Sich für einen Beruf zu entscheiden und zu wissen, wo man anfangen soll, kann nahezu unmöglich erscheinen. Zu zahlreich und unübersichtlich sind die Möglichkeiten. Das ist schnell entmutigend, verwirrend und oft einschüchternd.
Hinzu kommen Ratschläge wie „Folge deiner Leidenschaft“ und „Tu, was du liebst“ - du magst vielleicht etwas, aber liebst du es auch wirklich? Das alles kann ziemlich überwältigend sein. Hier sind sechs Ratschläge, die dir helfen herauszufinden, was du wirklich für deinen Karriereweg tun solltest und welcher Beruf der passende sein könnte.
Unsicher, welchen Weg du nehmen sollst?
Finde es mit unserem Berufswahltest heraus. Wenn du dir nicht ganz sicher bist, was du tun möchtest, musst du dir keine Sorgen machen. Unser Karriere-Test bringt dich mit Aufgaben und Branchen zusammen, die deinen Wünschen übereinstimmen.
1. Werde dir deiner Werte bewusst
Ein guter Startpunkt ist die Erkundung deiner persönlichen Werte, denn glücklich wirst du langfristig nur, wenn du Dinge tust, an die du wirklich glaubst. Werte sind etwas zutiefst Persönliches und Subjektives – es gibt hier kein Richtig oder Falsch.
Beginne damit, eine Liste von Eigenschaften zu erstellen, die dir jetzt wichtig sind und von denen du glaubst, dass sie auch in Zukunft Bedeutung für dich haben könnten.
Vielleicht ist es dir wichtig, ein Gleichgewicht zwischen deinem Berufs- und Privatleben zu halten. Oder es ist dir wichtig, viel Geld zu verdienen. Vielleicht möchtest du anderen helfen oder du suchst nach einer Möglichkeit, deine Fähigkeiten zu entwickeln und dich kontinuierlich weiterzubilden. Natürlich werden sich einige deiner Werte im Laufe deiner Karriere ändern und weiterentwickeln.
Versuche zunächst, eine Liste von Werten zu erstellen, die dich ansprechen. Hier sind zehn Werte, die du in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit für dich ordnen kannst:
- Leistung - Strebst du danach, in deinem Bereich herausragende Ergebnisse zu erzielen?
- Mitgefühl - Ist es dir wichtig, Empathie und Verständnis gegenüber anderen zu zeigen?
- Anderen helfen - Möchtest du einen positiven Einfluss auf das Leben anderer haben?
- Abenteuer - Suchst du nach Spannung und neuen Erfahrungen in deinem Leben?
- Struktur - Bevorzugst du eine klare Ordnung und vorhersehbare Abläufe in deinem Alltag?
- Routine - Ist dir ein regelmäßiger und geordneter Tagesablauf wichtig?
- Erfolg - Wie wichtig ist es dir, in deinem Beruf oder privat als erfolgreich wahrgenommen zu werden?
- Geld - Welche Rolle spielt finanzielle Sicherheit für dich?
- Risiko - Bist du bereit, für mögliche große Gewinne auch Risiken einzugehen?
- Aufregung - Sehnst du dich nach dynamischen und aufregenden Erlebnissen?
Stell dir vor, du erwägst eine Karriere in einem Startup. Das könnte großartig sein, wenn du Risiken liebst, aber vielleicht nicht allzu ideal, wenn du Wert auf Struktur und Routine legst.
Überlege dir gut, was dir wirklich wichtig ist. Schau dir die verschiedenen Arten von Aufgaben und Organisationen an und vergleiche deine Werte mit diesen. Das wird dir dabei helfen, herauszufinden, was wirklich gut zu dir passen könnte.
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2. Fähigkeiten identifizieren
Wir neigen alle dazu, von Natur aus in einigen Dingen gut und in anderen weniger gut zu sein, und im Berufsleben ist das nicht anders. Wenn du zum Beispiel hervorragend im Verkaufen und Verhandeln bist, könnten deine analytischen Fähigkeiten schwächer sein. Und wenn du sehr technisch veranlagt bist, stehen deine künstlerischen oder schriftstellerischen Talente vielleicht nicht im Vordergrund.
Das sind natürlich Verallgemeinerungen – Ausnahmen bestätigen die Regel – aber wenn du herausfindest, was deine Stärken sind, kannst du leichter einen passenden Beruf finden. Zudem ist es wichtig zu wissen, was du gut kannst und wo du nicht so stark bist, besonders im Bewerbungsprozess, wo oft nach Stärken und Schwächen gefragt wird.
Die meisten Fähigkeiten lassen sich einer bestimmten Unternehmensfunktion zuordnen. Wenn du Prozesse und Ordnung liebst, eignest du dich wahrscheinlich gut für operative Aufgaben. Wenn du gut darin bist, Menschen zu beeinflussen und Gespräche zu führen, solltest du nach einer Aufgabe suchen, die Networking und Kundenkontakt beinhaltet.
Es kann sehr hilfreich sein, dein Umfeld zu bitten, dir objektiv zu sagen, was sie denken, dass du gut oder weniger gut kannst – und sie um Beispiele zu bitten. Freund:innen, Familie, Teamkolleg:innen und vorgesetzte Personen können dir wertvolle Einsichten geben.
Wie der Management-Guru Ken Blanchard sagte: „Feedback ist das Frühstück der Champions“. Es mag schwer sein zu hören, dass man in manchen Bereichen nicht gut ist, aber niemand ist perfekt. Ein Bewusstsein für deine eigenen Stärken und Schwächen zu entwickeln, wird dir enorm zugutekommen.
3. Mögliche Rollen aufschlüsseln
Allzu oft fixieren sich Studierende zu sehr auf ein bestimmtes Unternehmen oder einen spezifischen Sektor, in dem sie arbeiten möchten, wie zum Beispiel Finanzen oder Marketing. Dabei rückt die eigentliche Tätigkeit, die sie ausüben werden, wie zum Beispiel als Betriebsleiter oder Analyst, oft in den Hintergrund.
Wenn du über deine Fähigkeiten nachdenkst, wirst du feststellen, dass du sie in vielen verschiedenen Bereichen einsetzen kannst. Es gibt großartige Aufgaben im Bereich Marketing, Markenführung und Werbung in Finanzunternehmen sowie analytische Tätigkeiten in Werbe- oder Medienunternehmen.
Indem du so viele verschiedene Aufgabenbereiche wie möglich in Betracht ziehst, wirst du ein breiteres Spektrum an Optionen finden, die hervorragend zu dir passen könnten. So ist es wahrscheinlicher, dass du einen Job findest, der dir Spaß macht und in dem du dich auszeichnen kannst.
Nimm dir die Zeit, darüber nachzudenken, was dir im Arbeitsalltag wirklich Spaß macht und mit welchen Menschen und Teams du zusammenarbeiten möchtest.
Weitere Informationen findest du in unseren Jobprofilen oder mach unseren Berufswegtest, um Berufe zu finden, die deinen Fähigkeiten entsprechen.
4. Knüpfe Kontakte
Es gibt eine Vielzahl von Karrieremöglichkeiten und in jedem Bereich gibt es Menschen, die genau wissen, was ihr Beruf mit sich bringt. Das Gespräch mit anderen ist eine der besten Möglichkeiten, mehr über einen bestimmten Beruf zu erfahren. Bei Bright Network tauschen sich unsere Mitglieder regelmäßig aus, um ihre Geschichten und Erfahrungen über ihre Karrieren zu teilen. Fragen wie diese können dir helfen zu entscheiden, ob ein ähnlicher Weg für dich infrage kommt:
- Was gefällt dir an deinem Job am besten?
- Was macht dir am wenigsten Spaß?
- Wohin führt diese Aufgabe?
- Welche Fähigkeiten sind hier nötig, um voranzukommen?
Du wirst feststellen, dass die meisten Menschen gerne bereit sind, über ihre beruflichen Erfahrungen und Entscheidungen zu sprechen. Deshalb kehren viele Absolventen mit ihrer Firma an die Universitäten zurück, um mit Studierenden über ihre eigenen Entscheidungen zu sprechen.
Auch im digitalen Zeitalter sind Karriereveranstaltungen weiterhin eine hilfreiche Möglichkeit, deine Optionen zu erkunden. Viele Teilnehmer an Bright Network-Veranstaltungen finden dort heraus, was sie wirklich machen wollen.
Denke daran: Wenn du dich für einen Bereich interessierst, aber die Kontakte fehlen, wende dich an das Bright Network-Team. Wir sind da, um dich mit anderen in Kontakt zu bringen und dir die Ratschläge und Einblicke zu geben, die du brauchst.
5. Keine Angst vor Experimenten
Es kann lange dauern, bis du den richtigen Beruf oder die richtige Rolle für dich gefunden hast – selbst Steve Jobs verbrachte 10 Jahre „in der Wildnis“.
Es geht ums Experimentieren, da du deine Werte und Fähigkeiten in verschiedenen Rollen testest und aus diesen Erfahrungen lernst, was dir gefällt und – oft noch wichtiger – was dir nicht gefällt.
Eine Karriere lässt sich nicht überstürzen, also sei nicht zu frustriert, wenn es länger dauert als geplant. Manche finden ihren perfekten Karriereweg direkt nach dem Studium oder sogar noch früher, aber viele tun das nicht.
Versuche, dich nicht mit anderen zu vergleichen – jeder findet in seinem eigenen Tempo heraus, was er tun möchte. Es gibt kein Richtig oder Falsch und je mehr Erfahrung du sammelst, desto klarer wird alles. Es ist nicht mehr die Norm, sein Leben lang nur einen Beruf zu haben: Viele Menschen haben mehrere.
6. Lieber unvollkommen starten als perfekt zögern
Du hast eine Zeit lang über eine bestimmte Idee nachgedacht. Vielleicht geht es um ein Praktikum, für das du dich bewerben willst. Vielleicht ist es eine neue Geschäftsidee. Oder vielleicht willst du einfach ein neues Hobby zu beginnen. Die wichtigste Frage, die du dir stellen dabei stellen musst: Bist du damit schon wirklich weitergekommen?
Wenn die Antwort "Nein" lautet, bist du nicht allein. Viel zu oft und viel zu leicht tappt man in die Falle der „Lähmung durch Analyse“. Viel zu viele intelligente, talentierte und fähige Menschen machen sich zu viele Gedanken über ihre Idee, hinterfragen sie und setzen sie nie in die Tat um.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt stattdessen im Handeln - „unvollkommenes Handeln ist besser als perfektes Nichtstun“. Dieser Blog über Richard Bransons Ansatz zeigt, wie wichtig es ist, die Dinge einfach in Angriff zu nehmen.
Branson brach die Schule ab, um ein Plattengeschäft zu gründen, charterte ein Flugzeug, als er kein Geld hatte und hat heute mehr als 400 Unternehmen unter seiner Virgin-Flagge. Sein Geheimnis: Er hat einfach angefangen.
Nun ist Branson natürlich ein extremes Beispiel. „Anfangen“ muss nicht bedeuten, dass du maximale Risiken eingehst, aber es bedeutet, dass du tatsächlich etwas tust, anstatt nur fortlaufend darüber nachzudenken. Je eher du anfängst, desto eher wirst du etwas lernen.