- Was macht ein:e Mediator:in?
- Berufsweg von Mediator:innen
- Gehälter von Mediator:innen
- Qualifikationen und Ausbildung
- Fähigkeiten von Mediator:innen
- Vor- und Nachteile einer Stelle als Mediator:in
- Work-Life-Balance
- Arbeitgeber von Mediator:innenn
- Ähnliche Berufe
Bist du gut im Verhandeln? Kannst du in Konflikten einen kühlen Kopf bewahren und Menschen helfen, die andere Seite eines Arguments zu verstehen? Wenn du sehr kommunikativ bist, gut mit Menschen umgehen kannst und im juristischen Bereich arbeiten möchtest, könnte eine Karriere als Mediator:in perfekt für dich sein.
Bist du an einer Karriere als Mediator interessiert? Informiere dich über die aktuellen Stellenangebote im Rechtswesen.
Was macht ein:e Mediator:in?
Mediator:innen im juristischen Bereich fungieren als neutrale, unparteiische Vermittler:innen zwischen zwei streitenden Parteien. Als Mediator:in arbeitest du meist in zivilrechtlichen Fällen. Der Grund dafür ist, dass es im Zivilrecht um Streitigkeiten zwischen zwei Personen oder Organisationen geht und nicht um einen ausdrücklichen Gesetzesbruch. Einige geringfügige zivilrechtliche Streitigkeiten können durch Mediation ohne Gerichtsverfahren beigelegt werden. Du kannst mit dem Strafrecht arbeiten, um Konflikte zu bearbeiten und eine positive Lösung herbeizuführen. Folgende Aufgaben hast du als Mediator:in:
- Gespräche mit beiden Parteien, um beide Seiten des Konflikts zu verstehen
- Entweder gehst du mit Diskussionspunkten zwischen den Parteien hin und her, wobei du die Gedanken der Parteien auf unvoreingenommene und rationale Weise zum Ausdruck bringst, oder du setzt die Parteien in einem Raum zusammen und ermutigst sie zu einem strukturierten und positiven Dialog.
- Mache dir Notizen über das Gespräch und halte fest, was vereinbart und besprochen wurde.
- Gemeinsam mit einem Anwalt Vereinbarungen ausarbeiten und den Rechtsstreit beilegen
- Übergabe des Falles an die Anwälte, wenn keine Einigung erzielt wurde
Berufsweg von Mediator:innen
Als Mediator:in hast du die Möglichkeit, mit deinen Mediationsfähigkeiten für eine Anwaltskanzlei zu arbeiten. In dieser Funktion stehen dir viele andere Karrierewege offen. Wenn du gerne über das Recht diskutierst, kannst du dich zum/zur Rechtsexpert:in oder Rechtsanwalt/-anwältin ausbilden lassen. Wenn es dir Spaß macht, mit Menschen zu arbeiten und positive Lösungen vorzuschlagen, könntest du im Bereich Change Management oder Unternehmensberatung tätig werden. Hier ist der Karriereweg für Mediator:innen:
Berufseinstieg
Du beginnst deine Karriere in einer Junior- oder Einstiegsposition in der Mediation. In dieser Rolle arbeitest du mit anderen Mediationsmitarbeiter:innen an ihren Projekten. Du lernst die Fähigkeiten, die du für deine Karriere brauchst, und bekommst einen wertvollen Einblick, wie du als Mediator:in gut arbeiten kannst.
Berufliche Entwicklung
Als Mediator:in auf mittlerer Ebene arbeitest du an deinen eigenen Mediationsprojekten. Du hast Kunden zu treffen und Gespräche zu führen. Vielleicht hast du jüngere Kolleg:innen, die du ausbildest oder bei ihren ersten Mediationsübungen unterstützt.
Weitere Karriere
Mit viel Erfahrung wirst du zum/zur Senior Mediator:in. In dieser Rolle setzt du den Standard für die Arbeit des Büros. Du bekommst die komplexesten oder am meisten beachteten Fälle zur Schlichtung übertragen. Du verbringst Zeit mit der Ausbildung von jüngeren Kolleg:innen und stellst sicher, dass sie die nötige Unterstützung erhalten und mit ihrer Rolle zufrieden sind.
Gehälter von Mediator:innen
- Berufseinstieg: Zu Beginn deiner Karriere erwartet dich als Mediator:in ein Gehalt von knapp 40.000 € brutto pro Jahr.
- Erfahrene Mediator:innen: Mit Berufserfahrung liegt das jährliche Durchschnittsgehalt von Mediator:innen in Deutschland bei rund 70.000 € brutto pro Jahr.
- Führungspositionen: In leitenden Funktionen kannst du auf Gehälter von über 90.000 € brutto jährlich kommen.
Mit unserem Gehaltsrechner bekommst du Informationen zu dem Gehalt, das du verdienen solltest. Vergleiche Branchen-, Geschlechter- und Standortdurchschnitte.
Qualifikationen und Ausbildung
Um im Bereich der Mediation tätig zu werden, musst du die richtige Ausbildung und Erfahrung haben. So kannst du eine:n Personalchef:in beeindrucken und für die besten Unternehmen arbeiten. Hier sind die Qualifikationen und die Ausbildung, die du brauchst, um als Mediator:in erfolgreich zu sein:
Ausbildung
Um als Mediator:in tätig zu werden, brauchst du in der Regel kein Studium. Allerdings solltest du vorher bereits in anderen sozialen, psychologischen oder rechtlichen Feldern tätig gewesen sein, daher solltest du bereits eine anderweitige Berufsausbildung oder ein Studium in einem verwandten Bereich absolviert haben. Nach einschlägiger Berufserfahrung im sozialen, psychologischen oder rechtlichen Bereich kannst du dich zum/zur Mediator:in weiterbilden lassen. Entsprechende Kurse bieten zum Beispiel die IHK oder die Fernuni Hagen an. Theoretisch kannst du einige der Kurse auch ohne vorherige Ausbildung/vorheriges Studium und ohne einschlägige Berufserfahrung, bzw. als Quereinsteiger:in absolvieren. In dem Fall kann es aber sein, dass du geringere Berufschancen hast als deine Mitbewerber:innen, die bereits in ähnlichen Bereichen tätig waren.
Berufserfahrung
Neben deiner Ausbildung ist Berufserfahrung eine gute Möglichkeit, einem/einer Personalverantwortlichen zu zeigen, dass du auf deine erste Stelle als Mediator:in vorbereitet bist. Eine Möglichkeit, Berufserfahrung zu sammeln, ist ein Praktikum. Während eines Praktikums arbeitest du für ein Unternehmen und hilfst den bestehenden Teammitgliedern bei der Erledigung ihrer Arbeit. Dabei lernst du die notwendigen Fähigkeiten, die du für den Job brauchst, und zeigst, wie du in diesem Umfeld gut arbeiten kannst. Entdecke aktuelle Praktikumsmöglichkeiten im Rechtswesen.
Fähigkeiten von Mediator:innen
Wenn du deine Qualifikationen und Erfahrungen in der Mediation mit deinen großartigen Fähigkeiten kombinierst, kannst du dich zu einer erfolgreichen Karriere als Mediator:in hocharbeiten. Wenn du deine Bewerbungen schreibst, solltest du Beispiele dafür anführen, wie du die erforderlichen Fähigkeiten im Laufe deiner Ausbildung oder deines Berufslebens erworben oder nachgewiesen hast. Die folgenden Fähigkeiten sind notwendig, um als Mediator erfolgreich zu sein:
Hard Skills
- Juristisches Verständnis: Als juristische:r Mediator:in solltest du mit dem Rechtsgebiet vertraut sein, über das deine Kunden streiten. Das bedeutet, dass du alle rechtlichen Auswirkungen des Streits kennst und weißt, wie du sie in deinen Gesprächen ansprechen kannst. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass du bei deinen Kunden ein gewisses Maß an Respekt bewahrst. Sie müssen dich als neutrale, informierte Person wahrnehmen, und wenn du die rechtlichen Grundlagen des Streitfalls kennst, kannst du dir diesen Respekt verschaffen.
Soft Skills
- Verhandlungsgeschick: Als Mediator:in solltest du ein guter Verhandlungsführer sein. Deine Kunden sind vielleicht nicht sofort bereit, Kompromisse einzugehen, um zu einem für beide Seiten vorteilhaften und akzeptierten Ergebnis zu kommen. Du musst mit ihnen verhandeln und ihnen zeigen, warum es in ihrem besten Interesse ist, eine vernünftige Lösung zu finden.
- Kritisches Denken: Du musst den Ursachen des Konflikts auf den Grund gehen. Um eine Lösung zu finden, muss man kritisch darüber nachdenken, was schief gelaufen ist und was beide Parteien tun können, um den anderen zufriedenzustellen und weiterzumachen.
- Zuhören: Ein Teil der Ursache von Konflikten ist, dass eine Partei das Gefühl hat, nicht gehört zu werden. Als Mediator:in ist es deine Aufgabe, beiden Seiten des Streits zuzuhören. Gut zuhören zu können bedeutet, die Ursache des Streits und die Gründe für die Unzufriedenheit der Parteien mit der Situation zu erfassen, damit du sie in eine positive Lösung umwandeln kannst.
Vor- und Nachteile einer Stelle als Mediator:in
Wie bei jedem Beruf gibt es auch bei der Arbeit als Mediator positive und negative Aspekte. Wenn du die guten und schlechten Seiten verstehst, kannst du besser entscheiden, ob der Beruf des Mediators der richtige Weg für dich ist.
Pro
- Es kann sehr befriedigend sein, wenn die Mandanten zu einem einvernehmlichen Ergebnis kommen und die Kanzlei verlassen, ohne dass weitere rechtliche Schritte erforderlich sind.
- Es ist ein sehr sozialer Beruf, bei dem man täglich seine überzeugenden Kommunikationsfähigkeiten einsetzen kann.
Contra
- Einige deiner Mandanten sind nicht verhandlungsbereit und daher nicht offen für das Mediationsverfahren, was deine Arbeit sehr schwierig machen kann.
- Die Vergütung kann relativ niedrig ausfallen, wenn du es nicht in ein angesehenes Unternehmen schaffst.
Work-Life-Balance
Mediator:innen arbeiten in der Regel von Montag bis Freitag zu den üblichen Bürozeiten von 9 bis 17 Uhr. Es ist jedoch möglich, dass sich der Stress bei einigen Verhandlungen auf dein Privatleben auswirkt, während du über die Verhandlung nachdenkst. Eine gute Work-Life-Balance als Mediator:in bedeutet, dass man in der Lage sein muss, den Konflikt am Arbeitsplatz zu lassen und gesunde Stressbewältigungstechniken zu entwickeln, um mit dem Arbeitsumfeld zurechtzukommen.
Arbeitgeber von Mediator:innen
Viele Mediator:innen werden von Kanzleien eingestellt. Bei den folgenden Kanzleien könntest du beispielsweise tätig werden: