Viele Personaler:innen achten besonders auf die Kernkompetenzen, die Kandidat:innen mitbringen und fragen deshalb im Vorstellungsgespräch speziell danach, um die Stelle erfolgreich zu besetzen. Wir zeigen dir Beispiele für entsprechende Fachkompetenz und erklären, wie du mit der Situation im Vorstellungsgespräch am besten umgehst.
Definition von Fachkompetenz
Fachkompetenzen sind die Fähigkeiten, die du in einem bestimmten Fachgebiet hast. Daher sind sie für Personaler:innen so enorm wichtig. Mit deiner Fach- und Methodenkompetenz zeigst du, dass du den fachlichen Anforderungen der Stellenanzeige entsprichst und für die Position geeignet bist.
Fachkompetenzen kannst du in allen möglichen Situationen erwerben. Es muss nicht unbedingt in der Arbeitswelt sein, wo du bestimmte Fachkompetenzen lernst. Du kannst sie zum Beispiel auch durch deine Hobbys und andere Interessen bekommen. Denk nur daran, welche Kompetenzen du beispielsweise erlangst, wenn du dich ehrenamtlich in einem Sportverein engagiert. Fachkompetenzen, wie zum Beispiel Teamfähigkeit, Führungsstärke, Kommunikationsfähigkeit können da zuverlässig trainiert werden.
Mach dir Gedanken darüber, was du in deiner Freizeit, im Studium oder bei der Arbeit tust und vergleiche diese Tätigkeiten mit unseren Fachkompetenz-Beispielen. Du solltest feststellen, dass du schon einiges vorweisen kannst.
Personaler:innen nutzen die Fachkompetenzen mehrerer Kandidat:innen gerne, um sich zwischen ihnen zu entscheiden. Überlege also, welche deiner Kompetenzen am besten zur Position und zum Unternehmen passen.
Warum ist Fachkompetenz in Vorstellungsgesprächen wichtig?
Fachkompetenz ist dein Schlüssel zum Erfolg in Vorstellungsgesprächen. Sie zeigt, dass du nicht nur die Theorie beherrschst, sondern auch das praktische Wissen und die Erfahrung hast, um die spezifischen Anforderungen der Position zu meistern. Arbeitgeber suchen nach Kandidaten, die im Idealfall sofort loslegen können und nicht erst lange eingearbeitet werden müssen.
Wenn du deine Fachkompetenz überzeugend darstellst, beweist du, dass du die Fähigkeiten und das Know-how besitzt, um die Aufgaben effizient und effektiv zu erledigen.
Damit reduzierst du nicht nur den Schulungsaufwand für das Unternehmen, sondern zeigst auch, dass du sofort einen Mehrwert bringen kannst. Außerdem zeigst du damit, dass du in der Lage bist, innovative Lösungen zu finden, was dich von anderen Bewerber:innen abhebt.
Hier sind die wichtigsten Gründe, warum Fachkompetenz im Vorstellungsgespräch entscheidend ist:
- Schneller Durchstarten: Mit hoher Fachkompetenz kannst du sofort produktiv sein und deine Aufgaben effizient erledigen.
- Weniger Einarbeitung: Dein Wissen und deine Erfahrung reduzieren den Bedarf an umfangreichen Schulungen, was dem Unternehmen Zeit und Geld spart.
- Problemlösung: Du bist in der Lage, kreative und wirkungsvolle Lösungen für Herausforderungen zu finden, was dich für das Unternehmen besonders wertvoll macht.
- Konkurrenzfähigkeit: Deine Fachkompetenz kann dem Unternehmen helfen, sich auf dem Markt durchzusetzen und Wettbewerbsvorteile zu sichern.
- Zukunftssicherheit: Durch kontinuierliche Anwendung und Weiterentwicklung deiner Fachkenntnisse trägst du nachhaltig zum Erfolg und Wachstum des Unternehmens bei.
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Wie wird nach Fachkompetenzen gefragt? Beispiele
Während des Vorstellungsgesprächs solltest du auf bestimmte Fragen und Aufforderungen achten, mit denen nach Beispielen für deine Fachkompetenzen, Erfahrung und dein Fachwissen gefragt wird:
- „Stellen Sie sich uns doch bitte vor.”
Das ist eine sehr klare Aufforderung. Beachte, dass Personaler:innen hiermit nicht einfach nur deinen Namen und dein Alter wissen wollen. Es geht auch konkret um deine Kompetenzen.
Wenn du dir nicht ganz sicher bist, wie du das zusammen verpacken sollst, lies gerne unseren Artikel über Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch. Dort erklären wir dir, wie du dich am besten vorstellst.
2. „Erzählen Sie mir von einer Zeit in Ihrem Leben, in der Sie andere von Ihrem Standpunkt überzeugen mussten.”
Hier geht es darum zu zeigen, wie überzeugend du sein kannst. Suche dir eine Situation aus deinem persönlichen Leben, der Uni oder deiner früheren Arbeit aus. Du musst nicht unbedingt etwas erzählen, was mit der Arbeit zu tun hat.
3. „Welche Eigenschaften haben Ihnen am meisten dabei geholfen, voranzukommen?”
Hier geht es darum, welche deiner Kompetenzen du selbst am wichtigsten findest. Versuche nicht zu viel zu erzählen und suche dir während deiner Vorbereitung wirklich nur die Top 3 raus. Am besten nimmst du etwas, das auch für die Stelle relevant ist.
4. „Beschreiben Sie, wie Sie mit einer schwierigen Situation umgegangen sind.“
So wie bei den anderen Fragen auch, muss es hier nicht unbedingt eine Situation sein, die mit der Arbeit zu tun hat. Es geht den Personaler:innen eher darum zu sehen, wie du dich einschätzt und Probleme löst. Achte darauf, keine auschweifenden Anekdoten zu erzählen und versuche nicht zu persönlich zu werden.
5. „Erzählen Sie mir von einer Situation, in der Sie gut im Team gearbeitet haben.”
Auch hier muss es nicht zwingend eine Situation sein, die etwas mit der Arbeit zu tun hat. Es kann eine Geschichte sein, wie du eine Gruppenarbeit an der Uni gemeistert hast oder wie du bei deinem Hobby gelernt hast, im Team zu arbeiten.
6. „Stellen Sie sich vor, wir hätten Ihre Unterlagen noch nicht gelesen - welche Station in Ihrem Lebenslauf sehen Sie als relevanteste für diese Stelle?”
Hier sollst du einen Bezug zwischen deinen vorherigen Positionen und dem Unternehmen herstellen. Die Personaler:innen wollen in der Regel wissen, welche Fachkompetenzen du erlernt hast und wie sie dir dabei helfen würden, das Unternehmen voranzubringen.
7. „Warum haben Sie sich für Ihren Studiengang entschieden?”
Erzähle ehrlich, warum du dich für deinen Studiengang entschieden hast. Hierbei kannst du dann erwähnen, welche Fachkompetenzen du während dem Studium erlernt hast und welche Bedeutung sie für deinen Fortschritt hatten.
8. „Würden Sie heute etwas anders machen, wenn Sie könnten?”
Beziehe dich hier auf dein Studium oder deinen beruflichen Werdegang. Solltest du etwas ändern wollen, begründe dies und beziehe dich auch auf die Fachkompetenzen, die dir entweder dabei helfen würden, oder die du gerne erworben hättest, wenn du etwas anders gemacht hättest.
9. „Gibt es Menschen, die Sie alsMentoren oder Vorbilder bezeichnen würden? Wenn ja, was konnten Sie von ihnen lernen?”
Hier kannst du davon erzählen, welche Kompetenzen du von anderen gelernt hast oder wie dich jemand beeinflusst und/oder inspiriert hat. Auch hier muss es nicht unbedingt jemand sein, der dir während deinem beruflichen Werdegang begegnet ist.
10. „Was würden Sie als roten Faden Ihres beruflichen Werdegangs beschreiben?
Du kannst dich hier zum Beispiel an einer Fachkompetenz orientieren, die dir dabei geholfen hat, weiter voranzukommen. Oder du ziehst einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Stationen deines Lebenslaufs. Nutze die Chance, um vielleicht Informationen unterzubringen, für die es im Lebenslauf keinen Platz mehr gab.
20 Fachkompetenz-Beispiele
Hier ein paar Beispiele von Fachkompetenzen und Stärken, die für Unternehmen als Grundlage relevant sind:
- Teamfähigkeit - Du arbeitest gut mit anderen zusammen und beziehst deine Kolleg:innen mit ein.
- Überzeugungskraft - Du bist gut darin, andere von deinen Ideen zu überzeugen.
- Motivation - Du bist hoch motiviert und schaffst es, andere mitzunehmen.
- Kreativität - Du schaffst es, mit ungewöhnlichen Herangehensweisen zu überzeugen.
- Entscheidungsfreude - Du bist selbstbewusst und triffst schnell Entscheidungen.
- Kommunikationsstärke - Du verfügst über Sozialkompetenz, die dir hilft, mit anderen zu kommunizieren und schaffst es, dadurch ein gutes Arbeitsklima zu gestalten.
- Führungsstärke - Du bist gut darin das Ruder zu übernehmen und dein Team zum Erfolg zu verhelfen.
- Vertrauenswürdigkeit - Leute können dir vertrauen. Du beweist dies, indem du ihr Vertrauen nicht missbrauchst.
- Ergebnisorientierung - Bei dir steht das Ergebnis im Vordergrund, weshalb du gut arbeitest und Aufgaben gewissenhaft erledigst.
- Problemlösungskompetenz - Wenn es Probleme gibt, bist du oft die erste Person, die eine Lösung findet.
- Organisationstalent - Du bist dafür bekannt, dass bei dir immer alles seine Ordnung hat und durchdacht ist, wodurch du qualitative Arbeit leisten kannst.
- Disziplin - Du bist diszipliniert und dich zeichnet aus, dass du dich nicht leicht ablenken lässt.
- Fremdsprachen - Du kannst dich in mehreren Sprachen verständigen
- Computerkenntnisse - Du kennst die gängigen Programme und kannst sie bedienen
- FachspezifischeKenntnisse - Du besitzt Kenntnisse, die für die Stelle wichtig sind, wie zum Beispiel:
- Ausdrücke und Fachtermini
- Rechtswesen, Gesetze
- Methoden, Prozesse, Programme
- Schutzmaßnahmen
- TechnischeFähigkeiten - Du kennst dich mit der neuesten Technik aus und hast vielleicht Kenntnisse, die sonst nur Wenige vorweisen können.
- Maschinenkenntnisse - Du hast schon Vorkenntnisse/Erfahrungen, wenn es um die Bedienung von Maschinen geht.
- GuteAusdrucksweiseinSchrift - Du kannst dich schriftlich hervorragend ausdrücken und bist gut darin, Texte verschiedener Art zu verfassen.
- MathematischeFähigkeiten - Rechnen fällt dir leicht, du kannst auch komplizierte Probleme lösen.
- RäumlichesDenken - Du bist gut darin, dir 2- oder 3-dimensionale Objekte vorzustellen und mit diesen zu arbeiten.
Nutze die STAR-Methode, um im Vorstellungsgespräch zu glänzen
Die STAR-Methode ist eine strukturierte Technik, die dir hilft, deine Antworten in Vorstellungsgesprächen präzise und wirkungsvoll zu gestalten. Der Begriff "STAR" steht für die vier zentralen Elemente Situation, Task (Aufgabe), Action (Aktion) und Result (Ergebnis).
Mit dieser Methode kannst du spezifische Beispiele aus deiner Berufserfahrung klar und nachvollziehbar präsentieren, was dir dabei hilft, deine Kompetenzen und Erfolge im Gespräch optimal zu vermitteln.
Was steckt hinter der STAR-Methode?
- Situation: Zuerst beschreibst du die Situation, in der du dich befunden hast. Hier geht es darum, der Interviewer:in den Kontext zu geben, damit er versteht, in welchem Rahmen dein Beispiel stattgefunden hat.
Beispiel: "Als ich in meinem vorherigen Unternehmen als Projektmanager tätig war, stand unser Team vor einer unerwarteten Herausforderung: Ein wichtiger Kunde war unzufrieden mit einem kürzlich implementierten Software-Update."
- Task (Aufgabe): Danach erklärst du, welche spezifische Aufgabe oder Verantwortung du in dieser Situation hattest. Was war deine Rolle und was galt es zu erreichen?
Beispiel: "Meine Aufgabe bestand darin, das Problem zu analysieren und eine Lösung zu finden, die sowohl den Kunden zufriedenstellt als auch den Projektzeitplan einhält."
- Action (Aktion): Im nächsten Schritt gehst du auf die konkreten Maßnahmen ein, die du ergriffen hast, um die Aufgabe zu bewältigen. Hier kannst du detailliert schildern, welche Schritte du unternommen hast.
Beispiel: "Ich habe ein Teammeeting einberufen, um das Problem zu besprechen und alternative Lösungen zu entwickeln. Danach habe ich die Kommunikation mit dem Kunden intensiviert und ihn regelmäßig über unsere Fortschritte informiert."
- Result (Ergebnis): Abschließend erläuterst du das Ergebnis deiner Maßnahmen. Was wurde durch dein Handeln erreicht? Hier kannst du konkrete Erfolge oder positive Veränderungen aufzeigen.
Beispiel: "Durch unsere schnelle und effektive Reaktion konnten wir das Vertrauen des Kunden zurückgewinnen, und er entschied sich nicht nur, das Projekt fortzusetzen, sondern erweiterte es sogar um zusätzliche Funktionen, was zu einem Umsatzplus von 15 % führte."
Warum ist die STAR-Methode so effektiv?
Die STAR-Methode hilft dir, deine Erfahrungen so zu strukturieren, dass sie für die Interviewer:in leicht verständlich und nachvollziehbar sind. Anstatt allgemein über deine Fähigkeiten zu sprechen, lieferst du konkrete Beispiele, die deine Kompetenzen und Erfolge belegen.
Dadurch vermittelst du nicht nur, was du kannst, sondern auch, wie du deine Fähigkeiten in der Praxis anwendest und welche Ergebnisse du erzielst. So hinterlässt du einen bleibenden Eindruck und steigerst deine Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung.
Wie bereitest du dich optimal vor?
Eine gründliche Vorbereitung auf Fragen zu deinen Fachkompetenzen ist entscheidend, um im Vorstellungsgespräch zu überzeugen. Um optimal vorbereitet zu sein, solltest du folgende Schritte beachten:
- Informationen über das Unternehmen und die Stelle analysieren: Schau dir die gesammelten Informationen über das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle noch einmal genau an. Überlege, welche Fachkompetenzen in der Jobbeschreibung besonders betont werden und wie sie mit deinen Erfahrungen übereinstimmen.
- Relevante Fachkompetenzen identifizieren: Wähle die Fachkompetenzen aus, die für die Stelle am wichtigsten sind. Stelle sicher, dass du zu jeder dieser Kompetenzen konkrete Beispiele aus deiner beruflichen Laufbahn bereithältst, die deine Fähigkeiten belegen.
- Beispiele vorbereiten: Verwende die STAR-Methode, um deine Beispiele strukturiert und überzeugend zu präsentieren. Denke dabei an konkrete Situationen, deine Aufgaben, die von dir unternommenen Aktionen und die erzielten Ergebnisse.
- Übung macht den Meister: Übe deine Antworten auf mögliche Fragen, am besten laut. Du kannst dies alleine, vor dem Spiegel, oder vor Familie und Freunden tun. Je häufiger du deine Antworten durchgehst, desto sicherer wirst du dich im Gespräch fühlen und desto souveräner wirst du antworten.
- Selbstsicherheit aufbauen: Durch deine intensive Vorbereitung und regelmäßiges Üben gewinnst du an Selbstvertrauen. Dies hilft dir, im Gespräch ruhiger und fokussierter zu bleiben, selbst bei unerwarteten Fragen.
Indem du diese Schritte befolgst, bist du bestens vorbereitet, um im Vorstellungsgespräch kompetent und überzeugend aufzutreten.