Absagen nach deiner Bewerbung: Wie du Rückschläge in Chancen verwandelst

Das Leben besteht nicht nur aus Erfolgserlebnissen - und auch die Arbeitswelt ist kein Bewerbungs-Ponyhof. Enttäuschungen - beispielsweise in Form von Absagen nach einer Bewerbung - gehören da fast zwangsläufig zu.

In der heutigen Berufswelt sind Absagen auf Bewerbungen ein alltägliches Phänomen. Jeder, der sich auf eine Stelle bewirbt, muss mit der Möglichkeit rechnen, eine Absage zu erhalten. Doch wie gehst du am besten mit einer solchen Situation um?

Dieser Artikel beleuchtet sowohl die Perspektive der Bewerber:innen als auch der Arbeitgeber:innen und gibt dir wertvolle Tipps, wie du professionell und respektvoll mit Absagen umgehen kannst.

Absagen sind ein natürlicher Bestandteil des Bewerbungsprozesses. Die Gründe für eine Absage können vielfältig sein: Vielleicht hat ein:e andere Bewerber:in besser zur ausgeschriebenen Stelle gepasst, möglicherweise gab es interne Umstrukturierungen, oder es wurden bestimmte Qualifikationen oder Fähigkeiten gefordert, die man selbst nicht erfüllt hat.

Wichtig dabei: Eine Absage ist nicht zwangsläufig eine negative Bewertung der eigenen Fähigkeiten, sondern oft spielen viele externe Faktoren eine Rolle.

Eine Absage kann für dich persönlich enorm belastend sein. Gefühle wie Enttäuschung, Frustration oder sogar Selbstzweifel sind dabei völlig normal. Wer "verliert" schon gern?

Wichtig ist jedoch, diese Emotionen zu erkennen und aktiv an ihrer Bewältigung zu arbeiten. Hier sind einige Tipps, um die emotionale Seite einer Absage zu meistern:

• Akzeptanz: Erkenne an, dass Absagen zum Bewerbungsprozess dazugehören und nichts Persönliches darstellen.
• Selbstfürsorge: Gönne dir etwas Gutes, um dich abzulenken und deine Stimmung zu heben.
• Unterstützung suchen: Sprich mit Freunden oder Familie über deine Gefühle. Oft hilft es, sich auszusprechen und Zuspruch zu erhalten.
• Lernen und Wachsen: Nutze die Absage als Gelegenheit, um Feedback einzuholen und dich weiterzuentwickeln.

Eine Absage nach einer Bewerbung zu schreiben, ist eine Kunst für sich - dementsprechend sind Absagen nach Bewerbungen viel zu oft generische Standardkost.

Denn eigentlich geht es darum, die Bewerber:in mit Respekt und Wertschätzung zu behandeln und gleichzeitig Klarheit und Professionalität zu vermitteln.

Hier sind einige exemplarische Beispiele, die zeigen, wie man eine Absage dennoch stilvoll und einfühlsam gestalten kann.

„Sehr geehrte Frau Müller,

wir danken Ihnen herzlich für Ihre Bewerbung und das damit verbundene Interesse an der Position des Marketing Managers in unserem Unternehmen. Ihre Unterlagen haben wir mit großer Aufmerksamkeit geprüft und dabei Ihre vielseitigen Qualifikationen und Erfahrungen besonders geschätzt.

Nach reiflicher Überlegung haben wir uns jedoch für einen anderen Kandidaten entschieden, dessen Profil noch genauer unseren aktuellen Anforderungen entspricht. Diese Entscheidung fiel uns nicht leicht, da wir Ihre Fähigkeiten und Ihr Engagement sehr zu schätzen wissen.

Wir möchten Ihnen jedoch Mut zusprechen: Bleiben Sie weiterhin so engagiert und zielstrebig – Ihre berufliche Zukunft wird mit Sicherheit großartige Chancen bereithalten. Für Ihre kommenden Schritte wünschen wir Ihnen alles Gute und viel Erfolg.

Mit besten Grüßen

Max Mustermann Personalabteilung“

„Sehr geehrter Herr Schmidt,

es war uns eine große Freude, Sie persönlich kennenzulernen und mehr über Ihre beeindruckenden beruflichen Stationen und Projekte zu erfahren. Ihr Enthusiasmus und Ihre Professionalität haben uns nachhaltig beeindruckt.

Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir uns nach gründlicher Abwägung für einen anderen Bewerber entschieden haben, der bestimmte fachliche Schwerpunkte noch etwas stärker abdeckt, die für diese Position besonders relevant sind.

Wir möchten Ihnen dennoch ausdrücklich unseren Dank aussprechen. Ihre Bewerbung und unser Gespräch haben gezeigt, dass Sie über außerordentliche Fähigkeiten verfügen, die sicherlich zu einem zukünftigen beruflichen Erfolg führen werden. Bleiben Sie bitte weiterhin so engagiert und leidenschaftlich – Ihr Weg wird Sie zu den richtigen Möglichkeiten führen.

Mit freundlichen Grüßen

Sabine Klein Leiterin Recruiting“

„Sehr geehrte Frau Weber,

herzlichen Dank für Ihre Initiativbewerbung und das damit bekundete Interesse an unserem Unternehmen. Ihre ausführliche Darstellung Ihrer Qualifikationen und Erfahrungen hat uns sehr beeindruckt.

Obwohl wir aktuell keine passende Position für Ihr Profil anbieten können, möchten wir Ihnen dennoch unsere Wertschätzung ausdrücken. Ihre Initiativbewerbung hat gezeigt, dass Sie eine engagierte und qualifizierte Fachkraft sind, die unser Unternehmen bereichern könnte.

Wir nehmen Ihre Unterlagen gerne in unseren Talentpool auf und werden Sie umgehend kontaktieren, sobald eine Position frei wird, die Ihren Fähigkeiten und Interessen entspricht. Bis dahin wünschen wir Ihnen viel Erfolg auf Ihrem beruflichen Weg und hoffen, dass sich unsere Wege bald wieder kreuzen.

Herzliche Grüße

Johannes Fischer

Human Resources“

Wie Unternehmen mit einer Absage auf deine Bewerbung reagieren, steht ihnen letztlich weitestgehend frei - Empathie ist leider nicht verpflichtend. Dennoch gibt es einige gesetzliche Vorgaben, die für eine formal korrekte Absage einer Bewerbung einzuhalten sind.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ist ein zentrales Gesetz in Deutschland, das Diskriminierungen im Arbeitsleben verhindern soll. Es verpflichtet Arbeitgeber, alle Bewerber:innen gleichzubehandeln, unabhängig von persönlichen Merkmalen wie Geschlecht, Alter, ethnische Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung oder sexuelle Identität. Das AGG hat das Ziel, Benachteiligungen zu verhindern und Chancengleichheit im Bewerbungsprozess zu gewährleisten.

Eine Absage muss daher sorgfältig formuliert werden, um keine Anhaltspunkte für eine Diskriminierung zu bieten. Arbeitgeber:innen sollten sicherstellen, dass ihre Entscheidungsprozesse transparent und nachvollziehbar sind und dass alle Bewerber:innen auf der Grundlage objektiver Kriterien bewertet werden.

Eine Absage nach einer Bewerbung kann entmutigend sein, aber sie bietet auch die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und für zukünftige Chancen zu wachsen. Hier sind einige praktische Tipps, die dir helfen, mit einer Absage umzugehen und daraus Nutzen zu ziehen:

Nachdem du eine Absage erhalten hast, solltest du die Gelegenheit nutzen, um konstruktives Feedback einzuholen. Kontaktiere den Arbeitgeber oder die Personalabteilung und frage höflich nach spezifischen Gründen für die Absage. Dieses Feedback kann wertvolle Einblicke bieten, die dir helfen, deine zukünftigen Bewerbungen zu verbessern.

Wie fragst du nach Feedback?

• Direkt und höflich: „Vielen Dank für Ihre Rückmeldung zu meiner Bewerbung. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir kurz erläutern könnten, welche Aspekte meiner Bewerbung oder meines Vorstellungsgesprächs verbessert werden könnten.“
• Konkret: „Gab es bestimmte Qualifikationen oder Erfahrungen, die dem ausgewählten Kandidaten besonders geholfen haben?“

Selbstreflexion ist ein entscheidender Schritt, um aus einer Absage zu lernen. Nimm dir Zeit, deine Bewerbung und das Vorstellungsgespräch zu analysieren:

• Was lief gut? Überlege, welche Teile deiner Bewerbung oder deines Gesprächs gut angekommen sind und warum.
• Wo gibt es Verbesserungspotenzial? Identifiziere Bereiche, die du verbessern könntest, sei es in der Darstellung deiner Qualifikationen, der Vorbereitung auf typische Fragen oder der Art und Weise, wie du dich präsentierst.

Maßnahmen zur Weiterentwicklung:

• Weiterbildung: Nutze Online-Kurse, Workshops oder Seminare, um deine Fähigkeiten zu erweitern und neue Kompetenzen zu erwerben.
• Netzwerken: Baue und pflege berufliche Kontakte, die dir nicht nur bei der Jobsuche helfen können, sondern auch wertvolle Ratschläge und Unterstützung bieten.
• Bewerbungstraining: Überlege, ob ein professionelles Bewerbungstraining oder Coaching sinnvoll sein könnte, um deine Bewerbungsunterlagen und deine Interviewfähigkeiten zu optimieren. Auch unsere Ratgeber können dir helfen.

Absagen gehören zum Bewerbungsprozess dazu und jede Bewerber:in erlebt sie. Es ist wichtig, sie nicht als persönliche Niederlage, sondern als Lernmöglichkeit zu betrachten. Hier sind einige Tipps, wie du Absagen besser akzeptieren kannst:

• Perspektive wechseln: Sieh jede Absage als eine Gelegenheit, dich weiterzuentwickeln und besser auf die nächste Chance vorbereitet zu sein.
• Selbstfürsorge: Achte darauf, dir selbst etwas Gutes zu tun, um Frustration und Enttäuschung zu bewältigen. Das kann ein Spaziergang, ein Treffen mit Freunden oder eine Aktivität sein, die dir Freude bereitet.
• Positive Haltung: Halte eine positive und optimistische Einstellung. Vertraue darauf, dass die richtige Gelegenheit noch kommt und dass jede Absage dich ein Stück näher an deinen idealen Job bringt.

Networking kann ein mächtiges Werkzeug sein, um neue berufliche Chancen zu entdecken und sich weiterzuentwickeln. Auch nach einer Absage solltest du den Kontakt zu Unternehmen und Personalverantwortlichen pflegen:

• LinkedIn und andere Netzwerke: Verbinde dich auf LinkedIn mit den Personen, mit denen du während des Bewerbungsprozesses interagiert hast. Bedanke dich für die Gelegenheit und bleibe in freundlichem Kontakt.
• Branchenveranstaltungen: Nimm an Fachkonferenzen, Messen und anderen Branchenveranstaltungen teil, um dein berufliches Netzwerk zu erweitern und neue Kontakte zu knüpfen.
• Alumni-Netzwerke: Nutze Alumni-Netzwerke deiner Hochschule oder früherer Arbeitgeber, um Unterstützung und Ratschläge zu erhalten.

Ein starkes Online-Profil kann dir helfen, von potenziellen Arbeitgebern und Personalvermittler:innen gefunden zu werden:

• Aktualisiere deinen Lebenslauf: Stelle sicher, dass dein Lebenslauf auf LinkedIn und anderen Jobportalen aktuell und professionell gestaltet ist.
• Profilfoto und Hintergrund: Wähle ein professionelles Profilfoto und einen ansprechenden Hintergrund, der deine berufliche Identität unterstreicht.
• Aktiv sein: Teile relevante Inhalte, kommentiere Beiträge in deiner Branche und zeige, dass du engagiert und up-to-date bist.

Eine Absage kann das Selbstbewusstsein ziemlich erschüttern. Daher ist es wichtig, mental stark zu bleiben und sich nicht entmutigen zu lassen:

• Positives Denken: Konzentriere dich auf deine Stärken und Erfolge. Führe ein Erfolgsjournal, in dem du positive Erfahrungen und Komplimente festhältst.
• Achtsamkeit und Entspannung: Praktiziere Achtsamkeitsübungen, Meditation oder Yoga, um Stress abzubauen und deinen Geist zu beruhigen.
• Unterstützung suchen: Sprich mit Freunden, Familie oder einem Coach über deine Gefühle und hole dir Unterstützung, wenn du sie brauchst.

Vielleicht sagt dir die Stelle doch nicht zu oder du hast eine deutlich spannendere Alternative für deinen weiteren Karriereweg gefunden. Absolute Arbeitsnormalität und völlig legitim - vernünftig abzusagen, wenn du die ausgeschriebene Stelle doch nicht antreten willst, gehört sich dennoch.

Die Absage einer Jobzusage kann dennoch eine ebenso heikle Aufgabe sein wie die Ablehnung eine:r Bewerber:in durch ein Unternehmen. Als Bewerber:in möchte man professionell und respektvoll auftreten, um keine Brücken zu verbrennen und eine gute Beziehung zum Unternehmen aufrechtzuerhalten. Hier ist ein Beispiel, wie du eine solche Absage formulieren kannst:

"Sehr geehrter Herr Müller,

ich möchte mich herzlich für das großzügige Angebot und die Möglichkeit bedanken, in Ihrem Unternehmen als Softwareentwicklerin tätig zu werden. Die Gespräche mit Ihnen und Ihrem Team waren äußerst aufschlussreich und haben mir einen sehr positiven Eindruck von Ihrem Unternehmen vermittelt. Es war eine Freude, die Kultur und die Werte Ihrer Firma kennenzulernen.

Nach reiflicher Überlegung habe ich jedoch beschlossen, ein anderes Angebot anzunehmen, das meinen aktuellen beruflichen Zielen und persönlichen Umständen besser entspricht. Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, insbesondere da die ausgeschriebene Stelle in Ihrem Unternehmen sehr reizvoll ist.

Ich möchte betonen, dass diese Entscheidung nicht die Qualität des Angebots oder die Anziehungskraft Ihres Unternehmens infrage stellt. Vielmehr handelt es sich um eine persönliche Entscheidung, die auf einer Vielzahl von Überlegungen beruht. Ich hoffe, dass sich in der Zukunft möglicherweise noch einmal eine Gelegenheit zur Zusammenarbeit ergibt.

Nochmals vielen Dank für das Vertrauen, das Sie in mich gesetzt haben, und für die Gelegenheit, die Sie mir geboten haben. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Team weiterhin viel Erfolg und alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen
Anna Beispiel"

Mit dieser Absage erfindest du zwar das Kommunikationsrad nicht neu - aber du zeigst Wertschätzung für das Angebot und den Auswahlprozess des Unternehmens. Gleichzeitig wird respektvoll und ehrlich kommuniziert, warum das Angebot abgelehnt wird, ohne dabei negative Aspekte des Unternehmens zu betonen.

Als Bewerber:in bist du auf einer Reise, die von Höhen und Tiefen geprägt ist. Jede Absage, so schmerzhaft sie auch sein mag, ist ein Schritt auf diesem Weg – ein Schritt, der dich näher zu deinem Karriere-Ziel bringt. Sie fordert dich heraus, dich weiterzuentwickeln, zu lernen und zu wachsen. Du hast die Möglichkeit, aus jeder Erfahrung zu lernen, deine Fähigkeiten zu schärfen und stärker zurückzukehren.

Denke daran: Eine Absage definiert nicht deinen Wert oder dein Potenzial. Sie ist eine Momentaufnahme in einem langen Prozess. Die richtige Stelle wartet auf dich und jede Absage bringt dich dieser einen Stelle näher, die perfekt zu deinen Fähigkeiten und Ambitionen passt.