Niemand wird mit seiner Persönlichkeit gerne in starre Schubladen gesteckt - und umgekehrt fördern Klischees und Vorurteile nicht unbedingt ein harmonisches Teamklima. Trotzdem lassen sich unseren Charakteren Persönlichkeitsmerkmale zuordnen, die allgemeingültig sind - insbesondere am Arbeitsplatz.
Das gilt auch für die berufliche Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI). Sie revolutioniert aktuell die Arbeitswelt, aber nicht alle Mitarbeitenden stehen ihr gleich offen gegenüber. Während einige die Möglichkeiten der Technologie voll ausschöpfen, sind andere skeptisch oder unsicher.
Eine neue Studie von Slack, die auf einer Umfrage von 5.000 Angestellten basiert, hat fünf Haupttypen von KI-Nutzern identifiziert. Diese Typen können dir beispielsweise als kommende Führungskraft helfen, Teams besser zu verstehen und die Einführung von KI optimal zu gestalten. Wir fassen dir die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
Warum ist KI im Arbeitsalltag so relevant?
KI wird zunehmend zu einem unverzichtbaren Werkzeug im modernen Arbeitsleben. Sie automatisiert Prozesse, spart Zeit und steigert die Produktivität. Unternehmen, die auf KI setzen, haben die Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben und ihre Mitarbeitenden besser zu unterstützen.
Dennoch zeigt die Slack-Studie, dass viele Arbeitnehmer:innen noch nicht mit KI arbeiten oder sich unsicher fühlen, wie sie diese einsetzen sollen. Nur ein Drittel der Befragten nutzt KI regelmäßig, obwohl der Druck auf Führungskräfte, KI-Technologien einzuführen, stark gewachsen ist.
Um diese Herausforderungen zu überwinden, müssen insbesondere Führungskräfte die verschiedenen Perspektiven und Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden verstehen.
Was ist Slack?
Slack ist eine digitale Kommunikationsplattform, die ursprünglich als Instant-Messaging-Dienst für Unternehmen entwickelt wurde. Sie ermöglicht es Teams, effizient in Kanälen zu kommunizieren, Dateien zu teilen und Aufgaben zu koordinieren.
Neben den grundlegenden Chat-Funktionen bietet Slack eine Vielzahl an Integrationen mit anderen Tools wie Google Drive, Zoom und Salesforce. Slack wird zunehmend mit KI-Tools ausgestattet, um Routineaufgaben zu automatisieren und die Produktivität zu steigern.
Es ist besonders beliebt bei Unternehmen, die auf Remote- oder Hybrid-Arbeit setzen - Slack setzt bei seiner Studie dementsprechend auf Befragte, in deren Arbeitsalltag KI-Nutzung bereits eine hohe Relevanz hat.
Diese fünf Typen der KI-Nutzer gibt es
Auch wenn es teilweise Überschneidungen gibt: Die Studie identifiziert fünf abgrenzbare Typen, wenn es um die KI-Nutzung am Arbeitsplatz geht. Diese Unterscheidungen zu verstehen, ist entscheidend, um die Vorteile von Künstlicher Intelligenz innerhalb des Teams zu steigern.
Maximalist:innen: Die KI-Enthusiasten
Die Maximalist:innen machen etwa 30 % der Mitarbeitenden aus und sind die aktivsten KI-Nutzer. Sie setzen die Technologie regelmäßig ein, oft mehrmals pro Woche, und tun dies nicht nur für einfache Aufgaben, sondern um ihre gesamte Arbeit effizienter zu gestalten. Diese Gruppe ist in der Regel offen gegenüber neuen Technologien und versucht, andere Kolleg:innen zu motivieren, ebenfalls KI zu nutzen.
Maximalist:innen sind der Motor für den technologischen Fortschritt im Unternehmen. Sie sind oft die ersten, die neue Tools und Lösungen ausprobieren und teilen ihre Erfahrungen gerne mit anderen.
In Unternehmen, in denen KI aktiv gefördert wird, fühlen sie sich besonders wohl. Für Führungskräfte ist es wichtig, diese Gruppe zu unterstützen und ihre Expertise zu nutzen, um den Rest des Teams anzuspornen.
Geheimnisvolle: Die diskreten Nutzer
Die zweite Gruppe, die Geheimnisvollen, umfasst etwa 20 % der Mitarbeitenden. Diese nutzen KI zwar regelmäßig – mehr als die Hälfte mindestens einmal pro Woche – sprechen aber nicht offen darüber. Sie arbeiten lieber im Verborgenen und versuchen nicht, andere zur Nutzung von KI zu ermutigen. Oft fehlt es in ihrem Unternehmen an klaren Richtlinien oder einer Kultur, die den offenen Umgang mit KI fördert.
Für Führungskräfte ist es wichtig, die Geheimnisvollen dazu zu ermutigen, ihre Erfahrungen zu teilen. Da sie KI bereits nutzen, könnten sie wertvolle Erkenntnisse liefern, die dem gesamten Team helfen könnten. Dies kann durch gezielte Teambuilding-Aktivitäten oder offene Diskussionsrunden erreicht werden, in denen der Einsatz von KI besprochen wird.
Oppositionelle: Die Skeptiker
Wie die Opposition für eine Regierung stellt diese Gruppe mit 19 % die größte Herausforderung innerhalb eines Unternehmens bei der Nutzung von KI-Lösungen dar.
Die Oppositionellen sehen in der Technologie keine Vorteile und betrachtet sie eher als Bedrohung oder kurzlebigen Hype. Zwei Drittel der Oppositionellen nutzen KI nie und sind der Meinung, dass es unfair ist, wenn Kolleg:innen ihre Arbeit durch KI erledigen. Sie fürchten um ihre Jobsicherheit oder sind skeptisch, ob KI ihre Aufgaben wirklich besser erledigen kann.
Führungskräfte müssen hier besonders sensibel vorgehen. Schulungen, die die Vorteile von KI aufzeigen, und offene Diskussionen, in denen Bedenken ernst genommen werden, sind entscheidend. Es geht nicht nur darum, diese Gruppe zur Nutzung von KI zu überreden, sondern ihre Ängste und Vorbehalte abzubauen.
Superfans: Begeistert, aber unsicher
Superfans machen 16 % der Mitarbeitenden aus. Sie sind fasziniert von der Technologie und beobachten die Entwicklung von KI mit großem Interesse. Sie bewundern Kolleg:innen, die bereits kreativ mit KI arbeiten, trauen sich aber selbst nicht, die Tools aktiv zu nutzen.
Meist fehlt es ihnen an Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten oder sie sind unsicher, wie sie die Technologie in ihrem Arbeitsalltag sinnvoll einsetzen können.
Für diese Gruppe sind gezielte Schulungen und einfache Einstiegspunkte in die KI-Nutzung von großer Bedeutung. Sie brauchen die Sicherheit, dass sie Fehler machen dürfen und dass ihre ersten Versuche mit KI nicht perfekt sein müssen. Führungskräfte sollten den Superfans Raum geben, um ihre Fähigkeiten zu entwickeln, und sie dabei ermutigen, erste Schritte zu machen.
Vorsichtige: Interessiert, aber zögerlich
Die Vorsichtigen machen ebenfalls 16 % der Befragten aus und stehen KI mit gemischten Gefühlen gegenüber. Einerseits sind sie neugierig und bereit, mehr über die Technologie zu lernen, andererseits haben sie Bedenken, wie sich KI auf ihre Arbeit und ihr Team auswirken könnte. Diese Gruppe zeigt Interesse, braucht jedoch Unterstützung, um ihre Ängste zu überwinden.
Führungskräfte können den Vorsichtigen helfen, indem sie klare Leitlinien für den Einsatz von KI schaffen und gezielte Weiterbildungen anbieten. Es ist wichtig, diese Gruppe nicht zu drängen, sondern ihnen die Zeit und das Wissen zu geben, die sie brauchen, um sich sicher zu fühlen. Oft hilft es, ihnen praktische Anwendungsbeispiele zu zeigen, die sie in ihrem Arbeitsalltag nutzen können.
Wie kann man die Akzeptanz von KI fördern?
Die Slack-Studie zeigt deutlich, dass viele Mitarbeitende bereit sind, KI zu nutzen, wenn sie die nötige Unterstützung erhalten. Führungskräfte spielen eine Schlüsselrolle dabei, die unterschiedlichen Typen von KI-Nutzern zu erkennen und ihre Teams gezielt zu fördern.
Schulungen und Aufklärung
Viele Mitarbeitende fühlen sich unsicher im Umgang mit KI, weil sie nicht wissen, wie sie die Tools richtig einsetzen können. Hier können regelmäßige Schulungen und Microlearning-Sessions Abhilfe schaffen. Sie müssen nicht zeitaufwendig sein – oft reichen schon zehn Minuten am Tag, um die grundlegenden Fähigkeiten zu vermitteln.
Offene Diskussionen
Teams sollten die Möglichkeit haben, offen über ihre Erfahrungen und Bedenken bezüglich KI zu sprechen. Dies kann in Form von Teammeetings oder Workshops geschehen, in denen verschiedene KI-Anwendungen vorgestellt und gemeinsam getestet werden. Wichtig ist, dass alle Meinungen gehört und respektiert werden.
Klare Richtlinien und Vorbilder
Führungskräfte sollten klare Richtlinien für den Einsatz von KI im Unternehmen schaffen. Diese geben Mitarbeitenden Sicherheit und Orientierung. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Führungskräfte selbst als Vorbilder vorangehen und zeigen, wie KI sinnvoll genutzt werden kann.
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Fazit: KI als Chance für das gesamte Team
Die Einführung von KI ist nicht nur eine technologische Herausforderung, sondern auch eine menschliche. Die Slack-Studie zeigt, dass es verschiedene Typen von Mitarbeitenden gibt, die unterschiedlich auf die Technologie reagieren.
Als Führungskraft musst du diese Unterschiede erkennen und gezielt auf die Bedürfnisse der einzelnen Gruppen eingehen, um eine erfolgreiche Einführung von KI im Unternehmen zu ermöglichen - Schubladendenken ist hier also ausnahmsweise sinnvoll.
Indem du Ängste abbaust, Schulungen anbietest und eine offene Unternehmenskultur förderst kannst du sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden von den Vorteilen der Künstlichen Intelligenz profitieren.