Mit eigenen Stärken glänzen, ohne in arrogante Überheblichkeit abzugleiten - eine Kunst, die gelernt sein will, denn in der Arbeitswelt ist es entscheidend, sich selbst überzeugend darzustellen.
Personaler:innen legen während eines Vorstellungsgespräches sehr viel Wert auf deine Selbstpräsentation. Selbst nachdem du den Job gesichert hast, ist es wichtig zu wissen, wie du dich am besten präsentierst, um im Unternehmen aufzusteigen.
Wir zeigen dir in diesem Artikel, wie du im Bewerbungsgespräch deine Persönlichkeit und Stärken überzeugend hervorhebst, ohne über das eigentliche Präsentationsziel hinauszuschießen.
Warum ist die Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch so wichtig?
Die Selbstpräsentation ist ein entscheidender Teil jedes Vorstellungsgesprächs und bietet dir die Gelegenheit, dich von deiner besten Seite zu zeigen. Sie ist oft der erste Eindruck, den ein potenzieller Arbeitgeber von dir bekommt, und kann den Verlauf des gesamten Gesprächs maßgeblich beeinflussen.
Eine gut strukturierte und überzeugende Selbstpräsentation hilft dir nicht nur dabei, deine Qualifikationen und Erfahrungen klar darzustellen, sondern auch, eine persönliche Verbindung zum Interviewer herzustellen.
In einem Vorstellungsgespräch geht es allerdings nicht nur um deine Fachkompetenzen, sondern auch darum, ob du als Persönlichkeit zum Unternehmen passt. Eine überzeugende Selbstpräsentation ermöglicht es dir, deine Motivation, deine beruflichen Ziele und deine Werte zu kommunizieren.
Warum sie mehr als nur ein lästiges Pflichtprogramm im Vorstellungsgespräch ist? Darum:
- Erster Eindruck: Deine Selbstpräsentation ist oft das Erste, was der:die Interviewer:in von dir hört. Ein guter erster Eindruck kann den gesamten Verlauf des Gesprächs positiv beeinflussen.
- Darstellung deiner Stärken: Du kannst gezielt auf deine Qualifikationen, Erfahrungen und Fähigkeiten eingehen, die für die Stelle relevant sind.
- Persönliche Verbindung schaffen: Eine durchdachte Selbstpräsentation hilft dir, eine persönliche Beziehung zum Interviewer aufzubauen und Sympathie zu gewinnen.
- Selbstbewusstsein zeigen: Eine klare und selbstbewusste Präsentation zeigt, dass du überzeugt von deinen Fähigkeiten bist und gut vorbereitet ins Gespräch gehst.
- Unterscheidung von anderen Bewerber:innen: Durch eine individuelle und authentische Präsentation kannst du dich von anderen Bewerbern abheben und deine Einzigartigkeit betonen.
Die Perspektive von Personaler:innen
Warum sie wollen, dass du dich in deiner Selbstpräsentation vorstellst? Letztlich aus dem gleichen Grund, wie auch in allen anderen zwischenmenschlichen Beziehungen und Begegnungen: Sie wollen dich kennenlernen - allerdings in professioneller Hinsicht. Sie wollen sehen, ob
- du ins Unternehmen passt.
- es Widersprüche oder Lücken in deinem Lebenslauf gibt.
- du deine Erfolge überzeugend erklären kannst.
- du selbstbewusst auftrittst.
- du dich mit der Stelle und dem Unternehmen auseinandergesetzt hast.
- deine Kompetenzen zu den Anforderungen passen.
Du siehst: Es geht um so einige Dinge, wenn du dich in einem Vorstellungsgespräch vorstellst. Deshalb solltest du dich gründlich vorbereiten und die Situation üben, damit du mit Sicherheit und Selbstbewusstsein von dir und deinen Fähigkeiten erzählen kannst.
Wann ist der richtige Zeitpunkt für deine Selbstpräsentation?
Wenn du dich schon ein wenig mit dem Aufbau eines Vorstellungsgespräches auseinandergesetzt hast, weißt du, dass du dich nach der Unternehmensvorstellung selbst ebenfalls präsentieren kannst. Hier ist es meist so, dass Personaler:innen dich darum bitten werden.
Die Aufforderungen und Fragen sind oftmals ziemlich deutlich. Du wirst entweder direkt aufgefordert, dich vorzustellen, oder es werden Fragen dazu gestellt, warum du für die Stelle am besten geeignet wärst.
Achte darauf, dass du nicht mehr als 2-5 Minuten für deine Selbstpräsentation verendest. Bereite dich also gut vor, damit du kurz und auf den Punkt erzählen kannst, warum du die beste Person für die Stelle und das Unternehmen wärst.
So sollte deine Selbstpräsentation aussehen
Wenn es um den genauen Inhalt deiner Selbstpräsentation geht, solltest du im Groben drei Fragen beantworten.
- Wer bist du?
- Worin bist du gut?
- Was ist deine Motivation?
Sieh es als professionelles Speed-Dating: Du willst, dass dein Gegenüber die wichtigsten Informationen über dich und deine Persönlichkeit in kürzester Zeit prägnant geliefert bekommt. Wenn du diese drei Fragen klar und mit Relevanz beantworten kannst, sollte die Selbstpräsentation kein Problem für dich darstellen.
Wer bist du?
Stelle dich kurz vor. Üblich sind hier Name, Alter und die Situation, in der du dich gerade befindest. Zum Beispiel, ob du gerade studierst oder dein Studium bereits abgeschlossen hast.
Worin bist du gut?
Hier geht es vor allem um das, was du kannst, also die Fähigkeiten und Kompetenzen, die du mitbringst. Bedenke hier die Relevanz zu der ausgeschriebenen Stelle und bereite Beispiele vor, mit denen du deine Fähigkeiten zusätzlich untermauern kannst.
Was ist deine Motivation?
Vielleicht die schwierigste Frage. Denn hier geht es weniger um harte Fakten, sondern um deine Beweggründe, dich genau auf diese Stelle bei exakt diesem Unternehmen zu bewerben - und die lassen sich oft schwieriger in Worte fassen als reine Zahlen und Daten zu deinem Werdegang.
Erkläre hier, warum du dich für das Unternehmen entschieden und dich auf diese Stelle beworben hast. Ehrlich und authentisch. Versuche letztlich, dein Gegenüber davon zu überzeugen, dich einzustellen.
Konkreter Aufbau
- Einstieg
- Name
- Alter
- Herkunft
- Aktuelle berufliche Situation
- Schwerpunkte
- Praktische Erfahrungen
- Auslandserfahrung (falls vorhanden)
- Bezug zur Stelle
Beispiel für gelungene Selbstpräsentation
„Erst einmal vielen Dank für die Gelegenheit, mich heute persönlich bei Ihnen vorstellen zu können.
Mein Name ist Erika Mustermann, ich bin 27 Jahre alt und komme ursprünglich aus Bielefeld. Meinen Masterabschluss habe ich vor kurzem an der Universität Paderborn im Fach International Business Studies abgeschlossen. Konkret habe ich mich auf den Bereich Management spezialisiert.
Besonders Interesse hatte ich hier daran, Strategien zu erarbeiten, um Unternehmen nachhaltiger zu gestalten. Durch die praxisnahen Studieninhalte sowie ein mehrwöchiges Praktikum letztes Jahr konnte ich auch schon einige Erfahrungen sammeln.
Zusätzlich konnte ich während meines Studiums ein Auslandssemester an der Illinois State University absolvieren, was mir viele weitere Einblicke in die Welt des International Business gegeben hat. Ich habe hier aus einer anderen Sichtweise gesehen, wie Management funktioniert. Durch all diese Eindrücke und Erfahrungen, entspreche ich den Anforderungen dieser Stelle und werde Ihr Unternehmen sicherlich bereichern.”
Hilfsmittel zur Selbstpräsentation
Normalerweise ist die Selbstpräsentation als freie Rede gedacht. Es schadet aber nicht, Zusatzmaterial vorzubereiten, das du als Hilfsmittel nutzen könntest, sollte es die Situation erlauben.
Es kann sein, dass du darum gebeten wirst, einen Computer, Flipchart oder Whiteboard zu benutzen. Vor allem, wenn es um eine ausführlichere Selbstpräsentation geht, solltest du darauf vorbereitet sein, dass es nicht nur ein einfacher Monolog ist.
Selbstpräsentation mit PowerPoint
Der Präsentationsklassiker funktioniert hervorragend, um deine Selbstpräsentation als Vorlage visuell zu unterstreichen.
Bedenke hier aber, dass es sich ausschließlich um ein Hilfsmittel handelt. Die PowerPoint-Präsentation soll die wichtigsten Punkte deines Lebenslaufes hervorheben und nicht die eigentliche Präsentation für dich übernehmen.
Begrenze sie auf maximal 5 Folien, in denen du deine für das Unternehmen relevanten Stärken darstellst. Nutze Grafiken und Diagramme, um deine Kompetenzen anschaulich und strukturiert darzustellen.
Wenn möglich, erstelle die Präsentation im Stil des Unternehmens. Damit sammelst du Pluspunkte und zeigst, dass du dich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast.
Sei gut vorbereitet. Es reicht nicht nur, die PowerPoint-Präsentation vorher zu erstellen. Bringe deinen Laptop oder dein Tablet, idealerweise mit HDMI-Kabel und Adapter, damit du alles anschließen kannst. Bringe als Absicherung noch einen USB-Stick mit deiner Präsentation mit. Somit bist du auf alle Eventualitäten vorbereitet.
Selbstpräsentation mit Flipchart oder Whiteboard
Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest du dir vorher Gedanken darüber machen, wie du deine Qualifikationen und Fähigkeiten anschaulich darstellen könntest. Sollte dir dann ein Flipchart oder Whiteboard zur Verfügung stehen, kannst du sie nutzen, um deine Erzählungen zu unterstützen.
Überlege dir hierfür einfache und schnelle Diagramme oder Grafiken, die du auf einem Flipchart oder Whiteboard zeichnen könntest. Achte darauf, dass sie einfach zu verstehen sind und nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen.
Häufige Fehler bei der Selbstpräsentation und wie du sie vermeidest
Bei der Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch gibt es einige typische Stolperfallen, die du leicht umgehen kannst:
- Zu viel Fokus auf irrelevante Details: Konzentriere dich auf die Aspekte, die für die Stelle wichtig sind und vermeide es, allzu stark abzuschweifen.
- Zeitüberschreitung: Halte dich an die vorgegebene Zeit. Eine präzise und strukturierte Präsentation hinterlässt einen besseren Eindruck. Dabei helfen dir auch grundlegende Methoden des Zeitmanagements.
- Unzureichende Vorbereitung: Bereite dich gründlich vor, indem du die Anforderungen der Position wirklich umfassend verstehst und deine Qualifikationen gezielt hervorhebst.
- Fehlende Struktur: Achte darauf, dass deine Präsentation klar und logisch aufgebaut ist.
- Übertriebene Selbstbeweihräucherung oder falsche Bescheidenheit: Sei selbstbewusst, aber authentisch. Präsentiere deine Stärken ohne Übertreibung.
12 Tipps, damit du die Selbstpräsentation rockst
- Vorbereitung ist alles! Mache dir Gedanken darüber, welche deiner Fähigkeiten, Kompetenzen und Erfahrungen am besten zu den Anforderungen der Stellenanzeige passen.
- Sieh dir das Unternehmen nochmal genau an. Dadurch, dass es auch darum geht, ob du zum Unternehmen passt, ist es wichtig, dass du dich vorher noch einmal mit dem Unternehmen auseinandersetzt.
- Übe das gesamte Vorstellungsgespräch, aber fokussiere dich insbesondere auf die Selbstpräsentation, da du hier für ein paar Minuten am Stück frei reden wirst. Frage Freunde, was sie von deiner Selbstpräsentation halten. All das wird dir Sicherheit geben und dich selbstbewusster wirken lassen.
- Denke über Hilfsmittel nach. Mach dir Gedanken darüber, ob du Hilfsmittel benutzen darfst und bereite diese dementsprechend vor.
- Sei nicht zu bescheiden, immerhin möchtest du die Personaler:in von dir überzeugen. Selbstbewusstsein zeigt, dass du von dir und deinen Kompetenzen überzeugt bist. Aber bleib auf dem Boden: Du sollst die Präsentation rocken, aber nicht wie ein Rockstar auftreten.
- Betone deine Qualifikationen, Erfahrungen, Fähigkeiten und Erfolge. Diese Informationen sind für die Personaler:in besonders relevant.
- Struktur ist wichtig. Erstelle dir einen roten Faden, zum Beispiel, was dich laut Anforderungen zu einem optimalen Mitarbeiter machen würde. Durch eine strukturierte und organisierte Selbstpräsentation beweist du, dass du eine Bereicherung für das Unternehmen bist.
- Anschaulichkeit ist ein Muss! Denke dir Beispiele aus oder erzähle eine kleine Geschichte zu deinen Fähigkeiten und Erfolgen. Dadurch zeigst du, dass du dir Gedanken gemacht hast und listest nicht einfach nur den Inhalt deines Lebenslaufes auf.
- Achte auf deine Körperhaltung. Deine Körperhaltung sagt viel über dich aus. Versuche hier, offen und selbstbewusst zu wirken. Rücken gerade, stelle dich aufrecht hin und schon wirkst du zwei Stufen selbstbewusster.
- Deine Mimik ist wichtig! Versuche, freundlich und offen zu sein und zeige dies auch in deinem Gesicht. Lächele und zeige dich interessiert, wenn dein Gegenüber mit dir redet.
- Direkte Ansprache. Sieh die Personaler:innen direkt an, wenn du mit ihnen redest. Sprich sie mit Namen an und beziehe sie damit in deine Präsentation mit ein.
Fazit
Die Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch ist deine Chance, einen bleibenden ersten Eindruck zu hinterlassen und dich von anderen Bewerbern abzuheben. Sie ermöglicht es dir, deine Stärken, Erfahrungen und deine Motivation gezielt darzustellen. Eine gut vorbereitete, authentische und selbstbewusste Präsentation kann den entscheidenden Unterschied machen und dir den Weg zu deinem Wunschjob ebnen.
Denke daran, deine Selbstvorstellung klar zu strukturieren, auf die jeweilige Stelle abzustimmen und nicht nur fachliche Qualifikationen, sondern auch deine Persönlichkeit in den Vordergrund zu stellen.
Mit einer überzeugenden Selbstpräsentation kannst du zeigen, dass du nicht nur fachlich, sondern auch menschlich perfekt ins Team und zum Unternehmen passt. Deine Vorbereitung und dein Engagement werden sich auszahlen – und dir die Türen zu neuen beruflichen Möglichkeiten öffnen.