DZNE


Die Altersverteilung der Bevölkerung in Deutschland – und in vielen anderen Ländern – wird sich in den kommenden Jahrzehnten grundlegend verändern: die Zahl junger Menschen sinkt, die der älteren wächst. Infolge dieses „demographischen Wandels“ ist davon auszugehen, dass die Häufigkeit von Demenzerkrankungen weiter zunehmen wird, denn das Risiko für Demenz steigt mit dem Alter. Im Jahr 2021 gab es hierzulande nach Schätzungen rund 1,8 Millionen Menschen mit Demenz. Bis 2050 könnte sich deren Zahl auf bis zu 2,8 Millionen vergrößern1). Im Jahr 2019 zählte Demenz hierzulande zu den häufigsten Todesursachen2).
Der Umgang mit der Volkskrankheit Demenz ist eine gesellschaftliche Herausforderung und ein Kraftakt für viele Familien, denn Menschen mit Demenz werden zumeist von Angehörigen versorgt – auch die Kosten sind enorm: Im Jahr 2020 betrugen sie für Deutschland nach Berechnungen des DZNE rund 83 Milliarden Euro – Tendenz steigend. Kern des Problems: Es gibt derzeit keine Therapien, die den Krankheitsprozess aufhalten oder zumindest verlangsamen könnten. Und das gilt nicht nur für Demenzerkrankungen – wie Alzheimer – , sondern auch für andere neurodegenerative Erkrankungen wie zum Beispiel Parkinson und ALS. Obwohl sich alle diese Erkrankungen in der Regel im späten Erwachsenenalter bemerkbar machen, deutet die Forschung darauf hin, dass die Weichen für ein gesundes Altern viele Jahre oder sogar Jahrzehnte früher gestellt werden. In der Tat ist das Potenzial der Prävention (Vorsorge) beträchtlich und bei weitem nicht ausgeschöpft: Studien zufolge könnten weltweit rund 40 Prozent der Demenzerkrankungen vermeidbar sein – durch günstige Lebensgewohnheiten und medizinische Maßnahmen, die Risikofaktoren berücksichtigen.
Gemeinsames Merkmal der vom DZNE erforschten Erkrankungen ist die „Neurodegeneration“: Dieser Begriff beschreibt einen fortschreitenden Niedergang und Verlust von Nervenzellen. Je nachdem, welcher Bereich des Nervensystems betroffen ist, kann Neurodegeneration zu Demenz führen, Bewegungsstörungen auslösen oder die Gesundheit auch in anderer Weise massiv beeinträchtigen. Beispiele dafür sind Alzheimer, Frontotemporale Demenz (FTD), Kinderdemenz, Parkinson, Chorea Huntington, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Spinozerebelläre Ataxie und Makuladegeneration.
Wir sind davon überzeugt, dass es uns gemeinsam gelingen wird, wirksame Therapien zu finden und damit die Lebensqualität von Patienten und Angehörigen zu verbessern.
Wir teilen dieses gemeinsame Ziel und sind stolz darauf, einen Beitrag zu einem wichtigen gesellschaftspolitischen Thema zu leisten und etwas verändern zu können – für 1,7 Millionen Menschen in Deutschland und noch vielen mehr weltweit.
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