Was dich an deinem ersten Arbeitstag erwartet

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Anfänge sind immer spannend. Dementsprechend ist es für viele ist einer der aufregendsten Tage der gesamten Karriere: der erste Arbeitstag. Natürlich ist dieser wichtige Tage meist aber eben auch mit Nervosität verbunden. Immerhin weißt du nicht, was dich erwartet und worauf du dich einstellen musst. Um dir die potenziellen Bauchschmerzen vor deinem ersten Arbeitstag zu nehmen, findest du hier ein paar Tipps, wie du den ersten Tag deiner künftigen Karriere am besten meisterst.   

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Wie dein erster Arbeitstag aussehen könnte

Natürlich ist kein Unternehmen gleich und daher gibt es auch keinen idealtypischen Arbeitstag und ein Beispiel für jede Arbeitslage. Und wäre es nicht ziemlich eintönig, wenn sich jeder Job haargenau gleichen würde?

Dennoch gibt es genügend Gemeinsamkeiten, um einen regulären Arbeitstag zu beschreiben. Damit du dir keine allzu großen Sorgen über deinen ersten Arbeitstag machst, zeigen wir dir hier einen wahrscheinlichen Tagesablauf.

8:00 Arbeitsbeginn
Achte darauf, dass du pünktlich bist! Am besten bist du sogar 5-10 Minuten eher da. Mach dich sofort auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt. Sollte es keinen geben, halte dich an die Kollegen, die du vielleicht bereits aus dem Vorstellungsgespräch kennst. Zur Not kannst du aber einfach jemanden fragen, wo genau du hin sollst. 

ca. 8:10 Begrüßung/Vorstellung/Rundgang
Gerade am Anfang wirst du sehr viele Leute kennenlernen und solltest darauf vorbereitet sein, dass ein bisschen Zeit dafür gebraucht wird, dass du dich vorstellst und einige der Kolleg:innen kennenlernst. Mach dir am besten unauffällige Notizen mit all den Namen - denn wenn du kein geniegleiches Namensgedächtnis hast, dürftest du dir kaum alle Namen auf Anhieb merken können.

ca. 8:30 Arbeitsplatz einrichten
Nachdem du einige deiner Kolleg:innen kennengelernt hast, wirst du wahrscheinlich zu deinem Arbeitsplatz geführt, an dem du dann auch ein bisschen Zeit hast, um dich ein wenig einzurichten. 

ca. 9:00 Einarbeitung/Hintergrundwissen
Du wirst wahrscheinlich gerade am Anfang viele Dokumente und Unterlagen bekommen, mit denen du dich vertraut machen solltest, um Projekte, Berichte, Besprechungsdetails oder ähnliches Hintergrundwissen zu verstehen. Du wirst sozusagen auf den neuesten Stand gebracht.

Dir wird zusätzlich ein Ansprechpartner genannt, der dir gerade am Anfang zur Seite steht und für Fragen da ist - und vielleicht sogar dein Mentor wird. Solltest du dringende Fragen haben, stelle sie sofort. Alle anderen Fragen und Anliegen solltest du aufschreiben und später ansprechen.   

ca. 9:30 Erste kleine Pause
Nutze die erste kleine Pause und unterhalte dich mit deinen neuen Kolleg:innen. Stelle dich denjenigen vor, die du morgens noch nicht kennengelernt hast und höre aufmerksam zu, wenn sich dir jemand Neues vorstellt und von sich erzählt. Es ist gerade am Anfang wichtig, seine neuen Kolleg:innen durch entspanntes Netzwerken kennenzulernen.

ca. 9:45 Weiterarbeit
Die erste Pause sollte nicht dazu führen, dass dein Arbeitseifer anschließend im Pausenmodus verweilt. Zeige weiter Engagement und gehe die Unterlagen durch. Solltest du damit fertig sein, kannst du nach einer weiteren Aufgabe fragen. Zeige proaktive Initiative und warte nicht darauf, dass die Aufgaben zu dir kommen.

Versuche dich auch nicht zu sehr in deine Arbeit zu vertiefen, damit du grundsätzlich weiterhin für Fragen deiner Kolleg:innen zur Verfügung stehen kannst. 

ca. 11:00 Tagesplanung
Solltest du merken, dass dein:e Chef:in Zeit hat, kannst du ihn:sie gerne fragen, wie der weitere Tagesablauf aussieht. Ansonsten weiß dein:e Ansprechpartner:in bestimmt auch, wie der weitere Tagesverlauf für dich aussieht. Vielleicht steht ja schon deine erste Teambesprechung an oder du kannst eigenständig weiterarbeiten.

12:00 Mittagspause
In der Mittagspause solltest du dich den Kolleg:innen anschließen, mit denen du auch zusammenarbeitest. Versuche, weitere Kontakte zu knüpfen. 

13:00 Weitere Arbeitsphase
Nach der Mittagspause arbeitest du weiter. Wenn du noch etwas benötigst oder Fragen hast, wäre jetzt ein nahezu perfekter Zeitpunkt. 

ca. 14:15 Erste Teambesprechung
Es kann tatsächlich vorkommen, dass es an deinem ersten Tag direkt eine Teambesprechung gibt, da viele Unternehmen ein Wochen- oder Monatsmeeting veranstalten. Du kannst damit rechnen, dass du dich hier noch einmal vorstellen sollst.

Mach dir daher vorher schon ein paar Gedanken, was du sagen möchtest. Ansonsten höre gut zu und beobachte. Es wird schließlich nicht von dir erwartet, dass du gleich am ersten Arbeitstag die Teamführung übernimmst.

ca. 15:00 Notizen machen - Arbeitsphase
Am besten machst du dir im Anschluss an die Teambesprechung Notizen zu deinen Eindrücken, damit du nichts Wichtiges vergisst. Das sollte nicht allzu viel Zeit in Anspruch nehmen. Danach kannst du deine Aufgaben weiter bearbeiten. Es sollte auf jeden Fall noch ausreichend Arbeit übrig sein.

ca. 15:45 Weitere kleine Pause
In der letzten Pause solltest du die Zeit für Smalltalk nutzen. Unterhalte dich mit deinen Kolleg:innen und erzähle ein wenig über dich. Bleib aber positiv (aber trotzdem professionell), damit du einen sympathischen Eindruck hinterlässt.

17:00 Feedback
Vor Feierabend wird sich dein:e Chef:in bestimmt bei dir über deinen ersten Arbeitstag erkundigen. Äußere hier keine Kritik und erzähle lieber, wie du dich schon einbringen konntest oder wo du noch mehr Zeit gebrauchen könntest. Dein:e Chef:in erwartet keinen ausführlichen Bericht, sondern möchte wissen, wie du dich am ersten Tag insgesamt geschlagen hast.

17:30 Feierabend
So schnell ist der erste Arbeitstag auch schon vorbei! Verabschiede dich von deinem:r Chef:in und deinen Kolleg:innen. Bedanke dich für die geleistete Hilfe und wünsche allen einen schönen Abend.

Sobald du auf dem Nachhauseweg bist, kannst du den Tag nochmal Revue passieren lassen. Dann heißt es, in den wohlverdienten Feierabend zu starten - und den solltest du definitiv genießen. Denk dran: Du bist am nächsten Tag direkt wieder bei der Arbeit und hast dann noch genug Zeit, dir Gedanken über die Arbeit zu machen.  

Erwartungen am ersten Arbeitstag

Der erste Arbeitstag geht oft mit hohen Erwartungen einher. Sowohl von dir als neuem Mitarbeiter als auch von deinem Arbeitgeber. Wir zeigen dir hier ein paar der gängigsten Erwartungen, auf die du dich einstellen kannst. 

Bedenke aber bitte, dass du deine Erwartungen nicht zu hoch setzen solltest und dein Arbeitgeber nicht zu viel von dir erwarten wird - es ist der Einstieg in dein Berufsleben, nicht das Maximum deiner Leistungsfähigkeit. Immerhin bist du noch neu und kannst gar nicht alles sofort wissen und richtig machen. 

Was Arbeitgeber am ersten Arbeitstag erwarten

  • Der Personaler, der dich eingestellt hat, möchte sich bestimmt in seiner Entscheidung bestätigt sehen. Es ist also wie eine Art Bewährung, die auf dich zukommen könnte.
  • Es kann sein, dass erwartet wird, dass du sofort ins Umfeld passt und dich mit den Kolleg:innen verstehst.
  • Dein:e Chef:in erwartet allerdings wahrscheinlich eher, dass du Leistung zeigst und eine gute Auffassungsgabe hast sowie lernfähig bist. 

Was du wahrscheinlich erwartest

  • Du wünschst dir sicherlich, dich von Anfang an wie ein Teil des Teams zu fühlen.
  • Außerdem hoffst du, keine Fehler zu machen und einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.
  • Auch die Einarbeitung soll natürlich reibungslos laufen und keine Probleme mit sich bringen.

Diese Erwartungen haben viele vor ihrem ersten Arbeitstag. Aber wie bereits erwähnt, solltest du versuchen, dich nicht mit Erwartungen zu überfordern. Es läuft nicht immer alles nach Plan und manchmal braucht es einfach etwas Zeit, um sich an eine neue Situation zu gewöhnen und in einem Job wirklich anzukommen.  

Erster Arbeitstag: Checklisten

Um dich ein wenig auf deinen ersten Arbeitstag vorzubereiten, findest du hier ein paar Do’s und Don’ts, die du definitiv befolgen solltest, um an deinem ersten Tag zu überzeugen. 

Checkliste - Do’s

  • Pünktlichkeit: Sei auf jeden Fall pünktlich! Am besten planst du ein wenig mehr Zeit für deine Anreise ein, damit dich nichts Unerwartetes, wie zum Beispiel ein Stau, zu spät auftauchen lässt. Es ist auch überhaupt nicht schlimm, wenn du ein wenig vor der vereinbarten Zeit da bist. Nutze die Zeit und gehe noch einmal durch, wie du dich vorstellen willst oder lies dir relevante Informationen über das Unternehmen durch. 

  • Kleidung: Mache dir Gedanken darüber, worin du dich wohlfühlst und was zu deiner Position und in die Firma passt. Lege dein Outfit am besten den Abend vorher schon bereit, damit du morgens keinen Stress damit hast, das richtige Outfit zu finden. Du brauchst ein wenig Inspiration? Dann lies unseren Artikel zur Kleidung im Vorstellungsgespräch.

  • Der erste Eindruck: Du wirst viele neue Menschen kennenlernen. Bleibe freundlich und stelle dich allen vor. Habe die passenden Antworten auf die typischen Fragen vorbereitet. Versuche, dir so viele Namen wie möglich zu merken, vor allem von den Kolleg:innen, mit denen du viel zu tun haben wirst. Die meisten werden verstehen, dass es schwierig ist, sich am ersten Tag alle Namen zu merken. Es kommt aber immer gut an, wenn du dein Gegenüber mit Namen ansprechen kannst. 

  • Dein Arbeitsplatz Richte dich an deinem Arbeitsplatz ein und nimm dir die Zeit, alles ausführlich kennenzulernen. Scheue dich nicht, Fragen zu stellen. Immerhin ist es dein erster Tag und keiner kann von dir verlangen, dass du weißt, wie alles funktioniert. Das gilt besonders für Technologien, mit denen du noch nicht vertraut bist.

  • Selbstorganisation: Nutze die Zeit, um dich zu organisieren und zu planen. Richte Ordner in deinem E-Mail-Postfach und auf deinem Computer ein. Mache Notizen von wichtigen Dingen und trage Termine in deinen Kalender ein. Wenn du direkt zu Anfang aufgeräumt an deine Arbeit gehst, wird es dir auch zu stressigen Zeiten helfen, den Überblick zu behalten. Außerdem zeigst du so dein Organisationstalent.  

  • Networking: Versuche direkt vom ersten Tag an, mit den anderen Kolleg:innen in Kontakt zu treten. Beteilige dich an Gesprächen und schlage Einladungen zu einem Feierabendgetränk nicht aus. So schaffst du dir ein Netzwerk und erfährst, zu wem du wann gehen kannst. 

  • Eigeninitiative: Sei engagiert, wenn es um deine Arbeit geht. Solltest du mit einer Aufgabe fertig sein, frage aktiv nach, was du als Nächstes machen könntest. Sei interessiert an allem und stelle lieber zu viele als zu wenige Fragen. So vermeidest du Fehler und zeigst dein Interesse an der Arbeit.

Checkliste - Don'ts

  • Duzen: Am ersten Arbeitstag solltest du niemanden von Anfang mit "Du" ansprechen. Wenn du eine Person bereits vorher gut kennst, ist das völlig in Ordnung, aber jede andere Person, die du kennenlernst, solltest du siezen. Warte mit dem Du, bis es dir selbst angeboten wird.

  • Social Media: Kein Social Media am Arbeitsplatz! Konzentriere dich auf deine Arbeit und hole das Smartphone erst in der Pause aus der Hosentasche.

  • Zu viele / falsche Pausen: Vermeide es, zu viele oder zu lange Pausen zu machen. Achte darauf, was deine Kolleg:innen machen und orientiere dich daran. Gehe mit ein paar von ihnen in die Mittagspause. So gehst du sicher, dass du dich an die Regeln hältst und lernst zusätzlich ein paar deiner Kolleg:innen kennen. 

  • Überlegenheit: Am ersten Tag solltest du die Rolle eines Zuhörers einnehmen. Vermeide es also, deinen Kolleg:innen Vorschläge zu unterbreiten oder ihnen irgendwelche Tipps zu geben - du bist schließlich neu.

Tipps für deinen ersten Arbeitstag

  • Bereite dich vor. Sieh dir deinen Arbeitsweg an und plane genug Zeit ein. Überlege dir, wie du dich deinen neuen Kolleg:innen vorstellen möchtest. Solltest du dann etwas nervös sein, solltest du trotzdem wissen, was du sagen willst.
  • Kommunikation ist wichtig. Stelle Fragen und lass dir genau erklären, was deine Aufgaben sind. Lass dir Feedback geben, um zu wissen, was du gut gemacht hast und wo du dich verbessern kannst. 
  • Erinnere dich daran, den Kontakt mit deinen neuen Kolleg:innen zu suchen. Hier ein paar sinnvolle Fragen, die du stellen könntest, um mit deinen Kolleg:innen ins Gespräch zu kommen:
    • „Gibt es irgendetwas, das ich als Einsteiger wissen sollte?“
    • „Wie würdest du die Unternehmenskultur beschreiben?“
    • „Wie sind deine Erfahrungen hier im Unternehmen bis jetzt?“
    • „Wie war dein erster Tag hier so?“