Talent ist gerecht verteilt - Chancen nicht. Dementsprechend musst du bei letzteren manchmal selbst nachhelfen. Hast du es satt, endlos auf passende Stellenausschreibungen zu warten, während dein Traumjob womöglich direkt vor deinen Augen vorbeizieht? Dann könnte die Initiativbewerbung deine Lösung sein.
Stell dir vor, du gehst nicht zur Party, weil du eingeladen wurdest, sondern weil du weißt, dass du dort der Star des Abends sein wirst. Genau das machst du mit einer Initiativbewerbung: Du bewirbst dich proaktiv bei Unternehmen, die dich wirklich ansprechen, auch wenn sie gerade niemanden explizit suchen. Du zeigst ihnen, dass sie dich brauchen, bevor sie es selbst wissen.
In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du die Initiativbewerbung richtig angehst.

Definition: Was ist eine Initiativbewerbung?
Eine Initiativbewerbung ist wie ein Schritt ins Unbekannte, mit dem du neue Chancen für dich schaffst. Du bewirbst dich bei einem Unternehmen, ohne dass es explizit nach neuen Mitarbeitern sucht. Dabei zeigst du Eigeninitiative und beweist, dass du der perfekte Fit bist, bevor das Unternehmen überhaupt erkannt hat, dass es Bedarf gibt.
Es geht darum, selbstbewusst auf Arbeitgeber:innen zuzugehen, die dich interessieren, und ihnen klarzumachen, warum sie dich unbedingt brauchen. Eine Initiativbewerbung hebt dich von anderen ab und zeigt, dass du nicht darauf wartest, dass sich Gelegenheiten ergeben, sondern dass du aktiv handelst.
Warum sich eine Initiativbewerbung für dich lohnt
Warum warten, bis jemand anderes die perfekte Stelle findet? Mit einer Initiativbewerbung bist du der Architekt deines eigenen Karriereweges. Du beweist Eigeninitiative, Neugier und den Mut, auch mal außerhalb der ausgetretenen Pfade zu wandeln – alles Eigenschaften, die Unternehmen lieben.
Unternehmen sind oft von Bewerber:innen angetan, die den Mut haben, sich initiativ vorzustellen, weil das zeigt, dass sie wirkliches Interesse haben und nicht nur auf eine Gelegenheit warten. Du kannst deine Stärken gezielt präsentieren und dem Unternehmen verdeutlichen, wie genau du einen Mehrwert bieten kannst, statt dich auf eine vorgegebene Stellenbeschreibung zu beschränken.
Und das Beste daran: Du hast im Normalfall deutlich weniger Konkurrenz als bei ausgeschriebenen Stellen. Ein weiterer Vorteil: Selbst wenn aktuell keine passende Stelle frei ist, hinterlässt du einen bleibenden Eindruck, und das Unternehmen könnte dich später in Betracht ziehen, wenn eine Position verfügbar wird.
Wie bereitest du deine Initiativbewerbung vor?
Ohne Vorbereitung funktioniert gar nichts – das ist bei Initiativbewerbungen nicht anders als bei einem guten Kuchen. Einfach Zutaten zusammenwerfen reicht nicht aus, es braucht einen durchdachten Plan und ein wenig Hingabe.
Überlege dir, welche Unternehmen für dich infrage kommen, recherchiere gründlich und finde heraus, wer die Person ist, die du überzeugen möchtest. Dein Ziel ist es, nicht nur zu wissen, was das Unternehmen macht, sondern auch, wie es tickt.
Tipps für die Vorbereitung
Bei der Vorbereitung deiner Initiativbewerbung bist du Journalist in eigener Sache - du recherchierst und trägst Informationen zusammen.
Nutze LinkedIn, Unternehmenswebseiten oder Branchenplattformen. Finde heraus, ob das Unternehmen gerade vor Herausforderungen steht, bei denen du helfen könntest. Und sei kreativ: Hast du vielleicht einen besonderen Bezug zum Unternehmen? Ein wenig Persönlichkeit macht deine Bewerbung unverwechselbar.
- Beispiele für Recherchequellen: Besuche die Karriereseite des Unternehmens, schaue dir aktuelle Pressemitteilungen an oder sieh dir die Social-Media-Kanäle an. Vielleicht findest du ein spannendes Projekt, bei dem deine Fähigkeiten perfekt passen.
- Netzwerk nutzen: Versuche, über dein Netzwerk Kontakte zu knüpfen. Ein persönlicher Kontakt kann oft Wunder wirken und dir den Einstieg erleichtern.
Aufbau und Elemente deiner Initiativbewerbung
Das Anschreiben: Deine Chance, mit dem Einstieg zu glänzen
Das Anschreiben einer Initiativbewerbung ist wie der erste Eindruck bei einem Date – es muss sitzen. Du möchtest Begeisterung wecken und gleichzeitig zeigen, dass du nicht nur Interesse, sondern auch Kompetenz mitbringst.
Wichtig: Individualität! Vermeide Floskeln und bring deine Motivation rüber, am besten mit einem knackigen Einstieg, der direkt ins Herz trifft.
- Einstieg: Starte mit etwas, das Interesse weckt. Zum Beispiel: "Schon seit meiner Schulzeit begeistern mich innovative Lösungen in der [Branche], weshalb ich mit großem Interesse die Entwicklung von [Unternehmensname] verfolge."
- Motivation betonen: Zeige auf, warum genau dieses Unternehmen und keine andere Firma der perfekte Ort für dich ist.
Der Lebenslauf: Strukturierte Übersicht
Dein Lebenslauf zeigt deinen bisherigen Werdegang – alle wichtigen Stationen, all das, was dich in professioneller Hinsicht ausmacht. Für eine Initiativbewerbung sollte dein Lebenslauf besonders stark an das Unternehmen angepasst sein. Schwerpunkte setzen, die zeigen, dass du eine echte Bereicherung bist.
Dein Lebenslauf muss dazu führen, dass man mehr über dich erfahren möchte.
- Schwerpunkte setzen: Wähle nur die relevanten Erfahrungen aus, die für das Unternehmen besonders interessant sind.
- Soft Skills einbinden: Zeige auf, dass du nicht nur fachlich, sondern auch persönlich gut ins Unternehmen passt. Führe beispielsweise Fähigkeiten wie Teamarbeit, Anpassungsfähigkeit und Kreativität auf.
Weitere wichtige Dokumente
Auch bei einer Initiativbewerbung dürfen Arbeitszeugnisse, Referenzen oder Zertifikate nicht fehlen. Überlege aber gut, welche Dokumente wirklich relevant sind. Deine Bewerbung sollte klar und schlank bleiben – nicht wie eine unendliche Odyssee.
- Priorisieren: Versende nur die Dokumente, die dein Profil unterstreichen. Falls du Zertifikate zu relevanten Weiterbildungen hast, die deine Qualifikationen hervorheben, dann ab damit in die Bewerbung.
Inhaltliche Gestaltung deiner Initiativbewerbung
Du möchtest das Unternehmen davon überzeugen, dass es genau dich braucht. Dabei sind authentische und kreative Formulierungen dein bester Freund. Erzähle eine Geschichte, die zeigt, warum du und das Unternehmen ein perfektes Team wärt. Du könntest etwa auf spezifische Projekte eingehen, von denen du erfahren hast und erklären, wie du dazu beitragen könntest.
- Storytelling nutzen: Erkläre, was dich an der Branche und am Unternehmen fasziniert und welche Erfahrungen du bereits gesammelt hast, die dir helfen, die Herausforderungen des Unternehmens zu bewältigen.
- Konkrete Beispiele: Gehe auf spezifische Herausforderungen ein, die das Unternehmen hat, und erkläre, wie du sie lösen könntest.
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Versand der Initiativbewerbung: Der richtige Weg
Während du bei einer Bewerbung auf eine konkrete Ausschreibung meist direkte Ansprechpartner:innen hast, an den dein Schreiben gehlt, fehlt dieser bei Initiativbewerbungen. Du musst selbst recherchieren, wo deine Bewerbung am besten aufgehoben wäre.
Versende deine Bewerbung anschließend per E-Mail oder, falls vorhanden, auf dem Bewerberportal der Unternehmensseite. Halte die E-Mail kurz und knackig – das Anschreiben selbst packst du in den Anhang. Stelle sicher, dass alles ordentlich benannt ist, zum Beispiel: "Initiativbewerbung_Max_Mustermann.pdf".
- Betreffzeile der E-Mail: Verwende eine aussagekräftige Betreffzeile wie "Initiativbewerbung als [Position] bei [Unternehmensname]".
- Kurze Nachricht im E-Mail-Text: Halte die E-Mail knapp und verweise direkt auf deine Anlagen. Zum Beispiel: "Sehr geehrte/r Frau/Herr [Name], anbei sende ich Ihnen meine Initiativbewerbung für [Position]. Ich freue mich auf die Gelegenheit, mich persönlich vorzustellen."
An wen sollte die Initiativbewerbung gehen?
Wähle nicht den Standardweg und schicke deine Bewerbung einfach an info@firma.de – das endet oft direkt in der Versenkung. Nutze stattdessen dein Netzwerk, ruf an und frag nach dem richtigen Ansprechpartner oder finde die E-Mail-Adresse der zuständigen Person in sozialen Netzwerken. Eine direkte Ansprache erhöht deine Chancen gewaltig.
- Persönliche Ansprache: Eine E-Mail an die richtige Person bleibt eher hängen. Wenn du unsicher bist, ruf kurz im Unternehmen an und frage nach.
- LinkedIn nutzen: Finde heraus, wer Abteilungsleiter:in oder HR-Verantwortliche ist und kontaktiere ihn oder sie direkt.
Nach der Initiativbewerbung: Wie hoch sind deine Chancen?
Ganz ehrlich: Die Chancen sind höher, als du vielleicht denkst. Viele Unternehmen haben Bedarfe, die noch nicht ausgeschrieben sind. Zudem bleibst du im Gedächtnis, selbst wenn es aktuell nicht passt. Das macht dich zum Geheimtipp für zukünftige Vakanzen.
- In Erinnerung bleiben: Selbst wenn es nicht sofort klappt, hast du dich proaktiv gezeigt und bleibst im Gedächtnis. Das ist oft der erste Schritt zu einer zukünftigen Zusammenarbeit.
- Timing ist alles: Vielleicht gibt es in einigen Wochen oder Monaten eine passende Stelle, und du bist bereits in der Pipeline.
Das Vorstellungsgespräch nach der Initiativbewerbung
Wenn dein Plan aufgeht, wirst du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Hier kannst du punkten, indem du deine Begeisterung noch einmal unterstreichst.
Bereite dich darauf vor, dass du möglicherweise nicht auf eine konkrete Position, sondern auf dein allgemeines Interesse angesprochen wirst. Das ist deine Chance, zu beweisen, dass du flexibel, motiviert und anpassungsfähig bist – eben genau das, was Unternehmen suchen.
- Flexibilität zeigen: Sei bereit, über verschiedene mögliche Rollen zu sprechen, und zeige, dass du vielseitig einsetzbar bist - auch abseits deiner ursprünglichen Initiativbewerbung
- Motivation unterstreichen: Mache klar, warum du gerade bei diesem Unternehmen arbeiten möchtest und was du mitbringst, das die Firma bereichert.
Fazit: Deine persönliche Initiative zum Wunschjob
Eine Initiativbewerbung ist keine Garantie für eine sofortige Einstellung, aber sie ist eine potenzielle Chance, deine Karriereziele zu verfolgen, selbst wenn passende Stellenangebote gerade auf sich warten lassen.
Sie zeigt nicht nur, dass du motiviert und selbstbewusst bist, sondern auch, dass du bereit bist, die auf eigene Initiative die Extrameile zu gehen – eine Eigenschaft, die bei Arbeitgebern immer gut ankommt.
Wenn du dich gut vorbereitest, deine Bewerbung individuell gestaltest und den richtigen Ansprechpartner findest, hast du die Chance, Türen zu öffnen, die sonst vielleicht verschlossen geblieben wären.
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