Erfolgreich im Vorstellungsgespräch: Beispiele für Fachkompetenz

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Viele Personaler:innen achten besonders auf die Kernkompetenzen, die Kandidat:innen mitbringen und fragen deshalb im Vorstellungsgespräch konkret danach, um die Stelle erfolgreich zu besetzen. Wir zeigen dir Beispiele für entsprechende Fachkompetenz und erklären, wie du mit der Situation im Vorstellungsgespräch am besten umgehst.

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Definition von Fachkompetenz

Fachkompetenzen sind die Fähigkeiten, die du in einem bestimmten Fachgebiet hast. Daher sind sie für Personaler:innen so enorm wichtig. Mit deiner Fach- und Methodenkompetenz zeigst du, dass du den fachlichen Anforderungen der Stellenanzeige entsprichst und für die Position geeignet bist. 

Fachkompetenzen kannst du in allen möglichen Situationen erwerben. Es muss nicht unbedingt in der Arbeitswelt sein, wo du bestimmte Fachkompetenzen lernst. Du kannst sie zum Beispiel auch durch deine Hobbys und andere Interessen bekommen. Denk nur daran, welche Kompetenzen du beispielsweise erlangst, wenn du dich ehrenamtlich in einem Sportverein engagiert. Fachkompetenzen, wie zum Beispiel Teamfähigkeit, Führungsstärke, Kommunikationsfähigkeit können da zuverlässig trainiert werden. 

Mach dir Gedanken darüber, was du in deiner Freizeit, an der Uni oder bei der Arbeit tust und vergleiche diese Tätigkeiten mit unseren Fachkompetenz-Beispielen. Du solltest feststellen, dass du schon einiges vorweisen kannst.  

Personaler:innen nutzen die Fachkompetenzen mehrerer Kandidat:innen gerne, um sich zwischen ihnen zu entscheiden. Überlege also, welche deiner Kompetenzen am besten zur Position und zum Unternehmen passen.

Wie wird nach Fachkompetenzen gefragt? Beispiele

Während des Vorstellungsgesprächs solltest du auf bestimmte Fragen und Aufforderungen achten, mit denen nach Beispielen für deine Fachkompetenzen, Erfahrung und dein Fachwissen gefragt wird:

  1. „Stellen Sie sich uns doch bitte vor.” 

Das ist eine sehr klare Aufforderung. Beachte, dass Personaler:innen hiermit nicht einfach nur deinen Namen und dein Alter wissen wollen. Es geht auch konkret um deine Kompetenzen. 

Wenn du dir nicht ganz sicher bist, wie du das zusammen verpacken sollst, lies gerne unseren Artikel über Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch. Dort erklären wir dir, wie du dich am besten vorstellst.

2. „Erzählen Sie mir von einer Zeit in Ihrem Leben, in der Sie andere von Ihrem Standpunkt überzeugen mussten.”

Hier geht es darum zu zeigen, wie überzeugend du sein kannst. Suche dir eine Situation aus deinem persönlichen Leben, der Uni oder deiner früheren Arbeit aus. Du musst nicht unbedingt etwas erzählen, was mit der Arbeit zu tun hat.

3. „Welche Eigenschaften haben Ihnen am meisten dabei geholfen, voranzukommen?”

Hier geht es darum, welche deiner Kompetenzen du selbst am wichtigsten findest. Versuche nicht zu viel zu erzählen und suche dir während deiner Vorbereitung wirklich nur die Top 3 raus. Am besten nimmst du etwas, das auch für die Stelle relevant ist.

4. „Beschreiben Sie, wie Sie mit einer schwierigen Situation umgegangen sind.“

So wie bei den anderen Fragen auch, muss es hier nicht unbedingt eine Situation sein, die mit der Arbeit zu tun hat. Es geht den Personaler:innen eher darum zu sehen, wie du dich einschätzt und Probleme löst. Achte darauf, keine auschweifenden Anekdoten zu erzählen und versuche nicht zu persönlich zu werden. 

5. „Erzählen Sie mir von einer Situation, in der Sie gut im Team gearbeitet haben.”

Auch hier muss es nicht zwingend eine Situation sein, die etwas mit der Arbeit zu tun hat. Es kann eine Geschichte sein, wie du eine Gruppenarbeit an der Uni gemeistert hast oder wie du bei deinem Hobby gelernt hast, im Team zu arbeiten.

6. „Stellen Sie sich vor, wir hätten Ihre Unterlagen noch nicht gelesen - welche Station in Ihrem Lebenslauf sehen Sie als relevanteste für diese Stelle?”

Hier sollst du einen Bezug zwischen deinen vorherigen Positionen und dem Unternehmen herstellen. Die Personaler:innen wollen in der Regel wissen, welche Fachkompetenzen du erlernt hast und wie sie dir dabei helfen würden, das Unternehmen voranzubringen. 

7. „Warum haben Sie sich für Ihren Studiengang entschieden?”

Erzähle ehrlich, warum du dich für deinen Studiengang entschieden hast. Hierbei kannst du dann erwähnen, welche Fachkompetenzen du während dem Studium erlernt hast und welche Bedeutung sie für deinen Fortschritt hatten.

8. „Würden Sie heute etwas anders machen, wenn Sie könnten?”

Beziehe dich hier auf dein Studium oder deinen beruflichen Werdegang. Solltest du etwas ändern wollen, begründe dies und beziehe dich auch auf die Fachkompetenzen, die dir entweder dabei helfen würden, oder die du gerne erworben hättest, wenn du etwas anders gemacht hättest. 

9. „Gibt es Menschen, die Sie alsMentoren oder Vorbilder bezeichnen würden? Wenn ja, was konnten Sie von ihnen lernen?

Hier kannst du davon erzählen, welche Kompetenzen du von anderen gelernt hast oder wie dich jemand beeinflusst und/oder inspiriert hat. Auch hier muss es nicht unbedingt jemand sein, der dir während deinem beruflichen Werdegang begegnet ist.

10. „Was würden Sie als roten Faden Ihres beruflichen Werdegangs beschreiben?

Du kannst dich hier zum Beispiel an einer Fachkompetenz orientieren, die dir dabei geholfen hat, weiter voranzukommen. Oder du ziehst einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Stationen deines Lebenslaufs. Nutze die Chance, um vielleicht Informationen unterzubringen, für die es im Lebenslauf keinen Platz mehr gab.

20 Fachkompetenz-Beispiele

Hier ein paar Beispiele von Fachkompetenzen und Stärken, die für Unternehmen als Grundlage relevant sind:

  • Teamfähigkeit - Du arbeitest gut mit anderen zusammen und beziehst deine Kolleg:innen mit ein.
  • Überzeugungskraft - Du bist gut darin, andere von deinen Ideen zu überzeugen.
  • Motivation - Du bist hoch motiviert und schaffst es, andere mitzunehmen.
  • Kreativität - Du schaffst es, mit ungewöhnlichen Herangehensweisen zu überzeugen.
  • Entscheidungsfreude - Du bist selbstbewusst und triffst schnell Entscheidungen.
  • Kommunikationsstärke - Du verfügst über Sozialkompetenz, die dir hilft, mit anderen zu kommunizieren und schaffst es, dadurch ein gutes Arbeitsklima zu gestalten.
  • Führungsstärke - Du bist gut darin das Ruder zu übernehmen und dein Team zum Erfolg zu verhelfen.
  • Vertrauenswürdigkeit - Leute können dir vertrauen. Du beweist dies, indem du ihr Vertrauen nicht missbrauchst.
  • Ergebnisorientierung - Bei dir steht das Ergebnis im Vordergrund, weshalb du gut arbeitest und Aufgaben gewissenhaft erledigst.
  • Problemlösungskompetenz - Wenn es Probleme gibt, bist du oft die erste Person, die eine Lösung findet.
  • Organisationstalent - Du bist dafür bekannt, dass bei dir immer alles seine Ordnung hat und durchdacht ist, wodurch du qualitative Arbeit leisten kannst.
  • Disziplin - Du bist diszipliniert und dich zeichnet aus, dass du dich nicht leicht ablenken lässt.
  • Fremdsprachen - Du kannst dich in mehreren Sprachen verständigen
  • Computerkenntnisse - Du kennst die gängigen Programme und kannst sie bedienen
  • FachspezifischeKenntnisse - Du besitzt Kenntnisse, die für die Stelle wichtig sind, wie zum Beispiel:
    • Ausdrücke und Fachtermini
    • Rechtswesen, Gesetze
    • Methoden, Prozesse, Programme
    • Schutzmaßnahmen
  • TechnischeFähigkeiten - Du kennst dich mit der neuesten Technik aus und hast vielleicht Kenntnisse, die sonst nur Wenige vorweisen können.
  • Maschinenkenntnisse - Du hast schon Vorkenntnisse/Erfahrungen, wenn es um die Bedienung von Maschinen geht.
  • GuteAusdrucksweiseinSchrift - Du kannst dich schriftlich hervorragend ausdrücken und bist gut darin, Texte zu verfassen.
  • MathematischeFähigkeiten - Rechnen fällt dir leicht, du kannst auch komplizierte Probleme lösen.
  • RäumlichesDenken - Du bist gut darin, dir 2- oder 3-dimensionale Objekte vorzustellen und mit diesen zu arbeiten.

Wie du auf Fragen nach deiner Fachkompetenz antwortest

Wenn du auf Fragen nach deinen Fachkompetenzen antwortest, achte darauf, klar strukturierte Antworten zu geben und irrelevante Aspekte zu vermeiden. 

Eine gute Antwort-Technik ist die sogenannte STAR-Methode. Dies ist eine amerikanische Befragungstechnik, von der du enorm profitieren kannst, wenn du sie kennst. Denke einfach an die Fragen, für die STAR steht und antworte darauf:

  • Situation: In welcher Situation hast du dich befunden?
  • Task: Was war deine Aufgabe?
  • Action: Wie bist du die Aufgabe angegangen?
  • Result: Welches Ergebnis wurde erzielt? Was hast du daraus gelernt?

Erzähle von spezifischen Beispielen, um deine Kompetenzen in einen passenden Kontext zu bringen und zu beweisen, dass du diese auch wirklich besitzt.

Wie bereitest du dich optimal vor?

  • Sieh dir noch einmal die Informationen an, die du über das Unternehmen und die Stelle gesammelt hast. 
  • Bereite konkrete Fachkompetenzen und Beispiele vor - nutze hierfür deine gesammelten Informationen, um die Fähigkeiten zu nennen, die auf die ausgeschriebene Stelle passen. 
  • Sieh die Vorbereitung deiner Kompetenzen als Teil deiner allgemeinen Vorbereitung fürs Vorstellungsgespräch an.
  • Auch hier solltest du die Situation konkret üben. Entweder alleine oder sogar vor Familie und/oder Freunden. 
  • Denk einfach daran: Übung macht den Meister. Du fühlst dich danach sicherer und antwortest wahrscheinlich auch ruhiger.