Möchtest du dein Wissen weitergeben und die Massen aufklären? Bist du stolz auf die Leistungen anderer Menschen, weil du weißt, dass du ihnen auf ihrem Weg geholfen hast? Wenn du großartig kommunizieren kannst und die zukünftigen Generationen erziehen willst, dann könnte eine Karriere als Lehrer:in das Richtige für dich sein.
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Was macht ein:e Lehrer:in?
Ein:e Lehrer:in ist für die Bildung und persönliche Entwicklung seiner/ihrer Schüler:innen verantwortlich und verwendet Unterrichtspläne und Lehrplanziele, um das Lernen zu unterstützen und zu strukturieren. Du organisierst die Entwicklung dieser Pläne und bewertest und protokollierst den Lernprozess deiner Schüler:innen, indem du Wege findest, neue Lernmethoden zu fördern und zu entwickeln. Du bist die inspirierende treibende Kraft für junge Menschen und hilfst ihnen, ihr Wissen in einer Vielzahl von Fächern zu erweitern.
Es gibt verschiedene Stufen des Lehrerberufs, von der Grundschule bis hin zur Hochschule oder Universität. Diese Aufgaben haben unterschiedliche Anforderungen, aber im Allgemeinen kannst du die folgenden täglichen Aufgaben erwarten:
- Übernahme des Lehrplans und Erstellung eines Unterrichtsplans und einer Unterrichtsstruktur
- Verantwortung für die Ausbildung und Entwicklung der Schüler:innen auf individueller Ebene
- Beschaffung von Lernmitteln wie Büchern oder Papieren
- Regelmäßiger Unterricht unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Lernstile der Kinder
- Motivation der Schüler:innen durch Begeisterung für das Fach
- Rückmeldung über die Fortschritte der Schüler:innen in Gesprächen zwischen Erziehungsberechtigten und Lehrern geben
- Organisation von Bildungsreisen
- Anpassung an Änderungen im Lehrplan und regelmäßige Aktualisierung des Lehrplans
- Bei Bedarf Zusammenarbeit mit Schulpsycholog:innen
- Erstellen von Hausaufgaben und Tests, um den Fortschritt zu analysieren
Berufsweg von Lehrer:innen
Berufseinstieg
Nachdem du dein Lehramtsstudium erfolgreich abgeschlossen hast, musst du zunächst ein Referendariat absolvieren. Dieses dauert je nach Bundesland zwischen 12 und 24 Monaten. Im Referendariat hältst du bereits eigene Unterrichtsstunden und arbeitest im Großen und Ganzen wie erfahrene Lehrer:innen. Allerdings wirst du dabei streng überwacht und deine Arbeit wird regelmäßig beurteilt. Nach dem Referendariat wirst du als Junglehrer:in eingestellt.
Berufliche Entwicklung
Als vollständig qualifizierte Lehrkraft unterrichtest du an der von dir gewählten Schulart und wirst meist als Klassenlehrer:in einer bestimmten Klasse eingesetzt. An der Grundschule bleibst du fest in deiner Klasse und unterrichtest diese in fast allen Fächern. An den weiterführenden Schulen unterrichtest du deine gewählten Fächer in verschiedenen Klassen, wechselst also auch zwischen verschiedenen Klassenstufen durch.
Weitere Karriere
Viele Aufstiegsmöglichkeiten hast du als Lehrer:in nicht. Wenn du mehr Verantwortung übernehmen möchtest außerhalb des Unterrichts kannst du im Laufe deiner Karriere gewisse Funktionsstellen einnehmen, in denen du der Schulleitung zuarbeitest und beispielsweise die einzelnen Schulstufen wie Mittel- oder Oberstufe koordinierst oder Fachbereiche verwaltest. An größeren Schulen kannst du oft auch ganze Abteilungen verwalten. Wenn du ganz an die Spitze kommen möchtest, könntest du eine Stelle als Schulleiter:in anstreben. Meist wirst du vorher zum/zur Konretkor:in befördert, bevor du dieses hohe Amt antrittst.
Gehälter von Lehrer:innen
Was du als Lehrer:in verdienst, hängt vom Bundesland, in dem du arbeitest, von der Schulart, an der du angestellt bist und von deiner Erfahrung ab. Dazu gibt es tariflich geregelte und pro Bundesland einheitliche Besoldungstabellen. An den folgenden Werten kannst du dich orientieren:
- Referendariat: Im Bundesdurchschnitt verdienst du als Referendar:in jährlich knapp 19.000 € brutto.
- Verbeamtete Lehrkraft: Je nachdem, in welche Besoldungsstufe du fällst, verdienst du als verbeamtete Lehrkraft zum Berufseinstieg durchschnittlich zwischen 42.000 € und 47.000 € brutto jährlich. In der höchsten Besoldungsstufe erhältst du je nach Schulart und Bundesland Gehälter von bis zu 70.000 € brutto pro Jahr.
- Angestellte Lehrkraft: Ohne Verbeamtung, also als angestellte:r Lehrer:in verdienst du in der Regel ähnliche Gehälter als mit Verbeamtung. Allerdings sind deine Abzüge in dieser Position höher, da verbeamtete Lehrer:innen keine Renten-, Pflege- oder Arbeitslosenversicherung bezahlen.
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Qualifikationen und Ausbildung
Ausbildung
Für den Lehrberuf benötigst du ein abgeschlossenes Lehramtsstudium. An einigen Universitäten studierst du Lehramt im Bachelor-Master-System, was rund fünf Jahre dauert. Manche Lehramtsstudiengänge streben noch das erste und zweite Staatsexamen anstelle eines Bachelor- und eines Master-Abschlusses an. In diesem Fall dauert dein Studium möglicherweise nicht ganz fünf Jahre. Zu bedenken ist auch, dass hier von der Regelstudienzeit die Sprache ist, du dir aber auch oft mehr Zeit lassen kannst oder sogar musst, weil du z.B. nebenbei arbeitest. Unabhängig davon, ob du nach Staatsexamen oder Bachelor/Master studierst, musst du nach deinem Studienabschluss ein ein- bis zweijähriges Referendariat an einer Schule absolvieren, um als Lehrer:in arbeiten zu dürfen.
Berufserfahrung
Die für den Lehrerberuf nötige Berufserfahrung sammelst du spätestens im Referendariat. Um dir sicher zu sein, dass du die Laufbahn eines Lehrers einschlagen möchtest, kannst du auch vorher schon ein Praktikum an einer Schule absolvieren - entweder bereits vor deinem Studium oder während deines Studiums. Informiere dich über die aktuellen Praktikumsmöglichkeiten im Bereich Erziehung und Bildung.
Fähigkeiten von Lehrer:innen
- Geduld und Anpassungsfähigkeit: Themen, die dir einfach und einleuchtend erscheinen, können für jemanden, der einen neuen Blick darauf wirft, schwierig sein. Es ist wichtig, sich auf unterschiedliche Lernstile einzustellen und damit zu rechnen, dass du die Informationen auf verschiedene Weise wiederholen musst, bis dein Schüler den Stoff verstanden hat.
- Kommunikation: Du wirst mit einem breiten Altersspektrum kommunizieren, von jungen Schüler:innen bis hin zu deren Eltern/Erziehungsberechtigten und nicht zuletzt deinen Kolleg:innen. Es ist wichtig, dass du einen sicheren Kommunikationsstil hast, der klar und anpassungsfähig an dein Publikum ist.
- Organisation: Organisation ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die du in deiner Rolle als Lehrer:in haben solltest. Du wirst für die Verwaltung der individuellen Fortschritte deiner Schüler:innen, für Unterrichtspläne und die Benotung von Tests/Arbeiten verantwortlich sein. Ohne ein gutes Maß an Organisation wirst du dich bald in dem ganzen Papierkram verlieren.
- Zeitmanagement: Der Lehrplan ist oft sehr umfangreich, und in jedem Schuljahr gibt es viel zu lernen. Ein gutes Zeitmanagement ist entscheidend, um sicherzustellen, dass du mit dem gesamten Lehrplan zurechtkommst und das Wissen auch testen kannst. Wenn du in Verzug gerätst, benachteiligst du deine Schüler:innen.
- Kreativität: Als Lehrkraft musst du kreative Wege finden, um deine Schüler:innen zu motivieren und ihnen Lust auf den Unterricht zu machen. Dein Enthusiasmus sollte ansteckend sein, und du solltest interessante und unterhaltsame Wege finden, um neue Themen zu lernen, die bei deiner Klasse Anklang finden werden.
- Lösung von Konflikten: Verhaltensmanagement wird einen großen Teil deiner Rolle ausmachen. Die Schüler:innen werden sich nicht immer ideal verhalten, und es wird deine Aufgabe sein, mit ihnen umzugehen und sie bei Bedarf auf faire und akzeptable Weise zu disziplinieren.
Vor- und Nachteile einer Stelle als Lehrer:in
Pro
- Zufriedenheit im Beruf: Deine Rolle als Lehrer:in ist sehr wichtig für die Zukunft der Gesellschaft! Du formst zukünftige Ärzte, Angestellte und noch mehr Lehrer:innen. Dein Einfluss wird eine Person formen, indem du zentrale Erinnerungen entwickelst, die ihr durch ihr Leben helfen werden.
- Feiertage & Ferien: Dein Arbeitsplan als Lehrer:in sieht häufig Wochenenden, Schulferien und Feiertage als bezahlten Urlaub vor, was bedeutet, dass du mehr Urlaub hast als die meisten anderen Berufe.
- Abwechslung: Jeder Tag ist anders und wird von dir gestaltet, was dir völlige Autonomie bei der Gestaltung deines Arbeitstages ermöglicht.
- Arbeitsplatzsicherheit: Gegenwärtig werden dringend Lehrer:innen gesucht, sodass du einen sicheren Arbeitsplatz erwarten kannst, wenn du dich qualifizierst.
Contra
- Begrenzte Aufstiegsmöglichkeiten: Wenn du nicht vorhast, in eine höhere Führungsposition zu wechseln, ist der Aufstieg als Lehrer:in sehr begrenzt, und oft bleiben Menschen in diesem Beruf jahrelang in derselben Position.
- Arbeitsstress: Die Arbeit kann oft stressig sein, wenn du Kinder hast, die nicht bereit sind, zu lernen oder die Grenzen überschreiten. Es ist wichtig, dass du eine starke Persönlichkeit hast, um durchzuhalten.
Work-Life-Balance
Die Arbeitszeit eines Lehrers beträgt in der Regel etwa 40 Stunden pro Woche, ist aber von Schule zu Schule unterschiedlich. Nach dem eigentlichen Unterricht nimmst du deine Arbeit mit nach Hause und arbeitest dort an der Unterrichtsplanung, Korrekturarbeit und führst gegebenenfalls Elterngespräche oder widmest dich anderen organisatorischen Dingen. Oft fällt diese Art von Arbeit auch zusätzlich am Wochenende an.