Familienhelfer:in

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Willst du das Leben von Kindern und Familien zum Besseren verändern? Kannst du eine emotionale Stütze sein und mit schwierigen und sensiblen Themen umgehen? Wenn dies auf dich zutrifft, dann bist du vielleicht für eine Karriere als Familienhelfer:in geeignet.

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Was macht ein:e Familienhelfer:in?

Als Familienhelfer:in bist du für die emotionale Unterstützung von Familien zuständig, die Schwierigkeiten haben. Du hilfst den Menschen bei Problemen wie Sprachbarrieren, Drogenmissbrauch und besonderen Bildungsbedürfnissen, die bei der Wohnungssuche, der Finanzierung oder der Kindererziehung zu Problemen führen können. Es ist eine lohnende Aufgabe, Menschen dabei zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen. Die Aufgaben sind vielfältig und können folgende Tätigkeiten umfassen:

  • Arbeit mit Menschen, die alkohol- oder drogenabhängig sind
  • Unterstützung von Menschen mit einer Behinderung
  • Zusammenarbeit mit anderen Sozialarbeiter:innen bei der Beurteilung von Familien
  • Unterstützung bei der Entwicklung von Kompetenzen zur Erziehungs und Haushaltsführung
  • Unterstützung von Menschen in finanziellen Schwierigkeiten
  • Unterstützung von Menschen mit Sprachbarrieren
  • Teilnahme an Gerichtsterminen, bei denen es um Betreuungsanordnungen für die Kinder in deinem Zuständigkeitsbereich geht

Im Allgemeinen besteht der Beginn deiner Beziehung darin, die Bedürfnisse einer Familie zu beurteilen, einen Unterstützungsplan zu erstellen und ihre Probleme direkt anzugehen sowie die Eskalation bestehender Probleme zu verhindern. Du wirst mit Fachleuten aus dem Gesundheits- und Sozialwesen zusammenarbeiten, um einen Unterstützungsplan zu erstellen, der einer Familie aus einer Notsituation helfen soll.

Es gibt einige Missverständnisse in diesem Berufsfeld. Informiere dich über einige der größten Mythen über Sozialarbeit.

Berufsweg von Familienhelfer:innen

In dieser Funktion ist es wichtig, dass du dich ständig weiterbildest und weiterentwickelst. Das Familienrecht, die Umstände und der gesellschaftliche Druck entwickeln sich ständig weiter, und das sollte auch für deinen Lernprozess in der Betreuungsarbeit gelten.

Berufseinstieg

Am Anfang deiner Karriere stehst du als frisch qualifizierte:r Familienhelfer:in. Du beginnst mit der Beurteilung von Familien und der Entwicklung von zu bearbeitenden Fällen. Es kann eine anfängliche Einarbeitungszeit unter Aufsicht geben, es wird jedoch von dir erwartet, dass du selbständig arbeitest und in der Lage bist, Fälle aus eigenem Antrieb zu übernehmen. Es wird auch von dir erwartet, dass du an internen Schulungen und Seminaren teilnimmst, um dich beruflich weiterzuentwickeln. 

Außerdem arbeitest du mit verschiedenen Einrichtungen zusammen, um die bestmögliche Unterstützung für deinen Fall zu erhalten. Dazu gehört, dass du dich an Mitarbeiter:innen des Gesundheits- und Sozialwesens und andere Kolleg:innen wendest, um den besten Plan für die von dir betreuten Familien zu finden.

Berufliche Entwicklung

Nachdem du die notwendigen Erfahrungen und Qualifikationen erworben hast, kannst du dich auf einen bestimmten Bereich der Familienhilfe spezialisieren. Dazu kann die Arbeit mit jungen oder heranwachsenden Kindern, Drogenmissbrauch oder Finanzplanung gehören. Um dies zu erreichen, musst du vielleicht in Erwägung ziehen, deine Karriere in ein Heim oder ein spezielles Familienzentrum zu verlagern.

Die Weiterentwicklung in dieser Laufbahn beinhaltet in der Regel auch die Übernahme einer Führungsposition. Du kannst dich entscheiden, Teamleiter:in zu werden und ein Team von Betreuer:innen zu leiten. Neben der Bearbeitung deiner eigenen Fälle stehst du deinem Team mit Rat und Tat zur Seite und hilfst ihm mit deinem Fachwissen.

Weitere Karriere

Wenn der Wechsel in eine leitende Funktion nichts für dich ist, kannst du eine Promotion im Bereich der Familienhilfe in Betracht ziehen. Dies ermöglicht dir den Übergang in die Forschungs- und Entwicklungsseite der Familienhilfe. Du könntest dich dafür entscheiden, wirksame Wege zur Unterstützung spezieller Bereiche zu erforschen, wie z.B. die Unterstützung von Menschen mit Lernschwierigkeiten, und dabei helfen, Veränderungen in einem Sektor umzusetzen. Darüber hinaus kannst du dein Fachwissen in verschiedenen Bereichen der Sozialarbeit einbringen, z.B. bei der Beratung von Wohlfahrtsverbänden oder kommunalen Einrichtungen. 

Gehälter von Familienhelfer:innen

  • Sozialpädagog:innen: Wenn du ein Studium im Bereich Soziale Arbeit/Sozialpädagogik absolviert hast, kannst du deutlich mehr verdienen als nach einer Ausbildung. Durchschnittlich erhalten sozialpädagogische Familienhelfer:innen knapp 40.000 € brutto pro Jahr.
  • Ausgebildete Familienhelfer:innen: Nach einer Berufsausbildung zum/zur Familienhelfer:in verdienst du im Durchschnitt knapp 30.000 € brutto pro Jahr.
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Qualifikationen und Ausbildung

Für den Berufseinstieg als Familienhelfer:in brauchst du keinen Hochschulabschluss, es werden jedoch bestimmte Qualifikationen und Fähigkeiten erwartet, damit du loslegen kannst.

Ausbildung

Du hast zwei Möglichkeiten, um in einen Beruf als Familienhelfer:in einzusteigen. Einer davon - und der, der dir deutlich höhere Gehaltsaussichten verspricht - ist ein Studium in den Fächern Sozialarbeit, Sozialwesen oder Sozialpädagogik. Um eine Karriere als Familienhelfer:in zu starten, genügt hierbei ein Bachelor-Abschluss.

Alternativ dazu kannst du auch eine Ausbildung zum/zur Haus- und Familienpfleger:in abschließen. Dabei lernst du direkt die nötige Berufserfahrung und die gängigen Abläufe im Beruf kennen, musst dich danach allerdings mit deutlich weniger Gehalt zufriedengeben. 

Berufserfahrung

Es wird dringend empfohlen, Berufserfahrung zu sammeln, um deine Bewerbung für eine Laufbahn in der Familienhilfe zu verbessern. Berufserfahrung kann durch Freiwilligenarbeit in Kinder- und Familienbetreuungsdiensten gesammelt werden, um die erforderlichen Fähigkeiten zu erwerben und das Leben als Betreuer:in zu erleben. Möglicherweise findest du auch freiwillige oder bezahlte Stellen in Kinderheimen, psychiatrischen Einrichtungen, Kindertagesstätten oder Familienzufluchtsstätten. Dein örtliches Freiwilligenbüro ist der ideale Ort, um nach Arbeitserfahrung zu suchen. 

Während deines Studiums kannst du außerdem ein Praktikum in einer Einrichtung für Familienhilfe absolvieren. Informiere dich über aktuelle Praktikumsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst.

Fähigkeiten von Familienhelfer:innen

  • IT-Kenntnisse: IT-Kenntnisse sind wichtig, da du auf diese Weise ausführliche Aufzeichnungen über deine Fälle führen wirst. Es wird von dir erwartet, dass du Daten pflegst und Interaktionen genau dokumentierst.
  • Kommunikation: In diesem Beruf musst du gut zuhören können und in der Lage sein, deine Antworten an die jeweiligen Umstände anzupassen. Du hast mit einer Vielzahl von Menschen zu tun, viele davon mit sehr komplizierten und schwierigen Problemen. Unter Druck musst du in der Lage sein, klar und mitfühlend zu kommunizieren.
  • Stressbewältigung: Es liegt in der Natur der Sache, dass es leicht sein kann, persönliche Emotionen gegenüber einzelnen Fällen zu entwickeln. Da viele Fälle gleichzeitig deine Aufmerksamkeit erfordern, ist es wichtig, dass du weißt, wie du mit deinem Stress umgehen musst, damit du deinen Fällen am besten helfen kannst. Du bist die Person, auf die sich diese Menschen verlassen werden, wenn es um nüchterne und genaue Beratung geht.
  • Umgang mit Konflikten: In vielen deiner Fälle wirst du unter hohem Druck stehen und mit Menschen arbeiten, die konfrontativ oder unberechenbar sein können. Du musst in der Lage sein, schwierige Situationen zu entschärfen.
  • Einfühlungsvermögen: In dieser Funktion besteht kein Spielraum für Urteile. Im Umgang mit potenziell traumatischen Situationen ist ein sensibler und einfühlsamer Ansatz von entscheidender Bedeutung. Möglicherweise wirst du feststellen, dass einige Fälle rückfällig werden oder sich nicht an die Anweisungen halten. In diesen Fällen solltest du Verständnis aufbringen und in der Lage sein, wieder aufzustehen und es erneut zu versuchen.

Vor- und Nachteile einer Stelle als Familienhelfer:in

Pro

  • Es ist eine äußerst lohnende Aufgabe, Familien in Not zu helfen. Du arbeitest mit Menschen, die sich oft an ihrem Tiefpunkt befinden, und verbesserst ihr Leben durch deine Unterstützung und Beratung.
  • Du hast die Möglichkeit, dich ständig fortzubilden und dein Wissen zu erweitern, wodurch du übertragbare Fähigkeiten entwickelst.
  • Du hast einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag; jeder Tag ist völlig anders als der nächste.

Contra

  • Der Job kann emotional anstrengend und konfrontativ sein. Um stressbedingte Krankheiten zu vermeiden, ist es wichtig, sich selbst zu managen.
  • Du begibst dich oft in unbekannte Situationen, die für manche einschüchternd sein können.

Work-Life-Balance

Du kannst davon ausgehen, dass du wochentags während der normalen Bürozeiten von 9 bis 17 Uhr arbeiten wirst. Gelegentlich kann es vorkommen, dass du außerhalb dieser Zeiten arbeiten musst, um den Bedürfnissen der Familien gerecht zu werden, z.B. wenn sie von der Schule abgeholt werden oder ihre eigenen Arbeitszeiten einhalten müssen. Die Arbeit erfolgt von einem Büro aus, wobei du gelegentlich zu den Familien reist.

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