So antwortest du im Vorstellungsgespräch auf Fragen zu deinen Stärken und Schwächen

Geöffnetes Buch Lesedauer: 16 min

Um ein besseres Bild von dir zu bekommen, wird in einem Bewerbungsgespräch nach deinen Stärken und Schwächen gefragt. Viele Bewerber:innen wissen nicht genau, wie sie darauf antworten sollen und machen sich daher viele Gedanken - oft zu viele.

Denn es ist an sich keine schlechte Idee, denn die richtige Vorbereitung auf diese Fragen wird dafür sorgen, dass du dich sicherer fühlst und bei dem Arbeitgeber einen guten Eindruck hinterlässt, der positiv nachhallt. Aber zu viele sorgenvolle Gedanken sorgen eben schnell für Blockaden und Ängste.

Um dir bei der Vorbereitung zu helfen, haben wir hier einige Tipps und To-do-Listen zusammengestellt.

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„Was ist Ihre größte Stärke?”

Der Klassiker unter den Interviewfragen im Vorstellungsgespräch. Vielen fällt es schwer, auf diese Frage zu antworten, weil sie Angst davor haben, zu überheblich zu klingen. Es ist aber eben nicht einfach, die richtige Mischung zwischen selbstbewusst und bescheiden zu treffen. Wenn du aber daran denkst, warum Personaler:innen diese Frage stellen, fällt es dir vielleicht leichter. 

Mit der Frage nach deinen Stärken wollen Arbeitgeber:innen herausfinden, inwieweit du die Anforderungen für die Stelle erfüllst und deine Kompetenzen dementsprechend auswählen kannst. Außerdem erfahren sie so, wie selbstbewusst du bist und ob du dich gut vorbereitet hast. 

Wie du mit Fragen nach deinen Stärken im Vorstellungsgespräch umgehen solltest

  • Wähle eine Eigenschaft, von der du glaubst, dass sie deine Stärken am besten darstellt.  
  • Achte darauf, dass du dich für eine Eigenschaft entscheidest, die die Anforderungen aus der Stellenanzeige widerspiegelt. Erzähle, warum diese Stärke relevant für die Position und das Unternehmen ist. 
  • Erzähle von deiner Stärke in einem bestimmten Kontext oder anhand eines konkreten Beispiels. Damit beweist du, dass es wirklich eine deiner Stärken ist.

Du solltest mehrere Stärken vorbereiten. Am besten erstellst du eine Liste mit deinen Stärken, aus der du dann die Relevantesten für dasVorstellungsgespräch auswählen kannst. Wenn dir nichts einfällt, frage deine Freunde oder ehemalige Kolleg:innen, Kommiliton:innen und Dozent:innen. 

25 Beispiele von Stärken

So viel zur Theorie. Hier findest du relevante Beispiele für Stärken sowie Beispielantworten, die du als Antwort auf die Frage nach deinen Stärken und Kompetenzen geben könntest. 

1. Wenn es um Fachkenntnisse/Fähigkeiten geht

  • Kreativität. Kreative Leute denken oft innovativ und finden neue Wege, um Aufgaben und Probleme anzugehen. Für sie ist der Weg oft das eigentliche Ziel.
    Beispielantwort: „Ich denke oft anders als die anderen, was mir schon oft dabei geholfen hat, Lösungen für Probleme zu finden, die zwar unkonventionell sind, dafür aber sehr effektiv.”
  • Organisationstalent. Diese Kompetenz ist wichtig, da es in vielen Bereichen sehr wichtig ist, den Überblick zu behalten und organisiert an Aufgaben heranzugehen. Wenn du Organisationstalent besitzt, schaffst du es, verschiedene Aufgaben zu dirigieren und machst es dadurch allen ein bisschen leichter.
    Beispielantwort: „Ich liebe es, wenn alles organisiert und strukturiert ist, weshalb ich darin auch so effizient bin. Ich verfolge immer einen Plan und weiß, wie ich meine Zeit effektiv nutzen kann.”
  • Kommunikationsfähigkeit. In der Berufswelt ist Kommunikationsfähigkeit wichtig, da es mit guter Kommunikation zu weniger Missverständnissen und dadurch Verzögerungen kommt. Außerdem zeigst du damit, dass du weißt, wie du Menschen am besten ansprichst.
    Beispielantwort: „Ich war schon immer sehr kommunikativ. Vor allem an der Universität habe ich gemerkt, wie wichtig die richtige Kommunikation wirklich ist, weshalb ich noch mehr daran gearbeitet habe. Letztes Jahr konnte ich dann meine Kommunikationsfähigkeit unter Beweis stellen, als…”
  • Fremdsprachen. Für viele Stellen ist es heutzutage wichtig eine, wenn nicht sogar mehrere Fremdsprachen zu sprechen.
    Beispielantwort: „Schon zu Schulzeiten habe ich festgestellt, dass mir das Erlernen von Fremdsprachen liegt. Deshalb spreche ich neben Deutsch auch noch…”
  • Umgang mit Zahlen. Genau wie mit den Fremdsprachen, gibt es auch viele Berufe, für die du ausgezeichnet mit Zahlen umgehen können musst.
    Beispielantwort: „Während andere in Mathe immer Schwierigkeiten hatten, war es für mich immer das Einfachste! Ich liebe es einfach, mich mit Zahlen und mathematischen Problemen auseinanderzusetzen. Das spiegelt sich auch in meiner Studienlaufbahn wider.”
  • (Hohe) Konzentrationsfähigkeit. Wenn du dich lange und fokussiert konzentrieren kannst, weiß dein Arbeitgeber, dass du dich nicht ablenken lässt und deiner Arbeit nachgehst und diese gewissenhaft erledigst.
    Beispielantwort: „Ich lasse mich von so gut wie nichts ablenken. Selbst wenn mein ganzer Freundeskreis über ein Thema diskutiert, beteilige ich mich nicht daran, wenn ich mich gerade auf etwas anderes konzentriere.” 
  • Erfahrungen mit Programmen (z.B. Office). In manchen Berufen solltest du Erfahrungen mit bestimmten Programmen haben. In fast allen Berufen wird mittlerweile verlangt, dass du mit den Office-Programmen vertraut bist - oder sogar bereits mit KI.
    Beispielantwort: “Wie in Ihrer Stellenanzeige genannt, kenne ich mich sehr gut mit xy aus, da ich an der Uni einen extra Kurs dazu absolviert habe.”

2. Wenn es um die Arbeitsweise geht

  • Fleiß. Zeigt, dass du bereit bist, die Arbeit gewissenhaft zu erledigen.
    Beispielantwort: „Ich bin sehr fleißig, was ich als eine meiner größten Stärken sehe, da ich dadurch alles schaffe, was ich mir als Aufgabe stelle. Auch in meinem Verein werde ich daher oft gefragt, ob ich bei Aufgaben helfen kann.”
  • Selbstständigkeit. Arbeitgeber können sich darauf verlassen, dass du deine Arbeiten erledigst, ohne immer wieder fortlaufende Rückmeldung zu brauchen. Außerdem fängst du auch neue Aufgaben an und brauchst nicht immer jemanden, der dich unterstützt.
    Beispielantwort: „Seit meinem Auslandsaufenthalt bin ich sehr selbstständig geworden und arbeite gewissenhaft an meinen Aufgaben.” 
  • Engagement. Wenn du mit Engagement arbeitest, weiß dein Arbeitgeber, dass du voll und ganz bei der Sache bist und die Aufgaben erledigt werden. Engagement ist etwas, das sich alle Arbeitgeber wünschen, aber nicht immer von ihren Mitarbeitern bekommen.
    Beispielantwort: „Meine Stärke ist, dass ich immer 110 % gebe. Das ist etwas, das ich schon früh gelernt habe. Erst neulich habe ich…”
  • Teamwork. Für jedes Unternehmen ist es wichtig, dass die Mitarbeiter gut zusammenarbeiten können. Denn nur im Team kann man richtig erfolgreich sein.
    Beispielantwort: „Ich kann sehr gut im Team arbeiten. An der Uni haben mir Gruppenarbeiten immer am meisten Spaß gemacht und ich kam immer gut mit allen klar.” 
  • Hilfsbereitschaft. Du hilfst anderen gerne und kannst es nicht mit ansehen, wenn jemand Probleme hat. Gerade wenn es um die Arbeit im Team geht, kann Hilfsbereitschaft als Soft Skill sehr wichtig sein.
    Beispielantwort: „Ich helfe unglaublich gerne anderen Menschen. Gerade zu Uni-Zeiten fand ich es immer toll, andere dabei zu unterstützen, ihren Abschluss zu schaffen und habe deshalb Nachhilfe gegeben.”
  • Effizienz. Wenn du effizient arbeitest, heißt das, dass du deine Aufgaben nicht nur erledigst, sondern das auch in einer bestimmten Zeitspanne schaffst.
    Beispielantwort: „Ich versuche in allem, was ich tue, so effizient wie möglich zu sein. Dadurch schaffe ich es, mich an Deadlines zu halten.” 
  • Problemlösungskompetenz. Auch diese Kompetenz wird von den meisten Arbeitgebern erwartet. In vielen Berufen kann es schnell mal passieren, dass ein Problem auftaucht. Wie du in einer solchen Stresssituation dann damit umgehst und es löst, ist wichtig für Arbeitgeber, da sie dann wissen, dass du in der Lage bist, alleine zu arbeiten. 
    Beispielantwort: „Ich zeichne mich damit aus, dass ich für die meisten Probleme schnell eine Lösung finde. In meinem letzten Beruf hat das zum Beispiel dabei geholfen, eine bestimmte Situation zu deeskalieren.”

3. Wenn es um deine Persönlichkeit geht

  • Entschlossenheit. Wenn du einmal eine Aufgabe anfängst, bist du entschlossen, diese auch zu beenden. Du lässt dich durch nichts ablenken. Für Arbeitgeber:innen bedeutet das die Gewissheit, dass die Arbeit auch wirklich erledigt wird.
    Beispielantwort: „Wenn ich einmal etwas anfange, beende ich es auch. Selbst wenn alle anderen aufgeben, gebe ich noch mein Bestes.”   
  • Empathie. Du kannst dich gut in andere versetzen und weißt oft, wie es ihnen geht, ohne viel reden zu müssen. Wenn du empathisch bist, kannst du dafür sorgen, das Arbeitsklima zu verbessern, was immer gerne gesehen ist.
    Beispielantwort: „Viele meiner Freunde beschreiben mich als sehr empathisch. Im Berufsalltag hat mir diese Eigenschaft dabei geholfen, oft Konflikte zu vermeiden, da ich mich gut in andere hineinversetzen konnte.”
  • Flexibilität. Wenn du dich an Situationen oder Aufgaben anpassen kannst, bist du in der Lage, gute Arbeit zu leisten.
    Beispielantwort: „Ich bin sehr flexibel und habe keine Probleme damit, mich anzupassen. Dadurch habe ich schon einige überraschende Situationen bewerkstelligen können. Ein Beispiel dafür ist folgende Situation…” 
  • Höflichkeit. In vielen Berufsfeldern ist es sehr wichtig, höflich zu sein. Sei es im Gespräch mit Kolleg:innen oder Kund:innen - du wirst nie unfreundlich. 
    Beispielantwort: „Eine meiner Stärken ist definitiv meine Höflichkeit. Egal wie stressig die Situation ist oder wie unfreundlich mein Gegenüber ist, ich bleibe immer ruhig und respektvoll.” 
  • Selbstreflexion. Über seine eigene Arbeit und sein Verhalten nachzudenken und sich darüber klar zu sein, was gut und was nicht so gut gelaufen ist, ist enorm wichtig. Daher legen auch Arbeitgeber:innen immer mehr Wert darauf, wie gut man darin ist, sich selbst zu analysieren und zu hinterfragen - insbesondere nach Feedback.
    Beispielantwort: „Ich bin mir sehr bewusst darüber, was ich gut und nicht so gut kann. Dadurch kann ich aktiv an mir arbeiten, um noch besser zu werden.” 
  • Zuverlässigkeit. Arbeitgeber müssen sichergehen können, dass sie sich auf dich und dein Wort verlassen können. Auch das trägt zu einem guten Arbeitsverhältnis bei. Wenn der Arbeitgeber weiß, dass er sich auf dich verlassen kann, minimiert es für ihn auch Risiken.
    Beispielantwort: „In meinem Freundeskreis bin ich die Person, die dafür zuständig ist sicher zu gehen, dass alles geplant und gebucht ist, da sie wissen, dass sie sich jederzeit auf mich verlassen können.” 
  • Kritikfähigkeit. Unter Kritikfähigkeit versteht man Kritik sowohl (konstruktiv) zu äußern als auch anzunehmen und lernfähig zu sein. Es ist wichtig, in einem Unternehmen gut auf Kritik zu reagieren, damit man selbst und auch das Unternehmen weiterkommt.
    Beispielantwort: „In meinem letzten Job habe ich gelernt, wie wichtig es ist, Kritik anzunehmen und umzusetzen. Ich habe auch herausgefunden, dass es eine meiner Stärken ist, konstruktive Kritik anzunehmen und auch selbst zu formulieren.”
  • Lernbereitschaft. Eine wichtige Eigenschaft ist es, immer Neues lernen zu wollen. Ob in Seminaren oder Fortbildungen oder in deiner Freizeit, wenn du bereit bist mehr zu lernen, werden dir wahrscheinlich mehr Chancen angeboten.
    Beispielantwort: „Ich bin immer dazu bereit, neue Dinge zu lernen und mich weiterzubilden, was ich als eine meiner Stärken sehe. Ich habe erst vor kurzem einen VHS-Kurs zum Thema xy abgeschlossen.” 
  • Geduld. Du zeichnest dich dadurch aus, dass du auch in brenzligen Situationen ruhig bleibst und auch langfristige Aufgaben erledigen kannst.
    Beispielantwort: „Eine meiner Stärken ist definitiv, wie geduldig ich bin. Schon als Kind war ich immer das Kind, das ruhig gewartet hat, während alle anderen am Jammern waren. In meinem Beruf hilft mir die Geduld, weil ich auch mit unhöflichen Kunden ruhig sprechen kann, ohne selber aus der Haut zu fahren.”
  • Neugier. Deine Neugier kann kaum gestillt werden und du möchtest immer mehr wissen und lernen. Gerade im Job ist das wichtig und zeigt den Arbeitgebern, dass du das Unternehmen voranbringen kannst.
    Beispielantwort: „Durch meine Neugier habe ich geschafft, mir in meiner letzten Position einige Dinge anzueignen, die mich und das Unternehmen weitergebracht hat. Alles nur, weil ich nicht aufhören wollte, mich weiterzubilden und neue Sachen zu erlernen.”
  • Verantwortungsbewusstsein. Jeder weiß im Idealfall, was es heißt, verantwortungsbewusst zu sein. Man übernimmt Aufgaben und ist dafür verantwortlich, dass alles richtig erledigt wird. Natürlich muss man dann aber auch die Konsequenzen tragen. Daher ist es wichtig, Verantwortung zu tragen und dies nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
    Beispielantwort: „In meinem letzten Job wurde mir schnell mehr Verantwortung übertragen, da meine Vorgesetzten gesehen haben, dass sie mir vertrauen können. Deshalb konnte ich mehr und auch wichtigere Aufgaben übernehmen.”

4. Nach Berufsfeld sortiert

Es ist immer interessant zu sehen, für welches Berufsfeld die spezifischen Stärken relevant sind. Daher haben wir dir hier die Beispiele noch einmal anhand einiger Berufsfelder aufgeschlüsselt. 

  • Absolventen/Einstiegsberufe
    • Entschlossenheit
    • Fleißigkeit
    • Flexibilität
    • Ehrlichkeit
    • Zuverlässigkeit
    • Lernbereitschaft
    • Wenn für den Job nötig: Fremdsprachen, Umgang mit Zahlen
    • Neugier
  • Technische Berufe
    • Entschlossenheit
    • Fleißigkeit
    • Flexibilität
    • Selbstständigkeit
    • Teamwork
    • Zuverlässigkeit
    • Belastbarkeit
    • Lernbereitschaft
    • Umgang mit Zahlen
    • (hohe) Konzentrationsfähigkeit
    • Erfahrung mit Programmen (z.B. Office)
    • Effizienz
    • Verantwortungsbewusstsein 
  • Management Berufe
    • Empathie
    • Fleißigkeit
    • Selbstständigkeit
    • Ehrlichkeit
    • Loyalität
    • Engagement
    • Teamwork
    • Zuverlässigkeit
    • Belastbarkeit
    • Organisationstalent
    • Kommunikationsfähigkeit
    • Hilfsbereitschaft
    • Effizienz
    • Geduld
    • Verantwortungsbewusstsein 
  • Sales Berufe
    • Entschlossenheit
    • Selbstständigkeit
    • Engagement
    • Teamwork
    • Zuverlässigkeit
    • Belastbarkeit
    • Organisationstalent
    • Kommunikationsfähigkeit
    • Umgang mit Zahlen
    • Effizienz
    • Geduld
    • Disziplin
    • Verantwortungsbewusstsein 
  • Organisatorische Berufe
    • Kreativität
    • Fleißigkeit
    • Flexibilität
    • Selbstständigkeit
    • Ehrlichkeit
    • Engagement
    • Teamwork
    • Zuverlässigkeit
    • Belastbarkeit
    • Lernbereitschaft
    • Organisationstalent
    • Kommunikationsfähigkeit
    • Umgang mit Zahlen
    • (hohe) Konzentrationsfähigkeit
    • Erfahrungen mit Programmen (z.B. Office)
    • Hilfsbereitschaft
    • Effizienz

Was du definitiv nicht sagen solltest

  • Vermeide es, mehrere oder nur vage Stärken aufzulisten. Dadurch zeigst du nur, dass du nicht in der Lage warst, die relevanteste Antwort auszuwählen.
  • Achte auf die Relevanz deiner Stärke. Wähle nichts, was überhaupt nichts mit der Position zu tun hat. 
  • Sei nicht zu arrogant. Bleibe authentisch und übertreibe nicht. Genauso brauchst du aber auch nicht zu bescheiden zu sein.

Potentielle Nachfragen

Um sich ein wirklich gutes Bild von dir zu machen, kann es sein, dass es auch Nachfragen zu deinen Stärken gibt. Bereite also mehr als eine Antwort vor und erwarte, mehr als nur eine deiner Stärken in den Vordergrund zu stellen. Beispiele für Nachfragen sind:

  • „Fällt Ihnen ein konkretes Beispiel ein, in dem Sie Ihre Stärke im letzten Monat nutzen mussten?”
  • „Was würden Sie als Ihre zweitgrößte Stärke bezeichnen?”

Andere Formulierungen derselben Frage

Um es nicht ganz so offensichtlich zu machen, kann es auch vorkommen, dass Personaler:innen die Frage anders verpacken. 

  • „Wenn ich Ihren ehemaligen Vorgesetzten fragen würde, was Ihre größte Stärke ist, was würde er/sie antworten?”
  • „Wie würden Ihre Freunde Sie beschreiben?”
  • „Warum sind Sie der beste Kandidat für diese Position?” 

„Was ist Ihre größte Schwäche?"

Das ist wahrscheinlich die Frage, vor der die meisten Bewerber:innen Angst haben. Es scheint unnatürlich zu sein, in einem Gespräch, in dem es darum geht zu beeindrucken, darüber zu reden, was man nicht wirklich gut kann. Wenn man sich aber vorher gut auf diese Frage vorbereitet, ist es gar nicht mehr so schlimm. Hier ein paar Tipps zu Fragen nach Schwächen im Vorstellungsgespräch. 

Gut zu wissen: Die meisten Personaler:innen wollen gar nicht wissen, was deine wirklichen Schwächen sind. Sie sind mehr daran interessiert, wie du mit der Frage umgehst. 

Wie du mit der Frage nach deinen Schwächen umgehen solltest

  • Beantworte die Frage mit einer deiner Qualitäten, von der du glaubst, dass sie noch Arbeit braucht. 
  • Erkläre, warum sie eine deiner Schwächen ist und wie sich diese bis jetzt auf deine Arbeit ausgewirkt hat.
  • Erkläre auch, was du tust, um gegen diese Schwäche anzugehen.
  • Erzähle, was du in der Zukunft erreichen möchtest, und wie dir das Überwinden deiner Schwäche dabei helfen kann. 

Wir haben auch hier wieder mehrere Schwächen zusammengefasst. Versuche darauf zu achten, einen Kontext zu schaffen und mehrere Bereiche abzudecken. Bereite zum Beispiel Schwächen in den Bereichen deiner Qualitäten, Fähigkeiten und Gewohnheiten vor. Versuche gleichzeitig immer, direkt Lösungen einzubauen, die deine Schwächen ausgleichen.

Schwächen Vorstellungsgespräch: 25 Beispiele

Seine persönlichen Schwächen gibt niemand gern zu. Entscheidend ist daher, sie entsprechend souverän zu kommunizieren und vielleicht sogar in grundsätzlich sympathische Schwächen zu verwandeln.

1. Wenn es um Fachkenntnisse/Fähigkeiten geht 

  • Mangelndes Selbstvertrauen in der Öffentlichkeit zu sprechen. Vielen geht es so, dass sie sehr nervös sind, wenn sie vor Publikum sprechen müssen. Das ist an sich auch nicht so schlimm, da man hier mit ausreichend Übung und Training entgegenwirken kann.
    Beispielantwort: „Mir fällt es oft sehr schwer, vor anderen Leuten zu reden. Ich arbeite aber daran und weiß, dass mir die Tätigkeit in Ihrem Unternehmen weiter dabei helfen wird.”
  • Nicht delegieren können. Dir fällt es schwer, deine Aufgaben abzugeben oder zu entscheiden, welche Aufgaben wichtig sind und welche nicht.
    Beispielantwort: „Ich würde das Delegieren von Aufgaben zu einer meiner Schwächen zählen. Ich möchte oft alles selbst schaffen und halte mich dadurch mit Dingen auf, die gut jemand anders hätte tun können. Ich habe mir aber schon Methoden angesehen, mit denen ich das Problem angehen kann.” 
  • Wenig Berufserfahrung. Das betrifft dich als Absolvent bestimmt besonders. Mach dir aber nicht zu große Gedanken. Hier kannst du nachlesen, wie du dich am besten bewirbst, ohne umfassende Berufserfahrung zu haben.
    Beispielantwort: „Ich weiß, dass ich noch nicht besonders viel Berufserfahrung sammeln konnte. Umso mehr freue ich mich darauf, in Ihrem Unternehmen Erfahrungen zu sammeln und zu lernen.”
  • Zu chaotisch. Zu chaotisch zu sein kann dazu führen, dass Arbeiten nicht vernünftig erledigt werden. Allerdings kann man diese Schwäche mit ein paar Tricks gut umgehen. Zum Beispiel mit den richtigenZeitmanagement Methoden.
    Beispielantwort: „Leider bin ich oft ziemlich chaotisch, weshalb ich schon oft Schwierigkeiten damit hatte, alles rechtzeitig zu erledigen. Ich arbeite aber daran, während der Arbeit nicht zu chaotisch zu sein und habe mir auch schon passende Methoden rausgesucht.”
  • Schlechte Fremdsprachenkenntnisse. Wenn bestimmte Fremdsprachen eine konkrete Anforderung sind, solltest du diese natürlich beherrschen. Sollten diese aber nur erwünscht sein, kannst du dies als Schwäche nutzen und erklären, dass du diese noch erlernen möchtest.
    Beispielantwort: „Leider spreche ich nur Deutsch und xy. Ich würde aber gerne auch noch xyz lernen und hoffe, dass ich während meiner Tätigkeit in Ihrem Unternehmen die Möglichkeit dazu bekomme.” 
  • Ungeduld. Wenn du ungeduldig bist, hast du oft eine kurze Zündschnur und alles muss immer so schnell wie möglich passieren. Natürlich kann sich das negativ auf deine Arbeit und dein Umfeld auswirken.
    Beispielantwort: „Ich bin oft etwas ungeduldig und gerate deshalb manchmal in Stress. Ich arbeite aber daran, in solchen Situationen ruhiger zu bleiben.”
  • Vergesslichkeit. Vergesslichkeit kann im Arbeitsleben zu einigen Problemen sorgen. Wer gilt schon gern als semi-senil? Allerdings kann man diese Schwäche mit ein paar Hilfsmitteln ausgleichen.
    Beispielantwort: „Leider vergesse ich gerne mal Dinge. Deshalb verlasse ich mich während der Arbeit immer auf Post-it Zettel oder die Erinnerungsfunktion auf meinem Computer.” 
  • Aufgaben nicht auf den Punkt bringen können. Gerade bei der Arbeit ist wichtig, Sachen auf den Punkt zu bringen und nicht Ewigkeiten zu brauchen, wenn die Arbeit an sich schon beendet sein könnte.
    Beispielantwort: „Ich verbrauche manchmal viel Zeit, indem ich zu ausschweifend bin und nicht auf den Punkt komme. Das ist mir bei meiner letzten Stelle aufgefallen und seitdem versuche ich aktiv, mich zu verbessern.”

2. Wenn es um die Arbeitsweise geht

  • Nicht sorgfältig genug. Sorgfältige Arbeit zu leisten, ist enorm wichtig. Aber auch diese Schwäche kann man gut in den Griff bekommen, weshalb du sie auch ruhig nennen könntest.
    Beispielantwort: „Leider bin ich manchmal etwas zu nachlässig. Aber ich gebe mir jetzt schon Mühe, das bei der Arbeit abzulegen und meine Aufgaben gewissenhaft zu erledigen.”
  • Zu detailorientiert. Detailliert zu arbeiten ist per se keine schlechte Eigenschaft. Man darf sich allerdings auch nicht in den Details verlieren und alles andere vergessen.
    Beispielantwort: „Ich bin oft zu detailorientiert und muss mich daran erinnern, dass ich mich nicht zu sehr in Dinge reinsteigere. Daran arbeite ich aber schon aktiv und stelle mir immer Timer, um mich daran zu erinnern, nicht zu viel Zeit mit ein und demselben Problem zu verbringen.” 
  • Scheut davor zurück, Fragen zu stellen. Das kommt oft nicht gut an, da du gerade am Anfang Fragen stellen solltest, um dich im Unternehmen und der Arbeit zurechtzufinden.
    Beispielantwort: „Ich traue mich oft nicht, Fragen zu stellen oder die Initiative zu ergreifen. Ich habe aber schon gelernt, wie wichtig es ist, Fragen zu stellen und arbeite deshalb daran, meine Schüchternheit abzulegen.”
  • Prokrastination. Wenn du deine Arbeit immer vor dir her schiebst und dich leicht ablenken lässt, leidest du wahrscheinlich an Prokrastination.
    Beispielantwort: „Ich tendiere dazu, mich schnell ablenken zu lassen und die Arbeit auch mal vor mir herzuschieben. Ich habe aber schon angefangen, mich mit Methoden auseinanderzusetzen, um meine Prokrastination unter Kontrolle zu bringen.”
  • Flüchtigkeitsfehler. Flüchtigkeitsfehler können allen mal passieren. Zu oft sollte es aber nicht vorkommen.
    Beispielantwort: „Mir passieren leider ab und zu Flüchtigkeitsfehler. Ich versuche deshalb alles doppelt zu kontrollieren und sie somit zu vermeiden.”

3. Wenn es um deine Persönlichkeit geht

  • Starkes Konkurrenzdenken. Teamfähigkeit ist immer eines der höchsten Kriterien ist und mit Konkurrenzdenken allein kommst du nicht weiter. Stelle dich deshalb nicht andauernd in Wettbewerb mit den anderen.
    Beispielantwort: „Ich konkurriere oft mit den anderen. Ich habe aber schon gemerkt, dass mich das nicht weiterbringt, weshalb ich versuche, nicht immer alle Kolleg:innen als meine Konkurrenz anzusehen.”
  • Zu selbstkritisch. Wenn du bei dir und deiner Arbeit immer zu selbstkritisch bist, hält dich das nur auf und letzten Endes auch zurück.
    Beispielantwort: „Ich bin mir gegenüber oft zu selbstkritisch, weshalb ich viel zu viel Zeit für Aufgaben brauche, um das beste Ergebnis zu erzielen. Dadurch verliere ich oft wichtige Zeit und habe auch kein gutes Selbstbild. Deshalb arbeite ich schon seit gewisser Zeit an mir selbst und versuche nicht mehr zu selbstkritisch zu sein.”
  • Unsicherheit. Unsicherheit hält einen oft davon ab, Dinge zu tun, weshalb viele mit Unsicherheit auch nicht weiterkommen. 
    Beispielantwort: „Ich würde sagen, dass Unsicherheit eine meiner größten Schwächen ist. Diese versuche ich aber seit ein paar Monaten zu überwinden und habe mir einige Übungen angesehen, die mir dabei helfen sollen. Vielleicht habe ich ja auch die Chance, meine Unsicherheit in Ihrem Unternehmen zu überkommen.”
  • Angst vor Risiken. Man darf zwischendurch auch Angst vor Risiken haben, diese sollte aber nicht alles überschatten. Dadurch kann es nämlich sein, dass du Möglichkeiten nicht wahrnimmst, was im Endeffekt dir und auch dem Unternehmen schaden könnte.
    Beispielantwort: „Meine Angst davor, Risiken einzugehen, hat mich schon oft zurückgehalten. Leider ist mir das erst vor kurzem so richtig bewusst geworden. Deshalb versuche ich jetzt auch, mich davon nicht mehr einschränken zu lassen.”
  • Nicht „Nein” sagen können. In diesem Fall passiert es oft, dass man ausgenutzt wird und seine eigentliche Arbeit vernachlässigt.
    Beispielantwort: „Mir fällt es schwer, ‚Nein' zu sagen. Leider wurde das auch schon von anderen ausgenutzt, weshalb ich jetzt versuche, Anfragen abzulehnen.”
  • Zu gutmütig. Ähnlich wie beim vorherigen Punkt. Wenn du zu gutmütig bist, kann dies von anderen ausgenutzt werden, weshalb du deine eigene Arbeit vernachlässigst.
    Beispielantwort: „Ich wurde in letzter Zeit leider oft wegen meiner Gutmütigkeit ausgenutzt. Daher versuche ich es etwas abzulegen.”
  • Will zu viel auf einmal. Du willst alles gleichzeitig und am liebsten sofort? Dann passieren mit Sicherheit vermeidbare Fehler.
    Beispielantwort: „Ich möchte oft zu viel auf einmal und überarbeite mich deshalb. Deshalb habe ich es mir angewöhnt, mir wirklich nur das vorzunehmen, was ich auch wirklich schaffen kann.” 
  • Perfektionismus. Perfektionismus kann sowohl Schwäche als auch Stärke sein. Je nachdem, aus welchem Blickwinkel es gesehen wird. Solltest du dich zu sehr auf Sachen versteifen, um sie perfekt hinzubekommen, kann es passieren, dass andere wichtige Sachen vergessen werden. Allerdings weiß der Arbeitgeber auch, dass du auf jeden Fall nicht ruhen wirst, bis du die perfekte Antwort gefunden hast.
    Beispielantwort Schwäche: „Ich bin von Natur aus zu perfektionistisch. Dadurch halte ich mich und leider auch andere aus dem Team oft auf.”
    Beispielantwort Stärke: „Ich gebe nicht auf, bevor nicht alles perfekt ist. Dadurch gehe ich sicher, dass immer das beste Ergebnis erzielt wird, nicht nur von mir, sondern auch von den anderen.” 
  • Stressempfindlichkeit. Wenn du negativ auf Stress reagierst, kann dir das in bestimmten Berufen im Weg stehen, da es oft mal stressig für dich und deine Kollegen werden kann.
    Beispielantwort: „Ich reagiere nicht sehr gut auf zu viel Stress und lasse mich manchmal auch vom Stress Anderer anstecken.”
  • Geringe Flexibilität. Oft kann es sein, dass du flexibel sein musst, da Deadlines oder Termine verschoben werden oder Gespräche anders verlaufen als gedacht. Wenn du Probleme damit hast, wäre das etwas, das du erwähnen könntest.
    Beispielantwort: „Ich habe manchmal damit Probleme, flexibel zu sein, da ich alles gerne in gewohnten Bahnen habe. Aber ich arbeite daran, mich darauf einzustellen, dass auch mal etwas anders ablaufen kann als geplant.”
  • Geringe Kritikfähigkeit. Du solltest mit (konstruktiver) Kritik umgehen können, da diese dir dabei helfen soll, besser zu werden.
    Beispielantwort: „Mir fällt es schwer, richtig mit Kritik umzugehen. Egal, ob diese nun gut oder schlecht ist, ich nehme mir immer alles direkt zu Herzen und reagiere sehr emotional.”
  • Zurückhaltend. In vielen Berufen ist es nicht sehr angebracht, wenn du zurückhaltend bist. Es kann passieren, dass du dann untergehst und nicht mehr wahrgenommen wirst.
    Beispielantwort: „Ich bin oft etwas zurückhaltend. Während meines Studiums bin ich deshalb gerade in Gruppenarbeiten oft untergegangen und wurde übersehen.”

Was du nicht sagen solltest

  • Stelle deine Stärken nicht als Schwächen dar. Erzähle auch nicht, dass du keine Schwächen hast. Dadurch wirkst du nicht besonders authentisch und eher überheblich.
  • Wähle nicht gerade etwas, das Voraussetzung für die Stelle ist. Sieh dir die Stellenanzeige noch einmal genau an, damit du nicht genau eine der Fähigkeiten als eine deiner Schwächen darstellst, die gefordert werden.   
  • Wähle keine Schwäche, die irrelevant ist. 
  • Werde nicht ausschweifend. Zwei bis maximal drei Schwächen sollten reichen.

Beispiele

„Ich habe ein Problem damit ‚Nein‘ zu sagen. Oft wurde ich deshalb dann auch ausgenutzt und kam mit der Arbeit nicht mehr hinterher, weil ich gefühlt nur die Aufgaben gemacht habe, um die mich andere gebeten haben. Seitdem mir aufgefallen ist, wie überarbeitet ich deshalb oft bin, habe ich mir vorgenommen, nicht immer einfach alles mit ‚Ja‘ zu beantworten. Das funktioniert mittlerweile schon ganz gut, auch wenn es mir teilweise noch schwerfällt.“

Potentielle Nachfragen

  • „Was würden Sie als Ihre zweitgrößte Schwäche bezeichnen?”
  • „Was glauben Sie, wie würde diese Schwäche Sie in dieser Rolle beeinflussen?”
  • „Wie können wir Ihnen dabei helfen, diese Schwäche zu überwinden?”

Andere Formulierungen derselben Frage

  • „Welche negativen Eigenschaften könnten Ihnen ehemalige Vorgesetzte, Kommiliton:innen oder Kolleg:innen nachsagen?”
  • „In welchen Bereichen müssen Sie sich am meisten verbessern?”
  • „Was denken Sie, ist Ihre größte Herausforderung, wenn es um Ihren Erfolg geht?“

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Fazit

Ein erfolgreiches Job-Interview ist nicht nur eine Gelegenheit, deine fachlichen Qualifikationen zu präsentieren, sondern auch deine persönliche Reife und Reflexionsfähigkeit unter Beweis zu stellen.

Wenn du deine Stärken klar und selbstbewusst darlegst, zeigst du dem Arbeitgeber, dass du genau weißt, wo deine Fähigkeiten liegen und wie du diese zum Nutzen des Unternehmens einsetzen kannst. Genauso wichtig ist es, bei echten Schwächen ehrlich und offen zu sein.

Niemand erwartet Perfektion, aber es wird immer geschätzt, wenn du reflektierst und bereit bist, an dir zu arbeiten. Du solltest überlegen, mit welchen konkreten Beispielen demonstrieren kannst, wie du an deinen Schwächen gearbeitet hast oder wie du mit ihnen umgehst. Damit zeigst du eine ernsthaft wachstumsorientierte Einstellung.

Diese Balance aus Selbstbewusstsein und Lernbereitschaft kann den entscheidenden Unterschied machen und den Eindruck hinterlassen, dass du nicht nur für die Position geeignet bist, sondern auch das Potenzial für langfristige Entwicklung im Unternehmen mitbringst.

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