Dein Einstieg in die Arbeitswelt ist im Idealfall vor allem von enormer Vorfreude und Erwartungen angesichts der neuen Chancen geprägt. Vermeintlich bürokratische Notwendigkeiten wie der Arbeitsvertrag wirken da schnell vernachlässigbar und wie eine lästige Formalität.
Aber auch unser Arbeitsalltag braucht eben klare Grundlagen und Regeln, um verlässlich zu funktionieren. Genau hier kommt der Arbeitsvertrag ins Spiel – das Fundament deiner beruflichen Beziehung.
Denn ein gut ausgestalteter Arbeitsvertrag schützt nicht nur dich, sondern auch Arbeitgeber und schafft Klarheit in allen wichtigen Aspekten eures Arbeitsverhältnisses. Wir zeigen dir, was in einen rechtskonformen Arbeitsvertrag gehört und auf welche Punkte du besonders achten solltest.
Arbeitsvertrag: Definition und Bedeutung
Was ist ein Arbeitsvertrag?
Er ist vor allem die rechtliche Grundlage für dein Arbeitsverhältnis. Er regelt die Rechte und Pflichten sowohl von dir als auch von deine:r Arbeitgeber:in. Ein Arbeitsvertrag kann mündlich oder schriftlich abgeschlossen werden, wobei schriftliche Verträge aus Beweisgründen vorzuziehen sind. Er beinhaltet die wesentlichen Punkte eurer Zusammenarbeit, wie Arbeitszeiten, Vergütung, Urlaubstage und mehr.
Warum ist der Arbeitsvertrag wichtig?
Aus einem simplen Grund: Der Arbeitsvertrag ist wichtig, weil er Klarheit und Sicherheit für beide Seiten schafft. Er dient als rechtliche Basis und schützt dich vor unklaren Abmachungen oder nachträglichen Änderungen durch den Arbeitgeber. Er sorgt dafür, dass du deine Rechte kennst und schützt gleichzeitig den Arbeitgeber, indem er klare Vorgaben zu deinen Pflichten macht.
Ein Arbeitsvertrag muss keine bestimmte Form haben, um gültig zu sein. Wichtiger als die Form sind die Inhalte des Vertrags. Alle wichtigen Regelungen zu deinem Arbeitsverhältnis sollten darin festgehalten sein, um spätere Missverständnisse zu vermeiden. Dazu gehören neben den bereits genannten Punkten auch Regelungen zu Kündigungsfristen und möglichen Sonderzahlungen.
Form des Arbeitsvertrags
Auch wenn du grundsätzlich immer einen Arbeitsvertrag für deine Stellen brauchst - bei der Ausgestaltung herrscht Formfreiheit. Das bedeutet, dass ein Arbeitsvertrag sowohl mündlich als auch schriftlich abgeschlossen werden kann. Auch E-Mails oder elektronische Formate sind möglich. Es gibt jedoch gewichtige Gründe, die für einen schriftlichen Vertrag sprechen und auf den du dementsprechend bestehen solltest.
Muss ein Arbeitsvertrag schriftlich sein?
Ein schriftlicher Arbeitsvertrag ist zwar nicht zwingend vorgeschrieben, aber dringend zu empfehlen. Er bietet dir und deinem Arbeitgeber eine klare Dokumentation aller Vereinbarungen und kann im Streitfall als Beweis dienen. Ohne schriftlichen Vertrag ist es schwierig, Abmachungen nachzuweisen, was im Zweifel immer zu massiven Unsicherheiten und Konflikten führt.
Wann ist die Schriftform des Arbeitsvertrags rechtlich notwendig?
Notwendige Bestandteile: Das muss in deinem Arbeitsvertrag stehen
Dein Arbeitsvertrag sollte alle wesentlichen Punkte des Arbeitsverhältnisses regeln. Dazu gehören beispielsweise die Art der Tätigkeit, der Arbeitsort, die Arbeitszeiten, die Vergütung, Urlaubsregelungen, Kündigungsfristen und eventuelle Zusatzleistungen wie Dienstwagen oder Fortbildungen.
Was muss alles in einem Arbeitsvertrag enthalten sein?
Ein vollständiger Arbeitsvertrag sollte mindestens folgende Punkte enthalten:
- Name und Anschrift der Vertragsparteien
- Beginn des Arbeitsverhältnisses
- Beschreibung der Tätigkeit
- Arbeitsort
- Arbeitszeiten
- Vergütung
- Urlaubsanspruch
- Kündigungsfristen
- Hinweise auf anwendbare Tarifverträge, Betriebs- oder Dienstvereinbarungen
Nachweispflichten – Welche Details muss der Arbeitsvertrag berücksichtigen?
Nach dem Nachweisgesetz (NachwG) ist dein Arbeitgeber verpflichtet, dir spätestens einen Monat nach Beginn des Arbeitsverhältnisses eine schriftliche Niederschrift mit den wesentlichen Vertragsbedingungen auszuhändigen. Diese muss zwingend folgende Details enthalten:
- Name und Anschrift der Vertragsparteien
- Zeitpunkt des Beginns des Arbeitsverhältnisses
- Dauer des Arbeitsverhältnisses bei befristeten Verträgen
- Arbeitsort
- Beschreibung der Tätigkeit
- Zusammensetzung und Höhe des Arbeitsentgelts
- Arbeitszeit
- Dauer des jährlichen Erholungsurlaubs
- Kündigungsfristen
Typische Klauseln und Sonderregelungen
Dein Arbeitsvertrag muss zwar bestimmte inhaltlichen Punkte abdecken, aber die grundsätzliche Formfreiheit lässt es dich wahrscheinlich schon erahnen: Verträge unterscheiden sich von Unternehmen zu Unternehmen teils deutlich. Einige gängige Formulierungen und Bestandteile, die häufig anzutreffen sind, finden sich dennoch.
Was sind typische Regelungen im Arbeitsvertrag?
Ein Arbeitsvertrag enthält viele Regelungen, die sowohl den Alltag als auch besondere Situationen im Arbeitsverhältnis betreffen. Hier sind einige der häufigsten und wichtigsten Regelungen:
- Probezeit: Eine Probezeit ermöglicht es beiden Parteien, die Zusammenarbeit in einem definierten Zeitraum zu testen. Während dieser Zeit gelten oft kürzere Kündigungsfristen. Üblich sind Probezeiten von drei bis sechs Monaten.
- Überstundenregelungen: Da Überstunden in vielen Jobs unvermeidlich sind, legen Arbeitsverträge oft fest, wie diese gehandhabt werden. Dies kann entweder durch Vergütung oder durch Freizeitausgleich erfolgen. Manchmal sind auch pauschale Überstundenabgeltungen vereinbart.
- Nebentätigkeiten: Viele Arbeitsverträge enthalten Klauseln, die Nebentätigkeiten regeln. Diese Klauseln sollen sicherstellen, dass Nebenjobs deine Haupttätigkeit nicht beeinträchtigen und keine Interessenkonflikte entstehen.
- Geheimhaltungspflichten: Insbesondere in Berufen, in denen sensible Informationen verarbeitet werden, sind Geheimhaltungspflichten üblich. Sie verpflichten dich, betriebliche und geschäftliche Geheimnisse nicht weiterzugeben.
- Wettbewerbsverbote: Manche Arbeitsverträge enthalten Klauseln, die dir untersagen, für die Dauer des Arbeitsverhältnisses und manchmal auch darüber hinaus, für Konkurrenzunternehmen zu arbeiten.
- Fortbildungspflichten: In bestimmten Branchen ist es wichtig, dass du regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teilnimmst. Solche Verpflichtungen können im Arbeitsvertrag festgehalten werden.
Welche Klauseln im Arbeitsvertrag sind unwirksam?
Nicht alle Vertragsklauseln, die Arbeitgeber:innen in Arbeitsverträgen unterbringen, sind automatisch gültig. Einige können unzulässig oder unwirksam sein, weil sie gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen oder die Arbeitnehmer:in unangemessen benachteiligen:
- Pauschale Überstundenabgeltung: Klauseln, die alle Überstunden pauschal ohne zusätzliche Vergütung abgelten, sind oft unwirksam. Das Arbeitszeitgesetz sieht vor, dass Überstunden in der Regel zusätzlich vergütet oder durch Freizeit ausgeglichen werden müssen.
- Unangemessene Vertragsstrafen: Vertragsstrafen, die dich bei Vertragsverstößen zu hohen Zahlungen verpflichten, können unwirksam sein, wenn sie unangemessen hoch sind oder dich benachteiligen.
- Übermäßige Wettbewerbsklauseln: Wettbewerbsverbote, die dich nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses übermäßig lange an der Ausübung deines Berufes hindern, sind oft unwirksam. Gesetzlich zulässig ist in der Regel ein Wettbewerbsverbot von maximal zwei Jahren.
- Einseitige Änderungsvorbehalte: Klauseln, die dem Arbeitgeber das Recht einräumen, wesentliche Vertragsbestandteile einseitig zu ändern, sind meist unzulässig, da sie das Gleichgewicht der Vertragspartner zu stark verschieben.
Überstunden - Abgeltung im Arbeitsvertrag
Mehrarbeit? Nicht unbedingt das beliebteste Thema der Arbeitswelt. Die Regelung von Überstunden ist dementsprechend ein oft kontrovers diskutiertes Thema im Arbeitsvertrag. Hier sind einige wichtige Aspekte, die du beachten solltest:
- Klare Definitionen: Ein präziser Arbeitsvertrag definiert genau, was als Überstunden gilt und unter welchen Bedingungen diese anfallen können. Es sollte auch festgelegt werden, ob und wie Überstunden genehmigt werden müssen.
- Vergütungsregelungen: Der Vertrag sollte festlegen, ob Überstunden durch zusätzliche Vergütung oder durch Freizeitausgleich abgegolten werden. Die Vergütung sollte in einem angemessenen Verhältnis zur regulären Arbeitszeit stehen.
- Begrenzungen: Einige Arbeitsverträge enthalten Begrenzungen für die Anzahl der Überstunden, die du leisten musst. Dies schützt dich vor übermäßiger Arbeitsbelastung und stellt sicher, dass du ausreichend Freizeit hast.
- Dokumentation: Es ist wichtig, dass Überstunden korrekt dokumentiert werden. Dein Arbeitgeber sollte ein System zur Erfassung der geleisteten Überstunden bereitstellen, damit du und dein Arbeitgeber den Überblick behalten.
- Rechtliche Rahmenbedingungen: Gemäß dem Arbeitszeitgesetz dürfen die täglichen Arbeitszeiten, einschließlich Überstunden, bestimmte Grenzen nicht überschreiten. Dies dient dem Schutz deiner Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Und deine Work-Life-Balance wird es dir danken.
Befristete Arbeitsverträge und Sonderregelungen
Befristete Arbeitsverträge sind eine spezielle Form von Arbeitsverträgen, die eine festgelegte Dauer haben. Sie unterliegen besonderen Regelungen und haben eigene typische Klauseln:
- Befristungsgrund: Der Arbeitsvertrag sollte klar den Grund für die Befristung nennen, z.B. Vertretung, Projektarbeit oder saisonale Tätigkeiten. Ohne sachlichen Grund ist eine Befristung nur bis zu einer maximalen Gesamtdauer von zwei Jahren zulässig.
- Verlängerungen: Befristete Verträge können unter bestimmten Bedingungen verlängert werden. Es ist wichtig, dass solche Verlängerungen schriftlich und vor Ablauf des ursprünglichen Vertrages vereinbart werden.
- Kündigungsregelungen: In befristeten Verträgen können spezielle Kündigungsregelungen festgelegt sein. Oft ist eine ordentliche Kündigung während der Befristung ausgeschlossen, es sei denn, dies ist explizit im Vertrag vereinbart.
- Übergang in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis: Wird ein befristeter Vertrag nach Ablauf der Befristung ohne neuen Vertrag fortgesetzt, gilt das Arbeitsverhältnis als unbefristet.
Teilzeitverträge
Teilzeitverträge regeln die Arbeitsbedingungen für Arbeitnehmer:innen, die weniger als die reguläre Vollzeit arbeiten:
- Arbeitszeiten: Der Vertrag sollte klar festlegen, wie viele Stunden du pro Woche arbeitest und wie diese Stunden verteilt sind.
- Überstundenregelungen: Auch in Teilzeitverträgen sollte festgelegt sein, wie mit Überstunden verfahren wird. Es ist wichtig, dass Überstunden nur mit deiner Zustimmung und angemessener Vergütung erfolgen.
- Gleichbehandlung: Teilzeitbeschäftigte dürfen nicht schlechter gestellt werden als Vollzeitbeschäftigte, es sei denn, sachliche Gründe rechtfertigen eine unterschiedliche Behandlung.
- Anpassungsmöglichkeiten: Dein Vertrag sollte Regelungen enthalten, wie eine Anpassung der Arbeitszeit möglich ist, falls sich deine persönlichen Umstände ändern. Dies könnte eine vorübergehende oder dauerhafte Erhöhung oder Verringerung der Arbeitsstunden beinhalten.
Durch das Verständnis und die sorgfältige Überprüfung dieser typischen Klauseln und Sonderregelungen kannst du sicherstellen, dass dein Arbeitsvertrag fair und rechtskonform ist. Ein detaillierter und vor allem präziser Vertrag ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen und konfliktfreien Arbeitsverhältnis.
Projekt- und Saisonarbeitsverträge
Sie sind eine spezielle Form von befristeten Arbeitsverträgen, die für bestimmte Projekte oder saisonale Tätigkeiten abgeschlossen werden. Hier sind einige Aspekte, die du kennen solltest:
- Projektverträge: Sind auf die Dauer eines bestimmten Projekts befristet. Sie enden automatisch mit dem Abschluss des Projekts. Dabei ist besonders wichtig, dass der Projektumfang und die Projektdauer im Vertrag klar definiert sind.
- Saisonarbeitsverträge: Diese Verträge werden für Arbeiten abgeschlossen, die nur zu bestimmten Zeiten des Jahres anfallen, z.B. in der Landwirtschaft, im Tourismus oder im Einzelhandel während der Weihnachtszeit. Der Vertrag sollte die Saison und die erwartete Arbeitsdauer klar beschreiben.
- Kündigungsregelungen: In beiden Vertragsarten gelten ähnliche Kündigungsregelungen wie bei anderen befristeten Verträgen. Eine ordentliche Kündigung ist oft ausgeschlossen, es sei denn, sie ist im Vertrag vorgesehen. Eine außerordentliche Kündigung aus wichtigem Grund ist immer möglich.
Besondere Vertragsarten und rechtliche Aspekte
Unbefristeter Arbeitsvertrag
Der unbefristete Arbeitsvertrag ist die gängigste Form des Arbeitsvertrags und bietet sowohl für dich als auch für deine Arbeitgeber:in eine solide Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit:
- Stabilität und Sicherheit: Ein unbefristeter Arbeitsvertrag bietet dir die größte berufliche Sicherheit, da das Arbeitsverhältnis nicht automatisch endet, sondern nur durch Kündigung oder Aufhebungsvertrag beendet werden kann.
- Kündigungsfristen: Bei einem unbefristeten Arbeitsvertrag gelten die gesetzlichen Kündigungsfristen, die sich nach der Dauer des Arbeitsverhältnisses richten. Diese Fristen sind gestaffelt und werden mit der Länge deiner Betriebszugehörigkeit länger.
- Weiterentwicklungsmöglichkeiten: Unbefristete Arbeitsverträge bieten oft bessere Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung und zur Teilnahme an langfristigen Projekten und Schulungen, was sowohl für dich als auch für den Arbeitgeber von Vorteil ist.
Arbeitsvertragsrecht: Gesetzliche Grundlagen
Das Arbeitsvertragsrecht wird durch eine Vielzahl von Gesetzen und Vorschriften geregelt, die sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene existieren:
- Bürgerliches Gesetzbuch (BGB): Das BGB enthält grundlegende Bestimmungen zum Arbeitsvertrag, einschließlich der Regelungen zu Kündigungsfristen, Urlaub und Arbeitszeiten.
- Kündigungsschutzgesetz (KSchG): Dieses Gesetz schützt dich vor ungerechtfertigten Kündigungen und legt fest, unter welchen Bedingungen eine Kündigung rechtmäßig ist.
- Nachweisgesetz (NachwG): Nach diesem Gesetz muss dein Arbeitgeber dir die wesentlichen Bedingungen deines Arbeitsverhältnisses schriftlich bestätigen. Dies umfasst Angaben zu deinem Arbeitsort, deiner Tätigkeit, der Vergütung und den Arbeitszeiten.
- Arbeitszeitgesetz (ArbZG): Das ArbZG regelt die maximal zulässigen Arbeitszeiten, Pausenregelungen und Ruhezeiten, um deine Gesundheit und Sicherheit zu schützen.
- Mindestlohngesetz (MiLoG): Dieses Gesetz legt den gesetzlichen Mindestlohn fest, der nicht unterschritten werden darf und schützt dich vor unangemessen niedrigen Löhnen.
Regelungen zur Arbeitszeit im Arbeitsvertrag
Die Arbeitszeitregelungen in deinem Arbeitsvertrag sind von zentraler Bedeutung, da sie direkt deinen Arbeitsalltag und dein Privatleben beeinflussen:
- Reguläre Arbeitszeiten: Dein Vertrag sollte festlegen, wie viele Stunden du pro Woche arbeitest und wie diese Stunden auf die Wochentage verteilt sind. Auch Regelungen zu Schichtarbeit oder flexiblen Arbeitszeiten sollten enthalten sein.
- Pausenregelungen: Das Arbeitszeitgesetz schreibt vor, dass bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden eine Pause von mindestens 30 Minuten und bei mehr als neun Stunden eine Pause von 45 Minuten eingelegt werden muss. Dein Arbeitsvertrag sollte diese Pausenregelungen klar beschreiben.
- Mehrarbeit und Überstunden: Dein Vertrag sollte festlegen, wie mit Überstunden umgegangen wird, ob diese vergütet oder durch Freizeit ausgeglichen werden und wie viele Überstunden maximal zulässig sind.
- Ruhezeiten: Das Arbeitszeitgesetz schreibt vor, dass zwischen zwei Arbeitstagen eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens elf Stunden liegen muss. Diese Regelung sollte auch in deinem Arbeitsvertrag Berücksichtigung finden.
- Arbeitszeitkonten: Manche Unternehmen führen Arbeitszeitkonten, auf denen Überstunden und Mehrarbeit gesammelt und später durch Freizeit oder zusätzliche Vergütung ausgeglichen werden. Dein Arbeitsvertrag sollte klar regeln, ob ein solches System angewendet wird und wie es funktioniert.
Häufige Fragen zum Arbeitsvertrag
Was passiert, wenn ich keinen schriftlichen Arbeitsvertrag habe?
Auch ohne schriftlichen Arbeitsvertrag hast du Rechte und Pflichten. Dein Arbeitgeber muss dir die wesentlichen Vertragsbedingungen schriftlich bestätigen. Bei Streitigkeiten wird es jedoch schwieriger, Abmachungen nachzuweisen, was zu Unsicherheiten und Konflikten führen kann.
Ein schriftlicher Arbeitsvertrag bietet dir und deinem Arbeitgeber eine klare Dokumentation aller Vereinbarungen und kann im Streitfall als Beweis dienen.
Ist es Pflicht, einen Arbeitsvertrag zu haben?
Es besteht keine gesetzliche Pflicht, dass ein Arbeitsvertrag schriftlich abgeschlossen wird. Ein mündlicher Arbeitsvertrag ist ebenfalls gültig. Allerdings muss dein Arbeitgeber dir innerhalb eines Monats nach Arbeitsbeginn die wesentlichen Vertragsbedingungen schriftlich bestätigen, um den gesetzlichen Nachweispflichten zu genügen.
Ohne schriftlichen Vertrag ist es schwierig, Abmachungen nachzuweisen, was zu Unsicherheiten und Konflikten führen kann. Daher ist ein schriftlicher Arbeitsvertrag immer zu bevorzugen.
Kann ich den Arbeitsvertrag nachträglich ändern?
Ja, Änderungen am Arbeitsvertrag sind grundsätzlich möglich, müssen jedoch von beiden Parteien einvernehmlich beschlossen und schriftlich festgehalten werden. Dies kann notwendig werden, wenn sich die Bedingungen deiner Arbeit ändern, wie z.B. eine neue Position, geänderte Arbeitszeiten oder eine Gehaltserhöhung.
Beide Seiten sollten der Änderung zustimmen und diese Änderungen schriftlich dokumentieren, um Missverständnisse zu vermeiden.
Was passiert, wenn der Arbeitgeber gegen den Arbeitsvertrag verstößt?
In diesem Fall kannst du rechtliche Schritte einleiten. Zunächst solltest du das Gespräch suchen und versuchen, eine Einigung zu erzielen. Wenn dies nicht möglich ist oder der Verstoß schwerwiegend ist, kannst du rechtlichen Rat einholen und gegebenenfalls klagen.
Verstöße können z.B. nicht gezahlte Gehälter, unrechtmäßige Überstunden oder nicht gewährter Urlaub sein. Dein Betriebsrat oder eine Gewerkschaft kann ebenfalls Unterstützung bieten.
Was muss 2024 im Arbeitsvertrag stehen?
Im Jahr 2024 sollten Arbeitsverträge alle relevanten Informationen und Bedingungen des Arbeitsverhältnisses klar und verständlich enthalten. Dazu gehören:
- Name und Anschrift der Vertragsparteien: Sowohl von dir als Arbeitnehmer als auch vom Arbeitgeber.
- Beginn und bei befristeten Verträgen die Dauer des Arbeitsverhältnisses: Damit klar ist, wann das Arbeitsverhältnis startet und endet.
- Arbeitsort: Der Ort, an dem du deine Tätigkeit ausübst.
- Beschreibung der Tätigkeit: Eine genaue Bezeichnung deiner Position und Aufgaben.
- Arbeitszeiten: Angaben zu den regulären Arbeitsstunden pro Woche und die Verteilung dieser Stunden.
- Vergütung und etwaige Zusatzleistungen: Dein Gehalt, eventuelle Boni und andere finanzielle Anreize.
- Urlaubsanspruch: Anzahl der dir zustehenden Urlaubstage pro Jahr.
- Kündigungsfristen: Die Fristen, die für eine Kündigung durch dich oder deinen Arbeitgeber gelten.
- Hinweise auf anwendbare Tarifverträge, Betriebs- oder Dienstvereinbarungen: Falls solche Regelungen vorhanden sind und auf dein Arbeitsverhältnis Anwendung finden.
Fazit
Dein Arbeitsvertrag ist mehr als nur ein formales Dokument – er ist der Kompass, der deinen beruflichen Weg weist. Mit klaren Regelungen und rechtlichen Absicherungen legt er den Grundstein für ein harmonisches und vor allem langfristig erfolgreiches Arbeitsverhältnis.
Ob es um die Sicherheit eines unbefristeten Vertrags, die Flexibilität einer Teilzeitstelle oder die speziellen Bedingungen eines befristeten Engagements geht – ein sorgfältig gestalteter Arbeitsvertrag schützt deine Interessen und schafft Vertrauen.
Erlaube dir keine Unsicherheiten: Informiere dich, frage nach und verhandle, bis alles zu deiner Zufriedenheit geregelt ist. Mit einem starken Arbeitsvertrag in der Hand kannst du selbstbewusst und motiviert in deine berufliche Zukunft starten.