„Bin ich gut genug?“ – So besiegst du das Imposter Syndrome

Geöffnetes Buch Lesedauer: 4 min

Du bist kurz vor dem Berufseinstieg oder mitten im Studium und zweifelst trotz Erfolg an dir selbst?

Dann bist du wahrscheinlich nicht allein – du hast es mit dem sogenannten Imposter Syndrome zu tun. In diesem Artikel erfährst du, was das Imposter-Syndrom ist, woran du es erkennst, warum es gerade junge Talente der Gen Z betrifft – und wie du mehr Selbstvertrauen aufbaust, um langfristig aus der Selbstzweifelspirale auszubrechen.

Was ist das Imposter Syndrome?

Das Imposter Syndrome (Deutsch: Hochstapler-Syndrom) beschreibt das psychologische Phänomen, trotz objektiver Erfolge das Gefühl zu haben, diese nicht verdient zu haben. Betroffene glauben, sie seien weniger kompetent als andere wahrnehmen – und dass sie bald „entlarvt“ werden könnten.

🔍 Definition: Das Imposter Syndrome ist das Gefühl, nicht gut genug zu sein, obwohl man faktisch kompetent ist.

Es betrifft insbesondere:

  • Berufseinsteiger:innen und Studierende
  • Menschen mit hohem Leistungsanspruch oder Perfektionismus
  • Personen aus unterrepräsentierten Gruppen (z. B. FLINTA*, BIPoC)

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Anzeichen für das Imposter Syndrome: So erkennst du es

Viele junge Talente erleben Selbstzweifel im Berufseinstieg – ohne zu wissen, dass es dafür einen Namen gibt. Diese Anzeichen sprechen für das Imposter Syndrome:

  • Du glaubst, deinen Erfolg nur Glück oder Zufall zu verdanken
  • Du hast Angst, „aufzufliegen“ – als würdest du etwas vorspielen
  • Du vergleichst dich ständig mit anderen und fühlst dich unterlegen
  • Du denkst, du müsstest erst perfekt sein, bevor du dich bewirbst
  • Du zweifelst an dir, obwohl dein Umfeld dir Anerkennung zeigt

Warum betrifft das Imposter Syndrome besonders die Gen Z?

Genz phone

Unsere Generation ist mit Social Media, Vergleichsdruck und Leistungsdenken aufgewachsen. Auf Plattformen wie LinkedIn oder Instagram sehen wir täglich Karriere-Updates, Auszeichnungen und „perfekte“ Lebensläufe. Kein Wunder, dass sich viele unter Druck gesetzt fühlen – obwohl sie auf dem richtigen Weg sind.

Hinzu kommen unsichere Arbeitsmärkte, unbezahlte Praktika, Bewerbungsfrust oder das Gefühl, „noch nicht bereit“ zu sein.

Strategien gegen das Imposter Syndrome: So gewinnst du mehr Selbstvertrauen

Wenn du dich in den oben genannten Punkten wiedererkennst: Hier kommen 7 effektive Tipps, um dein Selbstbewusstsein zu stärken und das Imposter Syndrome schrittweise loszulassen.

1. Erkenne das Muster – du bist nicht allein

Studien zeigen: Über 70 % aller Menschen erleben im Laufe ihres Lebens das Imposter-Gefühl. Auch prominente Persönlichkeiten wie Michelle Obama oder Emma Watson haben offen darüber gesprochen. Der erste Schritt zur Veränderung ist das Erkennen.

2. Mach deine Erfolge sichtbar

Dokumentiere, was du geschafft hast – z. B. in einer Notiz-App oder einem „Erfolgsjournal“. Reflektiere regelmäßig, worauf du stolz bist. Das stärkt dein Gefühl von Kompetenz und Selbstwirksamkeit.

3. Arbeite mit Reframing

Formuliere deine Gedanken bewusst um:

Nicht: „Ich weiß nicht, ob ich das kann.“

Sondern: „Ich lerne gerade dazu – das ist ein Zeichen von Entwicklung.“

4. Hol dir ehrliches Feedback

Frag deine Kommiliton:innen, Kolleg:innen oder Mentor:innen, wie sie dich sehen. Außenperspektiven helfen, blinde Flecken im Selbstbild aufzulösen.

5. Handle trotzdem – Selbstvertrauen kommt durch Tun

Wie Mel Robbins in ihrem Video erklärt: Du brauchst keine 100 % Selbstsicherheit, um loszulegen. Oft kommt das Selbstvertrauen nach dem ersten Schritt – nicht vorher.

6. Sprich offen über deine Zweifel

Wenn du mit anderen über das Imposter-Gefühl redest, wirst du überrascht sein, wie viele ähnlich fühlen. Das baut Verbindung auf – und nimmt dem Thema die Schwere.

7. Lerne, mit Unvollkommenheit okay zu sein

Perfektion ist eine Illusion. Du darfst erfolgreich sein, auch wenn du nicht alles weißt. Wachstum passiert außerhalb der Komfortzone.

Weitere Tipps findest du in unseren Karriere-Quickies

Wie du mit einem Growth Mindset dem Imposter-Syndrom den Wind aus den Segeln nimmst und deine Entwicklung selbst in die Hand nimmst.

Bonus-Tipp: Die 7–2–1-Regel gegen Selbstzweifel

Eine einfache, aber wirkungsvolle Methode gegen das Imposter-Gefühl ist die 7–2–1-Regel. Sie hilft dir, dich regelmäßig auf deine Stärken zu fokussieren – besonders dann, wenn dein innerer Kritiker wieder laut wird.

So funktioniert die Regel:

  • ✍️ 7 Dinge, die du gut kannst
  • Mach dir bewusst, was du draufhast – fachlich, sozial oder kreativ. Egal ob „analytisch denken“ oder „gute Vibes im Team bringen“.
  • ✍️ 2 Dinge, auf die du besonders stolz bist
  • Das können große Meilensteine oder kleine persönliche Erfolge sein – z. B. ein abgeschlossenes Uni-Projekt, ein positives Feedback im Praktikum oder ein mutiger Karriereschritt.
  • ✍️ 1 Sache, die du noch lernen willst
  • Das zeigt: Du bist reflektiert und entwickelst dich weiter – aber ohne dich abzuwerten. Lernen ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche.

👉 Warum das hilft:

Diese Übung shiftet deinen Fokus weg von Selbstzweifeln hin zu deinen Ressourcen. Du trainierst aktiv deine Selbstwahrnehmung und entwickelst ein gesünderes Selbstbild.

Tipp: Schreib dir deine 7–2–1-Notizen regelmäßig auf – zum Beispiel jeden Sonntagabend oder direkt vor Bewerbungsgesprächen.

Fazit: Du bist nicht fake – du bist auf dem Weg

Das Imposter Syndrome ist weit verbreitet – besonders bei Berufseinsteiger:innen und ambitionierten Studierenden. Aber: Es ist überwindbar. Je früher du es erkennst und aktiv daran arbeitest, desto schneller entwickelst du echtes Selbstvertrauen für deine Karriere.

🌟 Reminder: Du hast deinen Platz verdient – im Studium, im Praktikum, im Job.

Häufige Fragen (FAQ)

Was ist das Imposter Syndrome bei Studierenden?

Ein Gefühl, den Studienplatz oder Erfolg nicht verdient zu haben – trotz objektiver Leistungen.

Wie entsteht das Imposter-Syndrom beim Berufseinstieg?

Durch neue Herausforderungen, Vergleichsdruck und Unsicherheiten im neuen Umfeld.

Was hilft konkret gegen das Imposter-Gefühl?

Selbstreflexion, Erfolgsjournal, Feedback, Austausch mit anderen, bewusste Reframing-Strategien und aktives Handeln trotz Zweifel.