- Arten von Wissenschaftler:innen
- Was macht ein:e Wissenschaftler:in
- Berufsweg von Wissenschaftler:innen
- Gehälter von Wissenschaftler:innen
- Qualifikationen und Ausbildung
- Fähigkeiten von Wissenschaftler:innen
- Vor- und Nachteile einer Stelle als Wissenschaftler:in
- Work-Life-Balance
- Arbeitgeber von Wissenschaftler:innen
- Ähnliche Berufe
Bist du wissbegierig? Hast du Spaß daran, Methoden anzuwenden und Experimente durchzuführen, um die Geheimnisse der Welt, wie wir sie kennen, zu lüften? Wenn du eine Leidenschaft für das Forschen hast, dann könnte eine Karriere als Wissenschaftler:in das Richtige für dich sein.
Fasziniert dich eine Karriere als Wissenschaftler:in? Entdecke aktuelle Job-Möglichkeiten für Absolvent:innen in Wissenschaft und Forschung.
Arten von Wissenschaftler:innen
Wissenschaftler:innen werden oft in zwei Kategorien eingeteilt: diejenigen, die in der Forschung an der Entwicklung von Projekten im Labor arbeiten, und Wissenschaftler:innen, die sich auf einen bestimmten Bereich spezialisiert haben. Hier sind einige Berufe, die du in jedem Bereich erkunden kannst:
Wissenschaftler in der Forschung
- Mathematik: Forschungsmathematiker:innen erforschen eine Vielzahl von Theoremen der reinen und angewandten Mathematik, wie z.B. den Nachweis von Theorien, die Entwicklung von Modellen zur Erforschung verschiedener Phänomene und die Anwendung mathematischer Prinzipien zur Suche nach Trends in verschiedenen Datensätzen.
- Medizin: Wissenschaftler:innen in diesem Bereich konzentrieren sich auf die Erforschung von Möglichkeiten zur Vorbeugung, Diagnose und Behandlung aller Arten von Krankheiten und menschlichen Zuständen, oft auf molekularer Ebene, sowie auf die Entwicklung von Arzneimitteln und klinischen Produkten.
- Biowissenschaften: Wissenschaftler:innen in diesem Bereich konzentrieren sich auf ein viel breiteres Spektrum von Studien - die Entwicklung von Produkten oder kommerziellen Anwendungen für Bereiche wie Biotechnologie, Onkologie und Physiologie.
Fachgebiete
- Klima: Diese Wissenschaftler:innen analysieren, wie sich das Erdklima entwickelt und welche Auswirkungen dieses auf unsere Zukunft hat.
- Verbraucher: Verbraucherwissenschaftler:innen untersuchen das Verhalten und die Beweggründe, die hinter den Kaufgewohnheiten der Menschen stehen, und geben Unternehmen dann gezieltes Feedback, wie sie sich in der Verbraucherbranche bewegen können.
- Forensik: Im Rahmen ihrer Tätigkeit vor Gericht untersuchen und präparieren Forensiker:innen physische Beweise, um den Sachverhalt bei Strafverhandlungen zu ermitteln.
Was macht ein:e Wissenschaftler:in?
Wissenschaftler:innen streben nach Wissen und entdecken es, indem sie Theorien aufstellen und diese dann durch Tests untersuchen. Unabhängig davon, auf welchen Bereich du dich spezialisierst, gibt es bestimmte Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die alle Wissenschaftler:innen übernehmen müssen. Im Folgenden findest du einige Beispiele dafür, wie der Arbeitsalltag eines Wissenschaftlers aussehen kann:
- Erforschen, Entwickeln und Testen einer Theorie - das kann so aussehen, dass du Interviews führst, Anträge an Förderstellen schreibst, mit Techniker:innen im Labor zusammenarbeitest und Versuchspersonen rekrutierst und einweist.
- Entwerfen und Konstruieren von Instrumenten zur Überprüfung deiner Theorien
- Sammeln und Analysieren von Daten, um zu sehen, welche Schlussfolgerungen gezogen werden können
- Erstellung aktueller Aufzeichnungen über deinen Prozess und deine Ergebnisse
- Erstellen von Modellen, um die Auswirkungen deiner Ergebnisse zu demonstrieren
- Präsentation der Ergebnisse vor Unternehmen und Organisationen, die deine Daten nutzen wollen, oder als Beweis vor Gericht
- Verfassen von Originalarbeiten zur Veröffentlichung in wissenschaftlichen Fachzeitschriften
Berufsweg von Wissenschaftler:innen
Dein Karriereweg als Wissenschaftler:in wird durch die Art der wissenschaftlichen Forschung oder das Fachgebiet, in dem du arbeitest, bestimmt. Der Großteil der Arbeit von Wissenschaftler:innen auf der Einstiegsebene wird im Labor stattfinden - oft arbeitest du als Labortechniker:in unter einem/einer erfahrenen Wissenschaftler:in, um die Grundlagen der wissenschaftlichen Forschung zu erlernen. Viele Wissenschaftler:innen beginnen ihre berufliche Laufbahn während eines Promotionsstudiums, und in diesem Fall hast du eine:n Betreuer:in, der oder die dich während deines Studiums unterstützen kann. Neben der Unterstützung durch deine Hochschuleinrichtung können Wissenschaftler:innen zusätzliche Schulungen und Beratung von Organisationen erhalten, die die berufliche Entwicklung von Wissenschaftler:innen in der Anfangsphase ihrer Laufbahn fördern.
Im Laufe deiner Karriere wirst du wahrscheinlich mehr Verantwortung für die Leitung und Überwachung von Versuchen und Projekten übernehmen und ein kleines Team von Labortechniker:innen beschäftigen, die dir unterstellt sind. Wenn du ein:e Forscher:in bist, kann dein beruflicher Aufstieg davon abhängen, wie viele wissenschaftliche Originalarbeiten du veröffentlichst und wie gut es dir gelingt, die Finanzierung deiner Abteilung zu sichern.
Auf dem Höhepunkt ihrer Laufbahn spezialisieren sich Wissenschaftler:in häufig als Berater:in, übernehmen Führungspositionen oder leitende Forschungsaufgaben oder gehen in die Lehre, z.B. als Professor:innen an Hochschulen.
Während deiner gesamten Laufbahn kann es nützlich sein, die Unterstützung verschiedener Berufsverbände in Anspruch zu nehmen, die Wissenschaftler:innen auf ihrem Weg nach oben unterstützen.
Gehälter von Wissenschaftler:innen
Das Gehalt von Wissenschaftler:innen hängt ganz von deiner Fachrichtung, deiner Erfahrung, dem Unternehmen und der Branche ab, in der du tätig bist. Daher lässt es sich schwer verallgemeinern. Bei deinem Berufseinstieg kannst du in der Regel um die 40.000 € pro Jahr erwarten. Laut Stepstone liegt das Durchschnittsgehalt von Wissenschaftler:innen in Deutschland bei rund 53.000 € brutto jährlich.
Mit unserem Gehaltsrechner bekommst du Informationen zu dem Gehalt, das du verdienen solltest. Vergleiche Branchen-, Geschlechter- und Standortdurchschnitte.
Qualifikationen und Ausbildung
Wenn du das richtige Qualifikationsniveau erreichst und viel Erfahrung hast, kannst du dir einen Job in der von dir gewünschten wissenschaftlichen Laufbahn sichern. Im Folgenden findest du einen Überblick über die Bildung und Ausbildung, die du für deinen Erfolg brauchst:
Ausbildung
Im Allgemeinen wird von Wissenschaftler:innen erwartet, dass sie einen Abschluss in einem naturwissenschaftlichen Fach wie Chemie, Biologie oder Physik haben. Je nachdem, in welchem Bereich der Wissenschaft du tätig werden möchtest, gibt es jedoch eine breite Palette von Studienfächern, die ebenfalls akzeptiert werden. Im Folgenden findest du eine Aufschlüsselung der verschiedenen Wissenschaftsbereiche und der anderen Studienfächer, nach denen Arbeitgeber suchen:
- Mathematische Forscher:innen: Mathematik, Physik, Statistik
- Medizinischer Forscher:innen: Biomedizinische Wissenschaften, Biochemie, Pharmakologie, Genetik
- Forscher:innen im Bereich Biowissenschaften: Ökologie, Umweltbiologie, Naturwissenschaften
- Klimawissenschaftler:innen: Geographie, Umweltwissenschaften, Ozeanographie
- Verbraucherwissenschaftler:innen: Verbraucherstudien, Lebensmittel- und Konsumgütermanagement, Lebensmittelwissenschaft oder -technologie, Psychologie, Marketing
- Forensische Wissenschaftler:innen: Medizinische Wissenschaften, Kriminologie
Für manche Stellen in der Forschung ist ein Bachelor- oder Master-Abschluss ausreichend. Allerdings suchen viele Arbeitgeber, vor allem wenn du an einer Universität oder in einem Forschungsinstitut tätig werden möchtest, nach Bewerber:innen mit laufender oder abgeschlossener Promotion.
Berufserfahrung
In wissenschaftlichen Berufen kann ein Praktikum dazu beitragen, eine wichtige technische und labortechnische Ausbildung zu erhalten, die dir hilft, eine Vollzeitstelle zu bekommen. Es ist auch erwähnenswert, dass einige Arbeitgeber es bevorzugen, Bewerber:innen aus ihren eigenen Praktikumsprogrammen einzustellen. Einige der einschlägigen Studiengänge, die für den Beruf des Wissenschaftlers erforderlich sind, sehen bereits Praktika in der Industrie vor, z.B. einige Monate, in denen du bei einem Unternehmen arbeiten könntest. Es ist jedoch eine gute Idee, darüber hinaus Berufserfahrung zu sammeln, und dabei können Praktika sehr nützlich sein. Schau dir die derzeit verfügbaren Praktika in Wissenschaft und Forschung an.
Neben der Suche nach ausgeschriebenen Praktikumsplätzen kann auch das Knüpfen von Kontakten zu bestehenden Mitarbeiter:innen des Unternehmens, in dem du arbeiten möchtest, ein guter Weg sein.
Fähigkeiten von Wissenschaftler:innen
Die Ausbildung ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer Karriere als Wissenschaftler:in, aber es ist auch wichtig, die für den Job erforderlichen Fähigkeiten zu berücksichtigen. Die folgenden Hard- und Soft Skills brauchst du, um in deiner Karriere als Wissenschaftler:in erfolgreich zu sein:
Hard Skills
- Fähigkeiten im Labor: Unabhängig von dem Bereich, auf den du dich als Wissenschaftler:in spezialisierst, wirst du wahrscheinlich technische Fähigkeiten für den sicheren und effizienten Betrieb eines Labors benötigen. Der Grund dafür ist, dass Tests und Analysen die Grundlage für alle Karrieren als Wissenschaftler:in sind - daher ist es wichtig, dass du zumindest etwas Erfahrung mit der Arbeit in einem Labor und der Durchführung wissenschaftlicher Experimente hast.
- Spezielle Fähigkeiten: Einige Aufgaben erfordern spezielle Fähigkeiten in dem Bereich, in dem du arbeitest. So benötigt ein:e forensische:r Wissenschaftler:in beispielsweise ein gewisses Maß an juristischem Wissen und Verständnis, während von einem/einer mathematischen Forscher:in erwartet wird, dass er/sie sich mit dem Lösen komplexer mathematischer Gleichungen auskennt.
Soft Skills
- Forschung: Um Wissenschaftler:in zu werden, musst du in der Lage sein, große Datenmengen sorgfältig zu analysieren und zu verarbeiten.
- Problemlösungsfähigkeiten: Eine proaktive Herangehensweise, um anspruchsvolle Probleme zu lösen, ist für eine Karriere als Wissenschaftler:in wichtig.
- Mündliche und schriftliche Kommunikation: Diese Fähigkeiten sind für die Arbeit in einem Team an einem Projekt oder für die Veröffentlichung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse unerlässlich.
- Liebe zum Detail: Wissenschaftliche Entdeckungen beruhen oft auf kleinsten Details, um die Richtigkeit einer Hypothese zu beweisen, und die Ergebnisse sind nur dann gültig, wenn alle Vorsichtsmaßnahmen und Maßnahmen berücksichtigt wurden.
- Geduld: Zwischen dem Entwurf einer Studie, ihrer Durchführung und der Niederschrift der Ergebnisse liegt oft ein langer Zeitraum. Wissenschaftler:innen müssen sich damit abfinden, dass ihre Arbeit oft sehr langwierig ist.
Vor- und Nachteile einer Stelle als Wissenschaftler:in
Eine Karriere als Wissenschaftler:in kann sehr lohnend sein, aber sie ist harte Arbeit und nicht für jeden geeignet. Hier sind einige Vor- und Nachteile, die dir bei der Überlegung helfen sollen, ob der wissenschaftliche Weg der richtige für dich ist:
Pro
- Die Arbeit als Wissenschaftler:in kann sehr lohnend sein, da man Teil einer größeren Sache ist - man treibt die Grenzen des Wissens voran und arbeitet oft daran, die Welt positiv zu verändern.
- Das Entwerfen von Experimenten und die Entdeckung neuer Theorien sind spannend und kreativ.
- Im Laufe deiner Karriere werden die Arbeitszeiten wahrscheinlich flexibler, da du selbst bestimmst, wann und wie du deine Forschung durchführst.
- Es gibt viele Möglichkeiten, sich zu spezialisieren und ein:e weltweit führende:r Expert:in in deinem Fachgebiet zu werden. Dies kann dazu führen, dass du deine eigenen Arbeiten veröffentlichst, Vorträge hältst, andere unterrichtest und zu Konferenzen in andere Teile der Welt reist.
- Wenn du dich spezialisierst, kannst du hohe Gehälter erzielen.
- Wissenschaftler:in zu sein bedeutet, Teil einer weltweiten Gemeinschaft von Gleichgesinnten zu sein - du kannst mit Menschen auf der ganzen Welt in Kontakt treten, die deine Leidenschaften teilen.
Contra
- Die Arbeitszeiten können sehr lang sein - manchmal sind lange Tage und Wochenendarbeit erforderlich, um Fristen einzuhalten und komplizierte Tests durchzuführen.
- Obwohl man später im Beruf viel verdienen kann, sind die Einstiegsjobs in den Forschungsabteilungen manchmal unterfinanziert, und Überstunden werden oft nicht bezahlt.
- Es liegt in der Natur der Sache, dass wissenschaftliche Tests zwischen verschiedenen Abteilungen und Projekten konkurrieren können, wenn es darum geht, die Finanzierung zu sichern. Es kann auch sehr frustrierend sein, wenn ein langwieriges Projekt zu Ende geht und du feststellst, dass die Ergebnisse nicht deinen Erwartungen entsprechen oder unbrauchbar sind.
Work-Life-Balance
Wenn du in einem bestimmten Wissenschaftsbereich für ein Unternehmen arbeitest, z.B. als Klimawissenschaftler:in oder Verbraucherwissenschaftler:in, sind deine Arbeitszeiten wahrscheinlich eher Standard. Wie bereits erwähnt, machen Forscher:innen jedoch oft Überstunden, wenn sie Tests durchführen, und das kann sich auf deine Work-Life-Balance auswirken. Wenn du als Wissenschaftler:in in der Industrie arbeitest, können deine Arbeitszeiten von wichtigen Terminen oder den Schichtplänen deines Teams beeinflusst werden.
Arbeitgeber von Wissenschaftler:innen
Da es eine Vielzahl von Berufen für Wissenschaftler:innen gibt, gibt es auch viele verschiedene Arten von Arbeitgebern, die dich einstellen möchten. Im Folgenden findest du einen Überblick über die Arten von Unternehmen, für die du arbeiten könntest:
- Fraunhofer-Gesellschaft
- Max-Planck-Gesellschaft
- Deutsches Krebsforschungszentrum
- Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz
- DESY
- Pfizer
- BioNTech